Montag, 14. September 2015

[Rezension] Vielleicht mag ich dich morgen - Mhairi McFarlane

Titel: Vielleicht mag ich dich morgen
Originaltitel: Here`s Looking at you
Autor: Mhairi McFarlane
Verlag: Knaur
Genre: Roman
Seitenzahl: 496
ISBN:  978-3426516478 
Cover und Inhaltsangabe © Knaur




„Wiedersehen macht nicht immer Freude. Schon gar nicht Anna, die nach 16 Jahren beim Klassentreffen mit genau jenem Typen konfrontiert wird, der ihr damals den Schulalltag zur Hölle machte. Damals, als sie noch die ängstliche, pummelige und so gern gehänselte Aureliana war. Wie wenig sie heute als schöne und begehrenswerte Frau mit dem Mädchen von einst gemein hat, wird klar, als James sie nicht erkennt. Er ist fasziniert von der schönen Unbekannten. Anna kann es kaum glauben und wittert ihre Chance: Endlich kann sie ihm alles heimzahlen. Beide ahnen nicht, wie sehr sie das Leben des anderen noch verändern werden. Nicht heute. Aber vielleicht morgen.“





Über dieses Buch bin ich durch Zufall gestoßen und ich fand, dass sich die Ausgangssituation (ein Mädchen, das einst gemobbt wurde und später den Typen wieder trifft, der ihr das alles angetan hat) sehr interessant. Wer hier jedoch eine tiefgründige Geschichte über eine Frau erwartet, die einst durch die Hölle gehen musste, wird wohl enttäuscht werden. Anfangs war auch ich ein wenig enttäuscht, da das Buch doch ganz anders ist, als ich es mir vorgestellt hatte, aber dann habe ich akzeptiert, dass es sich hier um einen leichten (Liebes)Roman ohne viel Tiefgang handelt und das passt auch perfekt zu dem Schreibstil.

Aus den Sichten von Anna und James wird das Aufeinandertreffen der beiden mit viel Wortwitz locker und leicht erzählt. Dabei verzichtet die Autorin auf jeglichen Kitsch und lässt ihre beiden Protagonisten erst einmal mit wenig Gefühl aufeinandertreffen. Positiv fand ich hier, dass es kein typischer 0815 Liebesroman ist, der nach dem bekannten Schema abläuft: Frau trifft Mann und es ist sofort die große Liebe. In „Vielleicht mag ich dich morgen“ geht es eher mit Humor zu. So hat James längst eine „Frau“ und Anna datet im Internet. Wie kommen die beiden also zusammen? Oder sind sie einfach zu verschieden dafür?




Zu Beginn der Geschichte hat mir ein wenig die Verbindung zu Anna gefehlt. Als Einstieg in das Buch erfahren wir, was damals in der Schule passiert ist und wie sehr sie von James, den sie damals eigentlich mochte, verletzt wurde. Leider hat das alles keinerlei Emotionen in mir ausgelöst, was vielleicht daran lag, dass wir im anschließenden Kapitel eine ganz andere Anna kennenlernen. Sie ist zum wunderschönen Schwan herangewachsen, ist nicht mehr dick und voller Selbstbewusstsein. Die Anna von damals existiert im Grunde überhaupt nicht mehr!

James ist recht schwer einzuschätzen. Damals in der Schule war er der beliebteste Junge der Schule. (Wie sollte es auch anders sein?) Er sieht noch immer blendet aus und ist ein wenig überheblich, fast schon eine Spur selbstsüchtig. James ist verheiratet, doch seine Frau hat ihn betrogen. Jetzt will er sie um jeden Preis zurückhaben, aber ist dies das Richtige für ihn?




Nachdem ich akzeptiert habe, dass dieses Buch eher in die Kategorie „leichte Lektüre“ einzuordnen ist, konnte ich es im vollen Umfang genießen. Das Mobbing von Anna damals in der Schule nimmt im Grunde nur einen kleinen, unwichtigen Teil ein. Zwar ist sie sehr vorsichtig als sie James erst bei dem Klassentreffen und später bei der Arbeit trifft und verspürt noch immer einen Schmerz, wenn sie an damals denkt, aber der Fokus des Buches liegt auf der heutigen Anna und dem heutigen James.

Mit Wortwitz peppt die Autorin das Buch auf. Auch wenn einige Witze eher nur ein leichtes Schmunzeln bei mir erzeugt haben, würde ich die Geschichte doch als sehr humorvoll beschreiben. Anna trifft sich hier mit Männern zu verschiedenen Blind Dates und dabei entstehen lustige Situationen. Auch James Katze bekommt noch eine sehr witzige Rolle und Annas Schwester, die gerade vor ihrer Hochzeit steht.  Ist auch wichtig für die Geschichte. Es ist im Grunde ein Roman über das Leben zweier Menschen, die noch nach der Liebe suchen und gar nicht wissen, dass sie bereits ganz in der Nähe ist. Ob Anna das für James ist? Und ob Anna James das Mobbing von damals verzeihen wird?

Im Großen und Ganzen Kann ich sagen, dass mich das Buch gut unterhalten hat. Leider wurde das Thema Mobbing nicht als ernstes Thema behandelt, was mich ein wenig enttäuscht hat, denn ich finde die Aussage, die im Grunde versteckt in den Zeilen steckt und in etwa so lautet: „Du musst dich erst ändern, um geliebt zu werden!“ nicht ganz so toll. Warum musste Anna erst äußerlich schön werden, um von James als Frau gesehen und geschätzt zu werden? Solche Oberflächlichkeiten sind nicht so ganz mein Geschmack, aber ich sehe das Buch einfach als leichte Lektüre für zwischendurch!




Gute Unterhaltung mit ein wenig Witz und einer netten Liebesgeschichte, die bei mir aber das Herz nicht getroffen hat!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.

2 Kommentare:

  1. Hallo,

    habe das Buch als Hörbuch gehört, sehr unterhaltsam.

    Kann ich empfehlen!

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  2. Hey Jessi,
    schade, beim Klappentext dachte ich in die gleiche Richtung wie du, als ich dann aber in deiner Rezi gelesen habe, in welche Richtung sich es entwickelt...nee ist eher nichts für mich....Oberflächlich und ohne Tiefgang...Schade...Ich glaube, ich hätte mich wohl noch über das Buch geärgert. Solche Botschaften wie „Du musst dich erst ändern, um geliebt zu werden!“ finde ich nämlich auch gar nicht gut :/

    Liebe Grüße
    Tanja

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