Donnerstag, 24. September 2015

[Rezension] Die Spur - Richard Laymon

Titel: Die Spur
Autor: Richard Laymon
Verlag: Heyne Hardcore
Genre: Horror
Seitenzahl: 480
ISBN: 978-3453676466 
Cover und Inhaltsangabe © Heyne Hardcore




„Gillian O’Neill ist jung und attraktiv – und sie hat ein ausgefallenes Hobby. Nachts sucht sie nach Häusern, deren Besitzer offensichtlich für längere Zeit verreist sind, und richtet sich dort ein. Das Problem ist nur, dass Gillian dieses Mal das Haus eines Serienkillers erwischt hat – eines Serienkillers, der seine Opfer gerne in die Wildnis verschleppt. In die Finsternis. Wo er ungestört ist. Wo niemand ihre Schreie hört ...“




Wie lange bin ich jetzt schon Fan von Richard Laymon? Zehn Jahre? Und noch immer können mich seine Bücher begeistern, da ich seinen einmaligen Schreibstil einfach toll finde. Wenn ich ein Buch von ihm aufschlage, weiß ich sofort, dass es von ihm ist. Das war auch bei „Die Spur“ der Fall, aber ich muss gleich zu Beginn der Rezension erwähnen, dass dies kein Laymon auf seinem höchsten Niveau es. „Die Spur“ wirkt von der Story doch ein wenig zusammengewürfelt, fast schon schnell zusammengeschustert. Spannend ist das Buch auf jeden Fall, vielleicht sogar empfehlenswert für Leute, die mit Laymon anfangen wollen, aber sich noch nicht an seine ganz harten Sachen herantrauen.




Den Hauptteil des Buches nimmt die Geschichte rund um Rick ein, der zusammen mit seiner Freundin Bert (Sie heißt eigentlich Bertha, aber will natürlich nicht so genannt werden!) einen Wanderausflug macht. Wenn ich an Wanderausflüge denke, kommt mir dabei als erstes eine schöne Landschaft und Ruhe in den Sinn, nicht so aber bei Laymon. Im Wald treffen sie als erstes auf eine Gruppe von jungen Männern, die besonders Rick sehr suspekt vorkommen. Haben die Jungs es etwa auf seine Bert abgesehen?

Rick ist ein typischer Laymon-Charakter, den man nicht so ernst nehmen sollte. Als sie im Wald auch noch auf zwei hübsche Mädchen treffen, muss er sich selbst zusammenreißen, um seiner Bert treu zu bleiben.

Die beiden Mädchen, die sie später treffen, Andrea und Bonnie, werden kurzzeitige Reisebegleiter und sind im späteren Verlauf noch einmal in die Geschichte involviert. Wie, das müsst ihr wohl selbst rausfinden! ;)

Neben der Situation aus dem Wald, erfahren wir auch die Sicht einer Gillian, die eine seltsame Leidenschaft hegt: Sie besucht die Häuser von Fremden, wenn die Besitzer gerade im Urlaub sind. Dieses Mal hat sie sich ein echtes Schmuckstück ausgesucht, ein Luxus-Haus, das jedoch schnell zum Alptraum wird. Gillian fand ich ein wenig interessanter als Rick, da sie doch mit dieser Leidenschaft und ihren Geschichten über andere Häuser, die sie schon besucht hat, für Spannung gesorgt hat.




Ein typischer Laymon? Nicht ganz, aber doch schon ziemlich nah dran! „Die Spur“ ist verhältnismäßig ruhig. Schon der Einstieg ins Buch beginnt mit einem Mord, der Laymon-untypisch recht schnell abgearbeitet wird. Wenig Blut, wenig nackte Haut und wenig Sarkasmus.

Für mich brauchte das Buch eine Weile, bis es wirklich Fahrt aufnahm, vor allem wenn ich es mit anderen Büchern von Richard Laymon vergleiche! Die Wanderung und das Treffen der verschiedensten Personen nimmt sehr viel Platz ein und auch Gillians Besuch im Haus wird stark in die Länge gezogen. Die beiden Erzählstränge treffen sich erst sehr spät und ich war ein wenig enttäuscht, dass die beiden Geschichten eigentlich wenig miteinander zu tun hatten! (Ja, der gute Richard Laymon wollte hier seine Leser wohl auf eine falsche Fährte führen! Bei mir hat es geklappt!)

Dass Laymon ein Faible für Wanderausflüge hat, die ganz schön böse enden, ist ja bekannt. Die Wanderung von Rick und Bert geht da aber noch verhältnismäßig ruhig daher. Sie treffen so einige Leute, die einen sind in Ordnung, die anderen eben nicht. Rick jedoch misstraut grundsätzlich erst einmal jedem Mann, da er als Kind mit seinen Eltern auf einer Wanderung etwas Schreckliches erlebt hat. Verständlich, dass er da hinter jeder Ecke das Böse lauern sieht, aber dennoch passiert in „Die Spur“ besonders bei dem Wanderausflug erst zum Schluss etwas.

Ja, das Ende. Beim Ende überschlägt sich die Handlung dann ein wenig, als wollte Laymon plötzlich wieder zu seinem Stil zurückfinden. Puhh, ich empfand das Ende teilweise als ein wenig anstrengend, fast schon zu schnell. Ich hatte das Gefühl, beim Lesen nicht mehr mitzukommen. Da ich andere Bücher von ihm kenne, bei dem der Spannungsbogen fast von der ersten Seite vorhanden ist, muss ich leider sagen, dass ich den Schluss überhaupt nicht gelungen fand. Die Spannung kommt zu plötzlich und es treten dann auch noch Personen auf, die zuvor überhaupt keine Rolle gespielt haben. Das Ende hat mich deswegen eher enttäuscht!




Nicht ganz so sarkastisch und blutig wie seine anderen Bücher und eher ruhig, aber ich kann das Buch Fans des Autoren trotzdem ans Herz lesen. (Aber diese lesen wahrscheinlich eh JEDES seiner Bücher!)

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

4 Kommentare:

  1. Huhu :)

    Ich kannte den Autoren noch gar nicht. Auf jeden Fall klingt das Klappentext richtig gut und ich behalte es mal im Auge :)

    Liebe Grüße
    Line

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  2. Leider auch noch nie von ihm gehört - aber klingt gut - ist notiert.

    Liebe Grüße

    Lenchen

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  3. Hey, ich lese das Buch gerade erst, aber ich empfinde es jetzt schon ein wenig als Katastrophe, nicht wegen Richard Laymon, sondern wegen des Lektorats (Da sind wirklich üble Fehler drin) und wegen der Zensur. Da fehlen einfach mal wieder ganze Szenen und das wird auch in keiner Weise gekennzeichnet. Man liest und fragt sich plötzlich: "Hä? Warum sind die denn da? Warum sind die nass?"
    Das finde ich nervt leider ziemlich.
    Aber ich bin noch nicht fertig und noch gespannt auf das Ende ;)

    Liebe Grüße

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    1. Hi Jasmin :-)

      Das mit den Fehlern ist mir hier gar nicht so dramatisch aufgefallen! Das beste Buch von ihm ist es definitiv nicht! :-)

      Liebe grüße
      Jessi

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