Sonntag, 6. November 2016

[Rezension] Letzte Beichte - Helen FitzGerald

Titel: Letzte Beichte
Autor: Helen FitzGerald
Genre: Roman, Krimi
Verlag: Galiani Berlin
Bereits gelesene Bücher der Autorin: Furchtbar lieb
Cover und Inhaltsangabe ©  Galiani Berlin




"Nach dem dramatischen Tod ihrer besten Freundin musste Krissie Donald erst einmal zur Ruhe kommen. Jetzt ist sie fest entschlossen, ihr Leben in den Griff zu kriegen: ein glückliches Familienleben mit Chas, ihrer großen Liebe, und mit ihrem kleinen Sohn Robbie, dazu eine neue Wohnung und ein neuer Job. In einer romantischen Anwandlung kauft Krissie sich sogar probehalber ein Brautkleid.

Aber der neue Job bringt alles durcheinander. Als Sozialarbeiterin im Sandhill-Gefängnis soll Krissie anhand weniger Gespräche entscheiden, wer auf Bewährung freikommt und wer nicht. Einer ihrer ersten Klienten ist Jeremy Bagshaw: gutaussehend und sympathisch, von grausamen Mitgefangenen schikaniert, mit einer grauenvollen Kindheit, und vielleicht sogar unschuldig. Jeremy soll eine Frau brutal erstochen haben, aber Krissie kommen Zweifel. Sie lernt Amanda kennen, Jeremys Verlobte, und freundet sich mit ihr an. Es dauert nur ein paar Wochen, bis Krissie knietief in einer verzwickten Beziehungsgeschichte steckt und auf eigene Faust versucht, Jeremys Unschuld zu beweisen. Mit fatalen Folgen. Sie verstrickt sich in ein Netz aus Fehltritten, Lügen und Manipulation, das sie und die, die sie liebt, in Lebensgefahr bringt."




Vor meiner Bloggerzeit habe ich natürlich auch schon viele, viele Bücher gelesen und eins davon ist mir besonders in Erinnerung geblieben. "Furchtbar lieb" von Helen FitzGerald hat mich damals mit einer irren Geschichte echt begeistern können und nach über fünf Jahren ist das Buch noch immer in meinem Kopf. Das muss was heißen, dachte und habe mir mal wieder ein Buch von Helen FitzGerald zugelegt.

"Letzte Beichte" ist indirekt eine Art Fortsetzung von "Furchtbar lieb", lässt sich aber auch ohne Vorwissen lesen. Die Autorin hat mich auch hier wieder mit ihrem schwarzen Humor überzeugen können und ich war froh, der durchgeknallten Krissie noch einmal begegnen zu dürfen!



- Krissie -

Krissie hat einen neuen Job, nachdem sie sich nur um ihren kleinen Sohn gekümmert hat. Sie fängt als Bewährungshelferin an und hier fängt der Spaß des Buches auch gleich an. Die Autorin, die selbst aus dieser Branche kommt, nimmt diese Arbeit auf die Schippe und lässt ihre Protagonistin erst mal leiden.

Hey? Krissie und Bewährungshelferin? Wie passt das zusammen? Ja, irgendwie so gar nicht, denn die Gute bekommt schon in ihren ersten Fällen einige Schwierigkeiten. Da ist zum Beispiel ein Pädophiler, der alles daran setzt, seine Kinder wiedersehen zu können und dann ist da noch unsere Hauptstory über Jeremy, der eigentlich gar nicht wie ein Mörder aussieht ...

Ich bin froh, Krissie wieder einmal in einem Buch getroffen zu haben. Zwar kann ich mich nicht mehr an die ganze Geschichte von "Furchtbar lieb" erinnern, doch Krissies Eigenarten kamen mir gleich bekannt vor. Es war, als würde ich einer alten Freundin begegnen.

- Jeremy -

In diesem Buch geht es hauptsächlich um Jeremy, der des Mordes an einer Frau angeklagt ist. Krissie ist sofort von seiner Unschuld überzeugt und beginnt, wie Clarice Starling in "Das Schweigen der Lämmer" zu ermitteln.

Die Geschichte von Jeremy und seiner Freundin/Verlobter/Braut ließt sich erst einmal wie ein normaler Krimi mit der Frage "Wer ist der Mörder", aber die Autorin holt aus dieser Geschichte weit mehr heraus. Ihre Charaktere sind einmalig, einfach nur durchgeknallt und für Normalos gar nicht einmal so leicht zu durchschauen!




Ich muss gestehen: Ich finde Helen FitzGeralds Schreibstil einfach nur cool und megagenial. Mein Humor geht schon extrem ins Sarkastische und deswegen lese ich ihre Bücher furchtbar gerne. Sie bringt mich jedes Mal wieder zum Lachen. Schade, dass Helen Fitzgerald in Deutschland weiterhin so unbekannt ist. (Ich würde mal behaupten, die meisten Leser hier haben nicht diese Art von Humor!)

"Letzte Beichte" hat mich von der ersten Seite zum Lachen gebracht. Es gibt viele kleine Anekdoten und dennoch ist die Geschichte unendlich spannend und gut konstruiert. Zwar muss ich sagen, dass ich von "Furchtbar lieb" damals noch eine Spur mehr begeistert war, aber dennoch kann ich dieses Buch weiterempfehlen. (Sofern man schwarzen Humor steht!)

Die Story prescht mit einem solche Tempo voran, dass mir als Leser oft die Puste ausging. Im Fokus steht zwar Krissie und der Fall rund um Jeremy, aber es gibt auch einige Nebensächlichkeiten, die für Abwechslung sorgen. Zum einen ist da Krissie und ihre Beziehung, die plötzlich auf wackligen Beinen steht und dann ist da noch Amanda, die Freundin/Verlobte/Frau von unserem Jeremy. Hinzu kommen einige Verbrecher, die ebenfalls für Abwechslung sorgen.

Da ich bereits wusste, dass Helen FitzGerald am Ende noch mindestens eine Wendung einbaut, habe ich versucht, mich vorzubereiten - und wurde dennoch eiskalt erwischt. Wieder einmal eine geniale Auflösung beziehungsweise Entwicklung und ich muss sagen, dass ich weiterhin begeistert von dieser Autorin bin. Das nächste Buch kann also kommen!




Wer ein bitterbösen Roman sucht und auf schwarzen Humor steht, der wird hier nicht enttäuscht werden. Helen FitzGerald schreibt genial und fern des Mainstreams! Daher eine klare Empfehlung!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.





2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    wie du hier vom genialen Schreibstil und den eiskalten Wendungen berichtest, muss man das Buch einfach lesen wollen! Wobei ich mir von der Inhaltsangabe her nicht ganz so sicher bin. Aber was zum Lachen ist immer mal gut. Ich werde es mir mal merken.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      Ja die Inhaltsangabe trügt ein wenig! ;) Klingt so wie ein stinknormaler Krimi, aber der Humor ist da auch schwer wiederzugeben! ;)

      ICh kann dir übrigens auch "Furchtbar lieb" von der Autorin ans Herz leen, das fand ich noch eine Spur besser! ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

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