Dienstag, 20. Dezember 2016

[Rezension] Sturm über Rosefield Hall - Julie Leuze

Titel: Sturm über Rosefield Hall
Autor: Julie Leuze
Genre: Roman
Verlag: Goldmann
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann



"Grafschaft Devon 1913: Ruby, die 18-jährige Tochter von Lord und Lady Compton, wächst sehr behütet auf dem elterlichen Herrensitz Rosefield Hall auf. Als der attraktive Cyril Brown aus London anreist, um den Sommer auf dem nahen Tamary Court zu verbringen, fühlen die beiden sich auf Anhieb zueinander hingezogen – und Ruby verliebt sich zum ersten Mal in ihrem Leben. Doch Rubys Eltern sind strikt gegen eine Verbindung mit dem nicht adeligen jungen Mann. Außerdem scheint Cyril ein Geheimnis vor Ruby zu verbergen. Cyril stellt Rubys Leben auf den Kopf, doch plötzlich wendet er sich von ihr ab. Und dann ziehen dunkle Wolken am Horizont auf ..."




"Sturm über Rosefield Hall" von Julie Leuze liegt schon eine Weile auf meinem SUB. Da ich in diesem Jahr meine Liebe für solche Romane entdeckt habe (ja, ich werde alt :P), bin ich immer auf der Suche nach neuen Büchern, die mich wie Lucinda Rileys Werke fesseln. Bei "Sturm über Rosefield Hall" handelt es sich allerdings nicht um eine Vergangenheits-/Gegenwartsgeschichte, sondern um einen Roman, der vollständig im Jahr 1913 spielt.

Ich muss sagen, dass ich durch dieses Buch herausgefunden habe, dass mich diese Zeitepoche besonders stark interessiert. Julie Leuze gibt in ihrem Buch einen guten Einblick in die damalige Gesellschaft, mit allen positiven, wie auch negativen Seiten. Das Buch behandelt verschiedene Thematiken und dreht sich nicht nur um die Liebesgeschichte unserer Protagonisten. Vielmehr geht es um den Umbruch, der in vielen Köpfen damals stattgefunden hat, um Gleichberechtigung und um eigene Entscheidungen!

Von der ersten Seite an hat mich Julie Leuze, von der ich zuvor nie etwas gehört hatte, gefangen genommen und ich bin auch jetzt, nach dem Lesen, noch immer in Rubys, Florences und Alices Geschichte verliebt! Den Schreibstil der Autorin kann ich nur als federleicht beschreiben. Sie schafft es, jedem Charakter eine Seele einzuhauchen und die Geschichte trotz historischer Fakten durchgehend spannend zu gestalten. Ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen!




- Ruby -

Ruby ist die 18-Jährige Tochter einer angesehenen Familie. Sie ist schon zu Beginn der Geschichte sehr freiheitsliebend und reitete sehr gerne aus. Auf einem dieser Ausritte trifft sie einen Mann, der sich ihr als Mr. Brown vorstellt, während sie ihm nur den Namen Mrs. Green nennt. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und verbringen viel Zeit miteinander. Ruby ist froh, endlich mit jemanden frei und offen sprechen zu können, ohne ihre Herkunft offenbaren zu müssen. Doch dann trifft sie Mr. Green in ihrem Elternhaus und alles entwickelt sich zu einem großen Chaos ...

Schon nach den ersten Seiten habe ich Ruby in mein Herz geschlossen. Während der gesamten Geschichte entwickelt sie sich, wird endlich zur Frau und lernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Sie besitzt einen tollen Charakter und folgt immer ihrem Herzen, auch wenn sie sich dadurch gegen ihre Eltern stellt! Rubys und Mr. Brown beziehungsweise Cyrils Liebesgeschichte fand ich in diesem Buch zuckersüß, denn die beiden müssen einige Hürden überwinden, um zueinander zu finden!

- Florence -

Florence ist eine Bedienstete auf Rosefield Hall und sie ist unter anderem für Ruby zuständig. Die beiden freunden sich im Laufe der Geschichte an und Florence besitzt eine eigene, wirklich tolle Geschichte, die ich hier aufgrund von Spoilern aber nicht thematisieren kann! Auch Florence habe ich in mein Herz geschlossen, denn auch sie entwickelt sich im Laufe des Buches und lernt, dass man sich auch als Frau aus ärmlichen Verhältnissen nicht unterordnen muss.

- Alice -

Alice ist Cyrils Schwester und sie nimmt einen recht tragischen Teil der Geschichte ein. Sie ist augenscheinlich der Grund, warum Cyril und Ruby nicht zusammensein können. Was es genau damit auf sich hat und was die Farben weiß-grün-lila damit zu tun haben, das müsst ihr schon selbst herausfinden! Ich muss sagen, dass ich die Thematik des Buches ausgesprochen interessant fand, denn sie gibt Einblick in eine Bewegung, von der ich bis zu der Lektüre des Buches noch nichts gehört habe!




"Sturm über Rosefield Hall" ist ein Buch, das mich magisch in den Bann ziehen konnte. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich überhaupt nicht viel erwartet, denn ich nahm an, dass es sich hier um eine typische Liebesgeschichte im Stil von "Stolz und Vorurteil" handelt, doch Julia Leuze verbindet hier viele Themen und Charaktere mit den unterschiedlichsten Hintergrundgeschichten.

Ich konnte beinahe alle Charaktere in mein Herz schließen. Zum einen haben wir da Ruby, die gerade erwachsen wird und ihren eigenen Weg finden muss, selbst wenn sie sich dabei gegen ihre Eltern und gegen die Gesellschaft stellen muss. Sie ist ein unsagbar starker Charakter, der sich während der gesamten Geschichte entwickelt und mir beim Lesen unendlich nah kam.

Auf der anderen Seite haben wir Florence, die als einfaches Dienstmädchen arbeitet und davon überzeugt ist, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird. Auch sie nimmt einen großen Teil in der Geschichte ein und ich fand auch ihre Entwicklung sehr spannend und interessant.

Während das Buch zu Beginn zwischen Rubys und Florences Sicht wechselt, kommen im Verlauf der Geschichte noch weitere Charaktere hinzu. So erfahren wir, was es mit Alice auf sich hat und warum sie von ihrem Bruder umpflegt werden muss, was die Hintergründe von Alices und Cyrils Mutter sind und wie es um eine andere Bedienstete von Rosefield Hall steht. Der Autorin hat all ihre Charaktere mit so viel Leben gefüllt, dass ich mich schlecht entscheiden kann, wen ich am liebsten mag. Ich kann nur betonen, dass ich tatsächlich alle (bis auf Rubys Eltern und ihren schrecklichen Bruder Basil) in mein Herz schließen konnte.

Die Geschichte rund um Ruby, Florence und Alice ist sehr spannend und gibt Einblicke in das Leben von Frauen zur damaligen Zeit. Es zeigt die Ungerechtigkeit, das vorbestimmte Leben und handelt von Kämpferinnen, die sich für einen Wandel einsetzen. Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn man als Leser natürlich dazu animiert wird, weiterzudenken, denn wir wissen ja alle, was im Jahr 1914 passierte ...




"Sturm über Rosefield Hall" war eine Geschichte, die mich von der ersten Seite in den Bann ziehen konnte. Ich werde Ruby, Florence und Alice vermissen und hoffe auf weitere Romane der Autorin!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.




4 Kommentare:

  1. Hi Jessi,

    klingt gut, merke ich mir! Von der Autorin habe ich doch auch ein Buch *grübel*, oh man, ich sollte doch endlich mal Listen führen ... ;o)

    Liebe Grüße
    Patricia

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    1. Hi Patricia
      Haha, ja manchmal muss ich auch überlegen! 😂 die Autorin schreibt echt gut, du solltest ihr echt mal eine Chance geben!

      Liebe Grüsse und fröhliche Weihnachten!
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    ja, klingt wirklich nach einem sehr guten Roman! 1913, eigentlich die Zeit vor, während und nach dem 1. Weltkrieg, ist eine interessante Zeit, weil man sich damit (zumindest ich nicht) so oft auseinandersetzt. Dabei war die Gesellschaft ganz anders als heute, obwohl das erst 100 Jahre her ist. Es hört sich auf jeden Fall nach einem sehr bewegenden Roman an.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      Das Buch spielt komplett im Jahr 1913! Also nur vor dem Weltkrieg und es ist auch noch nicht direkt etwas vom Krieg zu spüren, ausser der Gewissheit dass es eben alles ein Jahr später passiert! 😕 Mich interessiert die Zeit der zwei Weltkriege aber auf jeden Fall und ich werde mal schauen, ob ich mehr Bücher dazu finde! 😁

      Liebe Grüsse und frohe Weihnachten!
      Jessi

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