Sonntag, 31. Januar 2016

[Rezension] Fürchte dich - J. S. Carol

Titel: Fürchte dich
Autor: J. S. Carol
Genre: Thriller
Verlag: atb
Seitenzahl: 336
Cover und Inhaltsangabe © atb



Was ist ein Leben wert? Dreißig Gäste in einem exklusiven Restaurant in Los Angeles, die ungestört von Paparazzi ihr Abendessen genießen möchten. Unter ihnen Alex King, ein junger aufstrebender Schauspieler, der seiner trostlosen Jugend in einem Trailerpark entkommen konnte, und Jody Johnson, seine ambitionierte Agentin. An diesem heißen Sommerabend ist King mit dem skandinavischen Model Simone verabredet. Doch plötzlich stürmt ein Maskierter das Restaurant, und ein perfides Psychospiel um Leben und Tod beginnt. Rasant wie ein Film – ein Thriller ohne Speedlimit.




J. S. Carol war mir bereits von dem actiongeladenen Thriller "Broken Dolls" bekannt. Er schreibt sehr rasant und auch beim Lesen von "Fürchte dich" hatte ich das Gefühl, eher in einem Kino zu sitzen und einem Actionfilm zu sehen, als ein Buch zu lesen. Was für mich jedoch das Problem bei zu viel Action ist: Es alles zwar spannend, aber eben NUR spannend!

Das Buch wird recht flott erzählt und baut daher leider wenig Tiefe auf. Den Charakteren, die alle sehr klischeehaft beschrieben sind, kam ich nicht sonderlich nah, was wohl auch nicht beabsichtigt wurde. Es geht in "Fürchte dich" nicht um das Mitfiebern mit den Opfern oder den Täter, sondern es ist einfach nur eine Geschichte, die gut unterhalten soll. Und das schafft "Fürchte dich" auf jeden Fall!




Zu den Charakteren kann ich hier nicht sonderlich viel sagen, denn sie bleiben stark im Hintergrund. Zum einen ist da Jody Johnson, die nur JJ genannt wird. Sie ist Medienberaterin und gelangt mehr oder weniger durch ihren Job in das Restaurant.

Alex King ist ein gefeierter Actionschauspieler, der kurz vor der Geiselnahme auf die Toilette geht und später dann dort versucht, einen Weg nach draußen zu finden, da der Geiselnehmer ihn noch nicht entdeckt hat. Er war sozusagen die Chance für alle Geiseln, doch noch nach draußen zu kommen. Nur leider ist Alex im echten Leben kein richtiger Actionheld...

Und dann haben wir noch den Geiselnehmer, der natürlich hart und gefährlich wirkt. Hier hat der Autor wieder einen interessanten Charakter geschaffen, der für mich die Geschichte angetrieben hat!




"Fürchte dich" ist ein Buch, dass sich schnell und einfach lesen lässt. Die meisten Charaktere sind unwichtig und erfüllen die typischen Klischees, die man von Filmbranche hat. Positiv empfand ich hier aber die Rolle der Medien. Hier wird gleich einmal ein topaktuelles Thema aufgegriffen: Die Medien und die teilweise übertriebene Berichterstattung. Es geht nur darum, den Leuten als erster die beste Story vorzutischen. Klar, dass da so einige dinge dazu erfunden werden oder einfach in eine andere Richtung gelenkt werden! Diese Thematik fand ich in "Fürchte dich" sehr gut umgesetzt, denn sie zeigt, wie skrupellos Menschen reagieren, wenn es um Geld geht!

Die Stimmung in dem Restaurant und die ganze Atmosphäre während der Geiselnahme empfand ich als sehr spannend, aber irgendwie haben mir dann doch die versprochenen "Psychospielchen" gefehlt. Das, was geschehen ist, war letztendlich sehr typisch und ich hatte irgendwie etwas "Neues" erwartet. Bezüglich der psychischen Folter des Geiselnehmers konnte ich auch nicht so recht mitfiebern, denn dazu waren mir alle Charaktere zu Fremd. JJ empfand ich als besonders anstrengend und mit Alex King wurde ich auch nicht so recht warm!

Das Ende war dann zwar genau wie das restliche Buch enorm spannend, aber es war eben NUR spannend! Es gab letztendlich glücklicherweise doch noch einige Verbindungen zwischen Opfer und Täter, aber das alles konnte mich nicht vom Hocker reißen!

Das Buch hat mich teilweise gut unterhalten, aber es war auch anstrengend, denn ich fand keinen Bezug zu den Leuten, die dort gefangen gehalten worden. Das empfand ich persönlich leider als sehr enttäuschend und es hat meinen Lesefluss ab der Hälfte stark gestört!




Wer Action liebt und wenig wert auf gut ausgearbeitete Charaktere liegt, wird an diesem Buch seine Freude haben. Für mich war das Buch spannend, aber leider nicht besonders fesselnd.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten!

Samstag, 30. Januar 2016

[Rezension] Tagebuch eines Vampirs 2 - Lisa J. Smith

Titel: Tagebuch eines Vampirs 2, Bei Dämmerung
Autor: Lisa J. Smith
Genre: Fantasy
Verlag: Weltbild
Seitenzahl: 416
Cover und Inhaltsangabe © Weltbild, cbt

Achtung, das ist Band 2 einer Reihe. Rezension enthält eventuell Spoiler!




"Damon scheint aus dem erbitterten jahrhundertelangen Kampf mit seinem Bruder Stefano als Sieger hervorgegangen zu sein, denn Stefano ist und bleibt spurlos verschwunden. Doch Elena setzt alles daran, ihre große Liebe wiederzufinden – und sucht auf dem Friedhof die Konfrontation mit Damon. Obwohl sie Stefano bedingungslos liebt, spürt sie die dunkle Faszination, die von seinem atemberaubend schönen Vampirbruder ausgeht. Angezogen und abgestoßen zugleich ist Elena versucht, Damon das zu geben, was er verlangt – ihr Blut! Doch noch hat sie die Willenskraft, sich gegen Damon zu wehren. Trotz eines von Damon heraufbeschworenen Schneesturms macht sie sich auf die verzweifelte Suche nach Stefano. Als sie ihn tatsächlich findet, ist ihr Blut das einzige, was seine Kräfte wieder stärken kann …"




Nach wie vor muss ich auch beim zweiten Teil der Reihe leider sagen, dass Lisa J. Smith hier nicht mit einem besonderen Schreibstil glänzen kann. Sie schafft es auch hier nicht so recht, Spannung aufzubauen. Das hat sich auch schon durch den ersten Band gezogen und leider hat es sich auch hier beim zweiten Band nicht verbessert.

Ich kann schlecht sagen, ob es an der Übersetzung liegt, aber besonders die Dialoge lesen sich furchtbar trocken und leider verzichtet Lisa J. Smith beinahe komplett auf Beschreibungen. Das mag vielleicht an der Kürze des Buches liegen, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, auf einer konstanten Linie unterwegs zu sein, es gab, bis auf das Ende, kein richtiges Auf und Ab. Es ist kein Spannungsbogen vorhanden und deswegen konnte ich auch hier nicht so recht mitfiebern.




Im ersten Band fand ich Elena noch recht interessant aufgrund ihres eigenwilligen Charakters. Hier jedoch muss ich sagen, dass sie mir ein wenig zu selbstverliebt vorkam. Sie sieht nur noch Stefano und sich selbst und sogar ihre Freunde, die eigentlich ALLES für sie machen, werden im Grunde nur von ihr benutzt. Das alles hat leider dazu geführt, dass mir Elena mit diesem Buch sehr unsympathisch wurde und ich besonders bei der Sache mit ihrem Tagebuch nicht mitfiebern konnte!

Nach dem ersten Band habe ich mich besonders auf Damons Einführung in die Geschichte gefreut, aber auch hier muss ich sagen, dass mir schlicht und ergreifend zu wenig Gefahr von ihm ausging. Er wirkte nicht so böse, wie die Autorin es wohl gerne gehabt hätte!

Stefano, ja, Stefano, der gut erzogene Vampir, den aber alle für einen Mörder halten. Viel kann ich zu ihm nicht sagen. Er wirkte mir schon im ersten Teil zu steif, auch wenn er am Ende dieses Bandes endlich mal eine andere Seite von sich zeigt!

Spannend hingegen fand ich Bonnie, die ja Magie beherrscht. Sie ist zwar nur ein Nebencharakter, aber hat für mich die Geschichte geprägt. was vielleicht auch daran liegt, dass ich Magie ein wenig spannender als Vampire finde!




An den Schreibstil musste ich mich erst einmal wieder gewöhnen. Wie zuvor erwähnt ist er mein Hauptproblem bei dieser Bücherreihe und ich schiebe es einfach mal auf die damalige Unerfahrenheit der Autorin! Da ich ja bereits "Das dunkle Spiel" von ihr gelesen habe, kann ich sagen, dass sie sich im Laufe der Jahre verbessert hat, aber wohl immer noch nicht ihre Höchstform erreichen konnte. Ich bin aber gespannt, ob sie noch weitere Bücher herausbringen wird!

Nun komme ich aber zur eigentlichen Geschichte von Band zwei der "Tagebuch eines Vampirs"-Reihe. Es beginnt alles mit der Rettung Stefanos, was ja schon der gesamte Klappentext verrät. Leider geht die Geschichte recht geradlinig weiter. Für mich stellte Damon leider eine zu geringe Gefahr da und dann kam noch eine Sache, die für mich im Grunde zu unwichtig war und die für mich nicht so ganz logisch erschien. Diese eine "Sache" hätten die Freunde viel schneller lösen können, denn ich empfand sie leider als sehr langweilig!

Am Ende passiert dann aber doch noch einiges und das hat mich dann schon überrascht. Ein paar Fragezeichen bleiben aber bei mir, vor allem darüber, warum das gesamte Buch ein wenig eintönig geschrieben wurde und nur zum Schluss hin Gas gegeben wurde!




Mir war die Geschichte hier zu geradlinig und ich konnte beim Lesen leider keinerlei Gefahr spüren. Für mich war dieses Buch eine Spur zu langweilig, nur das Ende konnte das Ruder herumreißen!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten!






Freitag, 29. Januar 2016

[Rezension] Die Kinder der Kirschblüte - Cardo Polar

Titel: Die Kinder der Kirschblüte
Autor: Cardo Polar
Genre: Jugendroman
Verlag: Bod
Seitenzahl: 147
Cover und Inhaltsangabe © Bod



„Hanna ist einsam. Sie hasst ihr Leben, die Welt, sich selbst. Nur im Internet findet sie Freunde und Verständnis. Als ihre Online-Clique plant, ein Zeichen zu setzen, sich zu wehren, gegen all die verfickten Arschlöcher und Mobber da draußen, da geraten die Dinge sehr schnell außer Kontrolle. Doch Hanna hat eine ganz besondere Gabe, eine Kraft von der sie bisher nichts wusste. Als diese Gabe durch Zufall in Hanna erwacht, ist nichts mehr wie es einmal war. Gejagt von der Polizei und einem mächtigen, unbekannten Feind geht es plötzlich um alles – denn es gibt kein Zurück mehr: Die Kinder der Kirschblüte sind erwacht.“




Das Buch "Die Kinder der Kirschblüte" habe ich bei Lovelybooks entdeckt. Das Cover fiel mir sofort auf und ich hatte Glück und durfte das Buch dort dann mit anderen Interessierten in einer Leserunde lesen. Der Schreibstil von Cardo Polar ist sehr eindringlich und besonders, doch er hat leider auch so seine Schwächen, die meinen Lesefluss sehr gestört haben.

"Die Kinder der Kirschblüte" war wohl eins der Bücher mit den meisten Kommata und das will auf nur gut 147 Seiten erst mal geschafft werden. Viele Hauptsätze werden wild aneinander gereiht und mit Adjektiven aufgebläht, was an einigen Stellen einfach zu übertrieben war. Ein Punkt oder einfach auch mal ein simples "und" hätten an einigen Stellen für mehr Aussagekraft gesorgt!

Da ich die Printausgabe von dem Buch bekam, fiel mir auch auf, dass es kaum einen Absatz gab. Zum Ende hin wurden die Dialoge immer mühsamer zu lesen und es fiel mir schwer, dem Gesagten zu folgen! Es braucht hier zudem noch ein wenig mehr Eigenständigkeit der Charaktere, ihr Handeln muss zu ihrem Bild passen, das der Leser von den Charakteren bekommt!

Das hört sich hier alles sehr negativ an, aber ich möchte in erster Linie dem Autoren helfen, den ich übrigens sehr sympatisch finde und der definitiv Talent zum Schreiben hat. Auf jeder Seite ist seine Leidenschaft zu erkennen, aber er hegt leider einen Hang zum Übertreiben und das ist der Geschichte anzumerken. Manchmal ist weniger einfach mehr! Auch kurze Sätze können viel Schmerz, Angst, Wut usw. in sich tragen und sind meist stärker als Endlossätze, bei denen der Leser irgendwann den Faden verliert!






Mit Hanna konnte ich mich gleich zu Beginn der Geschichte identifizieren. Sie ist ein "gebrochenes" Mädchen, das den Glauben an die "gute" Welt verloren hat. Ihre Wut, Angst, Verzweiflung und ihren Hass konnte ich sehr gut verstehen und das Buch war für mich sehr sensibel, aber nicht wertend, verfasst.

Der Charakter Hanna gerät aber im Laufe der Story in den Hintergrund. Zum Ende hin kam es mir vor, sie würde nur noch durch das Buch "gezogen" werden und mir fehlte ein wenig das eigene Handeln!

Hanna chattet mit anderen Jugendlichen übers Internet und lernt dort auch Sven kennen, der hier in der Geschichte aber nur eine Randfigur einnimmt. Auch wenn die Jugendlichen alle Probleme haben, werden diese nicht direkt angesprochen. Es geht wohl auch nicht direkt um die seelischen Schmerzen, die jeder durchlebt hat, sondern vielmehr ist es eine Fantasygeschichte, die einfach einmal nicht die typischen 0815 perfekten Jugendlichen als Protagonisten hat. Das gefiel mir auf jeden Fall sehr gut, denn Cardo Polar zeigt, dass er hier einfach einmal gegen den Strom schwimmt und eine eigene Geschichte schreibt, die wohl die Leserschaft spalten wird.

Es gibt hier zudem eine Sicht aus der Vergangenheit, die ich aber aufgrund von eventuellen Spoilern nicht näher erläutern werde. Etwas schade fand ich, dass der Schreibstil sich hier nicht direkt der Zeit von 1893 angepasst hat. Es las sich doch ähnlich wie die Abschnitte aus Hannas Sicht.




Positiv überrascht bin ich auf jeden Fall über die Ideen, die Cardo Polar hier in seinem ersten Buch zusammenträgt. Zwar entwickelt sich das Buch im Laufe der Geschichte in eine recht typische Jugendfantasy-Story, aber dennoch überrascht er mit ein paar Eigenheiten.

Hanna, die Protagonistin, empfand ich als sehr interessanten und tiefgründigen Charakter, der aber leider ab der Hälfte des Buches kein eigenes Handeln mehr zeigt. Die Stärke des Anfangs konnte nicht auf das ganze Buch übertragen werden, was aber wohl vor allem daran liegt, dass es eben KEIN Jugendbuch über seelische Probleme von Jugendlichen ist, sondern im Vordergrund eine mysteriöse Fantasygeschichte. Das sollte man als Leser unbedingt im Hinterkopf behalten, um zum Ende hin nicht enttäuscht zu werden. Mir persönlich viel der Umschwung von "Melancholie" in "Mystery" auch ein wenig schwer, aber ich habe mich letztendlich auf diese Reise eingelassen!

Die Idee mit den "Kindern der Kirschblüte" empfand ich als absolut klasse, auch in der Umsetzung, auch wenn dieses "Bündnis" zum Ende hin etwas in den Hintergrund rückt. Zum Schluss hin beweist Cardo Polar aber auf jeden Fall, dass er auch spannenden Szenen schreiben kann, die wirklich sehr schnell Fahrt aufnehmen. Vor allem die Geschehnisse aus der Vergangenheit haben mir hier sehr gefallen. Hannas Sicht hingegen ging mir ein wenig schnell zu Ende. Es gab für mich keinen richtigen Cliffhanger, sondern alles endete recht abrupt.

Die Bewertung dieses Buches fällt mir sehr schwer, denn ich fühle mich ein wenig hin un hergerissen. Auf der einen Seite fand ich Cardo Polars Stil gut und einmalig und seine Idee und Charakterwahl wirklich spannend und originell, doch auf der anderen Seite stehen dann die groben Fehlerchen, die elendig langen Sätzen, die teils verwirrenden und hölzern wirkenden Dialoge und die sprachliche Übertreibung. Ich denke, ich möchte hier in dieser Rezension fair bleiben und muss dies daher zur Sprache bringen. Eine Überarbeitung würde dem Buch auf jeden Fall gut tun, denn ich denke, da ist noch sehr viel Luft nach oben! Eventuell sollte Cardo Polar auch erst einmal die gesamte Geschichte, also alle drei Bände, fertig schreiben und dann an eine Neuveröffentlichung als ein einzelnes Buch nachdenken??? Ich denke, das würde in diesem Fall zu einer runden und tollen Geschichte werden!




3 Käseratten? 4 Käseratten? Ich weiß einfach nicht, wie ich dieses Buch bewerten soll. Es lässt mich sehr zwiegespalten zurück und aus diesem Grund entscheide ich mich offiziell hier für 3 Käseratten, um den Autoren zu motivieren, sich noch einmal mit dieser wirklich tollen und originellen Geschichte auseinanderzusetzen!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.







Mittwoch, 27. Januar 2016

[Rezension] Der Vollstrecker - Chris Carter

Titel: Der Vollstrecker 
Autor: Chris Carter
Genre: Thriller
Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 496
Cover und Inhaltsangabe © Ullstein




Ein Priester wird geköpft, seiner Leiche ein Hundekopf aufgesetzt. Eine Frau verbrennt bei lebendigem Leibe in einem verlassenen Haus. Eine weitere wird an den Füßen aufgehängt und in ihrer eigenen Badewanne ertränkt. Detective Robert Hunter und sein Kollege Garcia sind auf der Jagd nach einem brutalen und gewissenlosen Killer. Ein Killer ohne Erbarmen, der weiß, was seine Opfer am meisten fürchten.




Vor ein paar Monaten habe ich Chris Carter entdeckt, einen Autoren, den ich immer links liegen gelassen habe, da ich dachte, es würde sich hier um typische "Action-Ermittler-Thriller§ handeln. Nachdem ich mein erstes Buch von ihm gelesen hatte, musste ich feststellen, dass Chris Carter wirklich sehr spannende und teilweise sehr unheimliche Bücher schreibt, in denen er nicht einen Moment mit der Beschreibung von langweiliger Polizeiarbeit verschwendet.

Dieses Buch habe ich zusammen mit meinem Mann gelesen, der eigentlich überhaupt kein Thriller-Fan ist! Aber auch er muss nun sagen, dass ihn Chris Carter in den Bann gezogen hat! Der Schreibstil ist wie gewohnt stets exakt auf dem Punkt. Es gibt keinen Augenblick ohne Spannung und das ist wirklich bemerkenswert an ihm. Wieso schaffen es andere Autoren nicht, ihre "Ermittler-Storys" so gut umzusetzen?




Kommen wir zu den Charakteren. Wie gewohnt treten hier die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia auf. Beide werden auf einen seltsamen Fall angesetzt und müssen der Wahrheit auf die Spur kommen.

Aus der Sicht einiger Opfer erfahren wir, was der Täter mit ihnen anstellt. Diese Abschnitte fand ich besonders spannend, denn sie erzeugten eine gewisse Nähe zum Opfer.

Ein weiterer wichtiger Charakter war für mich Mollie Woods. Mit ihr hat Chris Carter einen Hauch Übernatürliches mit in die Geschichte gebracht, denn sie hat so einige Fähigkeiten, die zwar bei dem Fall weiterhelfen, die aber nicht so einfach zu erklären sind! Ich mag so etwas, doch ich kann mir auch vorstellen, dass Leser, die eher den Bezug zur Realität aufrecht erhalten wollen, mit diesem Charakter einige Probleme haben werden!




"Der Vollstrecker" ist ein sehr grausames und blutiges Buch, das mich an Filme wie "Saw" oder "Hostel" erinnert hat. Die Geschichte beginnt sehr böse mit einem aufgefundenen Priester, dem der Täter einen Hundekopf aufgesetzt hat. Hier hatten wir bereits die erste Gänsehaut, aber es wird noch schlimmer, denn es scheint, als würde der Täter mit den Ängsten seiner Opfer spielen!

Die Ermittlungsarbeit steht zwar im Fokus der ganzen Geschichte, aber sie wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Hunter und Garcia befragen verschiedene Personen, doch es scheint, als wäre ihnen der Täter immer einen Schritt voraus! Bis dann Mollie dazu stößt und behauptet, sie hätte etwas gesehen...

Wer sich dieses Buch zur Hand nimmt, sollte beachten, dass es kein typischer "Action-Thriller" ist, sondern dass teilweise in die Richtung Mystery geht. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn ich fand Mollie als Charakter wirklich sehr spannend. Sie ist eine sehr zerbrochene, junge Frau, die aber doch für Gerechtigkeit kämpfen möchte!

Der Showdown war zwar eher ruhig und kurz, aber er passte für mich zur Geschichte. Ich mag es, wenn am Ende alles noch einmal aus der Sicht des Täters geschildert wird, denn hier offenbart sich noch einmal eine ganz andere Sichtweise. Ich konnte hier absolut mit dem Täter mitfühlen und an Hunters Stelle hätte ich mich wohl dafür entschieden, ihn laufen zu lassen!




Eine sehr blutige und erschreckende Geschichte über Rache mit einem Hauch Mystery! Absolut empfehlenswert!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten!

Montag, 25. Januar 2016

[Abgebrochen] Der Schlafmacher - Michael Robotham

Titel: Der Schlafmacher
Autor: Michael Robotham
Genre: Krimi, Thriller, Psychothriller
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 416
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann


"Ein abgelegenes Bauernhaus in Somerset wird zum Schauplatz eines brutalen Mordes: Zwei Frauen, Mutter und Tochter, werden eines Nachts von einem skrupellosen Mörder hingerichtet. Doch trotz gründlicher Untersuchungen steht die Polizei vor einem Rätsel. Chief Superintendent Ronnie Cray bittet daher den erfahrenen Psychologen Joe O’Loughlin um Hilfe, der gleich mit mehreren verdächtigen Personen konfrontiert ist. Motive hätten sie alle, der betrogene Exmann genauso wie die zahlreichen Liebhaber. Spätestens aber, als eine weitere Leiche gefunden wird, auf deren Stirn der Buchstabe „A“ eingeritzt ist, weiß O’Loughlin, dass er es mit einem verstörten und gefährlichen Täter zu tun hat. Jemand, der sich rächen will, für etwas, das ihm einst angetan wurde. Jemand, der vor niemandem haltmacht, auch nicht vor O’Loughlins Familie …"




Vor ein paar Jahren hatte ich bereits ein Buch von Michael Robotham angefangen, aber es ebenfalls nicht zu ende lesen können. Jetzt bin auch auf den neuen Pychothriller des Autoren gestoßen und wollte ihm einfach noch einmal eine Chance geben. Jetzt, nach etwa der Hälfte musste ich das Buch leider zur Seite legen und endlich einsehen, dass dieser Autor definitiv nichts für mich ist!

Das Einzige, das mir bei diesem Buch gefallen hat, war die Geschichte aus der Vergangenheit, die von einer sehr "traurigen" Kindheit erzählen. Leider waren diese Abschnitte viel zu kurz und die ganze private Geschichte rund um den Psychologen Joe O’Loughlin hat für mich einen zu großen Raum eingenommen. Das ist leider genau das, was mir bei Büchern überhaupt nicht gefällt. Ich bin der Meinung, dass der Fall im Fokus stehen sollte und nicht die kleinen (oder großen) Probleme des Protagonisten. Um ehrlich zu sein habe ich ähnliche Dinge bereits gelesen. Es läuft einfach immer nach dem selben Schema ab: Ehe kaputt, ein plötzlicher Krankheitsfall in der Familie oder aber ein einsamer Ermittler, der von den Schatten seiner Vergangenheit überrollt wird.

Als ich von dem Buch gehört habe, dachte ich, dass es sich hier wieder um ein Highlight aus dem Bereich Psychothriller handeln wird. Leider war ich dann schon nach 100 Seiten maßlos enttäuscht. Das, was ich von "Der Schlafmacher" gelesen habe, las sich wie ein stinknormaler Krimi. Der Mord an Mutter und Tochter steht hierbei leider nicht im Fokus und obwohl ich es tatsächlich bis zur Hälfte geschafft habe, hat sich an der Geschichte nicht viel getan. Die Ermittlungen fingen langsam an. Hier wurde ein Zeuge/Tatverdächtiger befragt, da ein paar Vermutungen angestellt und dann ging es mit der Tragik im Privatleben des Psychologen weiter. (Zu dem ich leider auch keine Beziehung aufbauen konnte!)

Da ich mich nicht weiter durch dieses Buch quälen wollte, habe ich es nach gut 200 Seiten zur Seite gepackt, denn ich habe die Hoffnung verloren, dass die Geschichte doch noch Fahrt aufnimmt. Ich denke, ich habe hier einfach zu viel erwartet und werde in Zukunft wohl die Bücher des Autoren meiden. Meinen Geschmack treffen sie leider überhaupt nicht! Auf eine Bewertung verzichte ich hier, denn das wäre dem Buch gegenüber nicht fair! Eventuell täusche ich mich und das Buch legt erst ab de Hälfte richtig los!

Samstag, 23. Januar 2016

[Rezension] Das Wunschspiel - Patrick Redmond

Titel: Das Wunschspiel
Autor: Patrick Redmond
Genre: Psychothriller
Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 448
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann



"Jonathan ist ein einsames Kind. In dem englischen Knabeninternat Kirkston Abbey fühlt er sich unglücklich, denn seine Klassenkameraden hänseln ihn wegen seiner einfachen Herkunft. Auch einzelne Lehrer finden, dass er an der exklusiven Schule nichts zu suchen hat; man schreibt das Jahr 1954, und die englische Oberschicht verteidigt unerbittlich ihre Privilegien. Nur allzu oft ist Jonathan Zielscheibe von Spott und Hohn – bis zu jenem Vormittag, als sein Mitschüler Richard ihm in der Lateinstunde aus der Patsche hilft. Richard ist auch ein einsames Kind, doch im Gegensatz zu Jonathan sondert er sich bewusst von den anderen ab. Seine Altersgenossen bewundern ihn dafür, wirkt er doch stark und unabhängig. Nichts scheint ihn anzufechten, auch nicht das Internatssystem, das nach menschenverachtenden Gesetzen funktioniert und für viele die Hölle auf Erden bedeutet. Jonathan fühlt sich von Richards Interesse geschmeichelt, und die beiden werden unzertrennlich. Richard zeigt Jonathan, wie er sich gegen den Psychoterror der anderen wehren kann. Wie ein Ertrinkender greift Jonathan nach der rettenden Hand. Er vertraut sich Richard an und beginnt, dessen Spiel mitzuspielen. Er ist glücklich über diesen Freund – auch wenn ihn manchmal das seltsame Licht in dessen Augen ängstigt. Er lernt zu gewinnen, und seine Macht über andere wächst. Doch Richard ist das nicht genug. Er überzeugt Jonathan, dass sie ihre geheimnisvollen Kräfte nicht nur gegen jene richten sollen, die einst Jonathan gedemütigt haben, sondern gegen alle, die versuchen, sich ihrer immer enger werdenden Freundschaft in den Weg zu stellen. Ein tödliches Spiel nimmt seinen Lauf ..."




Vor dem Lesen von "Das Wunschspiel" habe ich bereits von Patrick Redmond gehört, dass er ein Meister des Psychothrillers sein soll und das dieses Buch sein intensivstes und bestes sein soll. Jetzt nach dem Beenden des Buches frage ich mich nur eins: Wieso habe ich nie vorher ein Buch dieses Autoren gelesen?

Patrick Redmonds Schreibstil ist der Wahnsinn. Obwohl eine Vielzahl von Charakteren vorkommt, verstrickt er sie geschickt in die Geschichte und gibt ihnen alle eine eigene Stimme und ein eigenes Leben. Schon nach den ersten Seiten war ich gefesselt. Die Atmosphäre innerhalb des Knabeninternats im Jahre 1954 hat mich sofort gepackt und ich habe mich gefühlt, als wäre ich selbst in die Vergangenheit zurückgereist.

Ich denke das Wort "intensiv" beschreibt den Stil Redmonds am Besten. Jeder noch so kleine Abschnitt beweist seine Liebe zum Detail und sein Talent, sich in Menschen hineinzuversetzen. Ich frage mich also noch einmal: Wieso habe ich nie zuvor ein Buch von ihm gelesen?




Spannend sind die Charaktere in "Das Wunschspiel". Es scheint, als würden verschiedene Geschichten nebeneinander ablaufen, aber in Wahrheit sind alle Personen miteinander verbunden. Sie alle sind nicht perfekt, sondern tragen verschiedene Probleme mit sich herum!

Im Zentrum des Buches steht Jonathan, ein recht normaler Junge, der aber besonders von seinem Lateinlehrer schikaniert wird und auf andere eher ruhig wirkt. Er versucht, den Problemen aus dem Weg zu gehen und hat einen besten Freund namens Nicholas, den er alles anvertrauen kann.

Jonathans Leben ändert sich, als er sich mit Richard anfreundet. Wie ein Lehrer treffend sagt, hat Richard etwas sehr Zerstörerisches an sich und er ist sich seiner Macht bewusst. Er manipuliert sämtliche Menschen in seinem Umfeld und es scheint, als könne ihm niemand was anhaben.

Richard empfand ich als sehr interessanten Charakter. Sympathie kann man ihm als Leser wohl kaum entgegenbringen, doch trotzdem fand ich die Abschnitte, in denen er vorkam, am spannendsten und am unheimlichsten. Richard hat mir beim Lesen öfters eine Gänsehaut über den Rücken gejagt und ich denke, das wird anderen Lesern ebenfalls so ergehen. Er ist sehr schwer einschätzbar, wie eine tickende Zeitbombe. Hier hat der Autor wirklich einen sehr tiefgründigen Charakter erschaffen, der von verschiedenen Seiten beleuchtet wird.

Weitere wichtige Charaktere sind Henry Ackerley, der Lateinlehrer, der selbst ein Problem mit seiner Frau hat. Desweiteren der Lehrer Alan Steward, der anfangs sehr überlegen wirkende Schüler James und der Direktor Clive Howard. Sie alle werden geschickt in die Geschichte über Macht, Manipulation und Obsession gepackt und erzählen leise von ihrem eigenen Leben, das alles andere als rund läuft. Wer jetzt angst haben sollte, dass zu viele Charaktere vorkommen, den kann ich beruhigen. Ich hatte zu allen Leuten ein genaues Bild vor Augen, denn sie werden sehr intensiv und tiefgründig beschrieben!




"Das Wunschspiel" beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog. Ein Journalist möchte mit einem alten Mann reden, der damals in die Geschehnisse involviert war. Der Mann sagt aber gleich, dass der Journalist mit der ganzen Story kein Geld verdienen wird. Warum das so ist und wer der Mann ist, erfahren wir erst später im Epilog, aber ich kann gleich sagen, dass es für mich eine riesige Überraschung war!

Die Hauptgeschichte beginnt sofort mit dem Kennenlernen von Jonathan und Richard, zwei Jungen, die eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten. Jonathan ist ein eher ängstlicher Junge, während Richard genau weiß, wie er auf seine Mitmenschen wirkt. Ich möchte das, was die beiden verbindet, hier nur ungerne als Freundschaft bezeichnen, aber ich denke, besonders Jonathan würde das zu Beginn so nennen!

Die Geschichte spitzt sich immer mehr zu. Richard demonstriert seine Macht nicht nur von den Schülern, sondern auch vor den Lehrern. Dabei geht er sehr geschickt vor und auch wenn ich einige Dinge ganz amüsant fand, hatte ich doch immer ein beklemmendes Gefühl, wenn es um ihn ging.

Ich möchte hier vom eigentlichen Inhalt nicht so viel verraten, denn ich denke "Das Wunschspiel" ist ein Buch, das man selbst erleben muss. In mir haben sich beim Lesen sehr viele Gefühle angestaut. Ich hatte angst um Jonathan und um Nicholas, ich hatte eine enorme Wut auf den Lateinlehrer und auf Richard und ich hatte an vielen Stellen echt angst! Die Geschichte war eines der intensivsten Leseerlebnisse, die ich jemals hatte und sogar jetzt nach dem Beenden habe ich immer noch das Gefühl, in der Geschichte gefangen zu sein. Sie ist so böse, aber wie es meistens so ist, kann man sich gerade dieser dunklen Seite nicht entziehen!




Eine furchteinflössender Psychothriller über Macht, Manipulation, Obsession, Kontolle und das Böse, das vielleicht doch nicht nur die Rückseite einer Münze ist! Dieses Buch ist definitiv der beste und intensivste Psychothriller, den ich jemals gelesen habe!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten mit Extrakäse!

Donnerstag, 21. Januar 2016

[Rezension] Grabkammer - Tess Gerritsen

Titel: Grabkammer
Autor: Tess Gerritsen
Genre: Thriller
Verlag: Limes Verlag
Seitenzahl: 417
Cover und Inhaltsangabe © Limes Verlag



"Dr. Maura Isles soll der Untersuchung eines sensationellen Fundes beiwohnen: einer ägyptischen Mumie, zufällig entdeckt im Keller eines Bostoner Museums. Doch bald wird klar: Die einbalsamierte Tote wurde erst kürzlich ermordet – und in ihrem Mund verbirgt sich eine Goldmünze mit geheimnisvoller Botschaft. Schnell gerät die junge Archäologin Josephine Pulcillo ins Visier der Ermittlungen von Detective Jane Rizzoli, weil sie über besondere Kenntnisse traditioneller Bestattungsmethoden verfügt. Als in Josephines Auto jedoch eine Moorleiche entdeckt wird und die junge Frau spurlos verschwindet, befürchten Jane und Maura das Schlimmste ..."




Das ist jetzt mittlerweile mein drittes oder viertes Buch von Tess Gerritsen und ich bin wieder einmal von ihrem Schreibstil begeistert. Sie bringt viel Wissen in ihre Geschichten, ohne das alles zu trocken wird und das ist für mich das Besondere an ihren Thrillern.

Dieser Thriller hat mich wegen der Thematik angesprochen. Es geht, wie der Titel es vermuten lässt, um Archäologie und Geschichte und das alles kombiniert mit einem psychopatischen Mörder, der anscheinend ein Faible für ägyptische Bestattungsmethoden hegt. Auch wenn ich die Geschichte zu Beginn noch sehr solide und interessant fand, hat es für mich ab der Mitte ein wenig gezogen. Ich kann hier nicht genau sagen, woran es lag - am Schreibstil selbst aber sicher nicht!




Wieder steht die Ermittlerin Jane Rizzoli und die Gerichtsmedizinerin Maura Isles vor einem neuen Fall. Wer mich kennt, weiß, dass ich mit den wenigsten Ermittlern warm werde. Hier muss ich aber sagen, dass ich besonders Maura Isles sehr mag. Sie ist sehr sympatisch. Vor allem ihre selbstbewusste Art gefällt mir!

Neben der Polizeiarbeit steht die Archäologin Josephine Pulcillo im Zentrum der Geschichte. Schnell wird klar, dass die junge Frau ein Geheimnis in sich trägt und im Laufe des Buches bekommt sie noch so einige Schwierigkeiten. Ein wenig schade fand ich bei ihr, dass die Abschnitte aus ihrer Sicht im Vergleich zu den Ermittlungsarbeiten recht kurz gehalten sind. Ich hätte gerne viel mehr von ihr erfahren, um auch ein wenig Gefahr spüren zu können!




Wie zuvor erwähnt, "Grabkammer" von Tess Gerritsen ist definitiv nicht mein Lieblingsbuch der Autorin. Die Geschichte ist zwar solide, aber ab der Hälfte fiel es mir dennoch schwer, allem zu folgen. Für meinen Geschmack hat sich zu viel Privates in die eigentliche Story geschlichen, sodass bei mir kein Gefühl von Spannung aufkam. Zwar war die Idee wirklich spannend, aber die Umsetzung hat mir bei diesem Buch nicht ganz so gut gefallen! Es zog sich an vielen Stellen und ich musste mich oft zum Lesen zwingen!

Im Vergleich zu anderen von mir gelesenen Büchern der Autorin hat mir hier der Spannungsbogen leider überhaupt nicht gefallen. "Grabkammer" beginnt sehr gruselig und mit einem sehr hohen Spannungsniveau bei dem Fund der "ägyptischen Mumie". Dann stellt sich jedoch heraus, dass diese Mumie der Leichnam einer vor kürzlich gestorbenen Frau ist. Josephine Pulcillo, eine Archäologin, verhält sich sofort seltsam und schnell wird klar, dass sie mehr weiß, als sie zugibt. Schade fand ich jedoch hier, das ihre Abschnitte schlicht und ergreifend zu kurz waren. Ich konnte keine Beziehung zu ihr aufbauen und deswegen auch kein Mitgefühl am Ende empfinden!

Das Ende war dann zwar recht interessant, bot für mich aber wenig Neues! Für mich war "Grabkammer" ein solider Thriller, der mich aber nur halb so gut unterhalten konnte, wie andere Bücher der Autorin!




Für Fans von Tess Gerritsen ein Muss, aber für mich war "Grabkammer" definitiv nicht ihr bester Thriller. Es hat mir an Spannung gefehlt, weswegen ich mich an einigen Stellen zum Lesen zwingen musste. Schade!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.




Dienstag, 19. Januar 2016

[Rezension] Lesbisch für Anfängerinnen: Willkommen in der WG! - Celia Martin

Titel: Lesbisch für Anfängerinnen: Willkommen in der WG! (Band 1)
Autor: Celia Martin
Verlag: Butze Verlag
Seitenzahl: 216
Cover und Inhaltsangabe © Butze Verlag




"Tina ist auf der Suche. Sie braucht keinen Kerl, sondern ein Dach über dem Kopf. Als sie in die nette Frauen-WG einzieht, ahnt sie nicht, dass dort alle lesbisch sind. Und wie hätten die Bewohnerinnen wissen können, dass Tina es nicht ist? Behutsam beginnt die Annäherung. Seien es neue Vokabeln wie LFT oder Beziehungskisten allgemein und speziell – Tina meistert den Kursus „Lesbisch für Anfängerinnen“. Für den praktischen Teil wäre gerne Astrid zuständig. Aber noch gibt der Ex nicht auf. Tina wird sich entscheiden müssen. Auch für das Leben, das dann zu ihrer Liebe gehört."




Heute stelle ich euch mal ein für mich nicht ganz so typisches Buch vor. "Lesbisch für Anfängerinnen" von Celia Martin ist ein amüsanter Roman, den ich zusammen mit meinem Mann gelesen habe. (Wahrscheinlich ist er damit der einzige männliche Leser dieses Buches! ;)) Das Buch hat uns einige Male zum Lachen gebracht und der Stil der Autorin hat uns ausgesprochen gut gefallen!




Tina ist eine recht "normale" Frau, die plötzlich ihr Leben von Grund auf ändern möchte. Sie erwischt ihren Freund mit einer anderen und da sie weiß, dass es nicht das erste Mal war, trennt sie sich endlich von ihm. Es fällt ihr schwer, sich für ein neues Leben zu öffnen und sie handelt sehr überstürzt. Zu Beginn wirkte sie sehr naiv auf uns, denn sie möchte einfach nur weg und nimmt das erste "Wohnungsangebot" auch direkt an. Dass sie hier auf eine reine "Lesben-WG" trifft, ahnt sie noch gar nicht!

Besonders gefallen haben mir die ganzen Frauen, die dort in der Wohnung leben und nicht unterschiedlicher sein könnten! Susanne ist der Wirbelwind. Auch sie habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie baut noch eine tolle Freundschaft zu Tina aus, auch wenn sie an vielen Stellen einfach sehr verpeilt wirkt.

Lilly, Martha und Käthe sind die restlichen Frauen, die zwar eher am Rande erscheinen, aber die Geschichte dennoch aufpeppen! Wir lernen wirklich alle Frauen kennen und ich hatte schon nach kurzer Zeit zu jeder ein Bild im Kopf.

Ein weiterer "witziger" Charakter, den ich hier erwähnen muss, ist Gregor. Ein Mann! Ja, eigentlich werden in diesem Buch alle Männer über eine Schippe gekehrt, aber nicht so Gregor, den wir beide sofort mochten!




"Lesbisch für Anfängerinnen" zielt besonders auf Frauen ab, denn Männer werden hier gnadenlos verurteilt, was ich aber als recht passend empfand. Die vier Frauen, die in der WG leben sind eingefleischte Lesben, die keine Männer in ihre Nähe lassen. Tina gerät durch einen Zufall in die Wohngemeinschaft und checkt erst einmal gar nicht, dass ihre Mitbewohnerinnen auf Frauen stehen. Schon diesen Ausgangsplot fanden wir ungemein lustig. Wir mussten schon am Anfang sehr oft lachen, besonders über die Naivität von Tina.

Die ganzen kleinen Nebengeschichten empfanden wir als sehr unterhaltsam. Es geht nicht vordergründig nur um Tina und die Situation mit ihrem Ex, sondern auch um die anderen Frauen, die sich verlieben oder bereits in einer Beziehung stecken. Celia Martin hat hier ganz tolle Charaktere erschaffen, die wir sofort ins unser Herz geschlossen haben!

Zwar entwickelt sich die Geschichte in eine typische Richtung, aber dennoch hat uns dieser Roman sehr gut unterhalten. Er ist ein wenig ironisch, nimmt Homosexualitär mit Humor und trieft an einigen Stellen vor Feminismus, aber genau das alles macht dieses Buch aus. Von der ersten bis zur letzten Seite hat uns das Buch begeistern können und wir werden wohl auch die Fortsetzungen lesen, um noch einmal in den Genuss dieser tollen Charaktere zu kommen!




Ein witziger Roman und eine Coming-Out Story, die besonders durch die zauberhaften Charaktere besticht. "Göttin sei Dank" haben wir dieses tolle Buch für uns entdecken können! Absolute Leseempfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten!