Dienstag, 7. Februar 2017

[Rezension] Das Haus der leeren Zimmer - Lesley Turney

Titel: Das Haus der leeren Zimmer
Autor:  Lesley Turney
Genre: Roman
Verlag: Piper
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe © Piper

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Piper für das Rezensionsexemplar!


"Als Amy von ihrer Freundin Julia und deren kleiner Tochter um Hilfe gebeten wird, packt sie umgehend ihre Koffer und reist nach Somerset. Doch in dem düsteren Haus am See ist nichts so, wie es sein soll. Julia ist schwermütig, und die kleine Viviane hat kaum Spielgefährten. Bald beginnt das kleine Mädchen von einer unsichtbaren Freundin zu erzählen, Caroline. Doch Caroline ist auch der Name von Julias älterer Schwester, die im Haus der Familie unter mysteriösen Umständen zu Tode kam. Keiner der Dorfbewohner scheint über sie sprechen zu wollen – selbst der hilfsbereite Nachbar Daniel schottet sich ab …"



"Das Haus der leeren Zimmer" von Lesley Turney hat sich vom Klappentext her echt interessant angehört und auch Titel und Cover haben mich angesprochen. Nach den ersten Seiten stellte sich aber direkt schon Ernüchterung ein, denn ich wurde und wurde einfach nicht mit dem Schreibstil der Autorin warm. Er ist zwar betont einfach gehalten, aber dadurch auch sehr eintönig. Es gab keine Momente, die mir halfen, am Ball zu bleiben.

Die Plotidee empfand ich als interessant und es gab durchaus Potenzial, aber die Umsetzung war für mich leider überhaupt nicht gelungen. Zum einen wirkten die Charaktere zu blass, allen voran unsere Protagonistin, die für auf mich während der gesamten Geschichten nicht wie eine Hauptcharakterin wirkte. Ganz im Gegenteil, für den Leser bleibt sie nur eine Randfigur, beziehungsweise einfach nur jemand, der durch die Story führt.




- Amy -

Leider erfahren wir über Amy recht wenig. Auch wenn sie hier unsere Protagonistin ist, steht sie doch nicht im Fokus der Geschichte, denn es geht im Grunde "nur" um ein Geheimnis, das von ihr nach und nach durchschaut wird.

Als eine Familie, für die Amy früher tätig war, einen schweren Schicksalsschlag erleidet, reist Amy nach England, um dort für die Frau und das Kind zu sorgen und ihnen ein wenig Last abzunehmen. Die drei haben kein Geld und versuchen, durch Spenden der anderen Dorfbewohner, zu überleben. Julia, die Mutter des Kindes, zieht sich immer mehr zurück und so ist Amy die einzige, die in dem alten Cottage noch für ein wenig Ordnung und Leben sorgt.

Schade fand ich, dass Amy selbst für die Entwicklung der Geschichte überhaupt nicht wichtig war. Sie leitet den Leser nur durch den Roman und das war für mich das größte Problem, denn mir fehlte eine Person, mit der ich mich identifizieren konnte. Amy selbst bleibt farblos, sie hat, bis auf ihren Vater, der seine Tauben mehr zu lieben scheint als sie, keinerlei Hintergrundgeschichte. Das hat es für mich schwer gemacht, ihre Rolle in dem ganzen Szenario zu erkennen. Letztendlich muss ich sagen, dass die Autorin nur durch die kleine Liebesgeschichte versucht hat, eine Parallele zu ziehen




Ich fange meine Rezensionen gerne mit den positiven Seiten eines Buches an, doch bei "Das Haus der leeren Zimmer" muss ich ehrlicherweise sagen, dass es mir aufgrund meiner Frustration schwerfällt, etwas Positives zu nennen. Für mich hat sich das Buch wie ein Debüt angefühlt, umso überraschter war ich, dass Leyley Turney bereits vier Bücher herausgebracht hat und als Texterin in England arbeitet.

Ihr Buch "Das Haus der leeren Zimmer" spielt hier ebenfalls in England des Jahres 1961. Leider kam für mich die Zeit und das Land zu dieser Zeit kaum rüber, denn im Großen und Ganzen hätte die Geschichte auch im Hier und Jetzt spielen können. Es gab keine Merkmale, keine Hintergrundfakten, die eben aufzeigten, dass wir uns im Jahre 1961 befinden.

Dies hätte ich noch akzeptiert, wenn wenigstens die Geschichte gestimmt hätte, doch leider sind die ersten 200 Seiten extrem trocken und es passiert kaum etwas. Zwar gibt es eine paranormale Seite, die mich als Fan des Übernatürlichen eigentlich begeistern sollte, aber auch diese kam mir zu kurz.

Viviane, das Kind der Familie, hat plötzlich eine Fantasiefreundin mit dem Namen der verstorbenen Schwester ihrer Mutter. Caroline, besagte Schwester, spielt eine zentrale Rolle in diesem Buch, denn es geht um ihre Geschichte, die hier nach und nach aufgedeckt wird.

Dieses Geheimnis, was letztendlich offenbart wird, fand ich eigentlich sehr gut und teilweise sogar schockierend, doch dadurch, das ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen konnte, hat es wohl letztendlich die Wirkung gezeigt, die sich die Autorin gehofft hatte. Wie oben bereits erwähnt, fand ich den Plot wirklich gut, doch durch die fehlende Nähe zur Protagonistin und einer recht eintönigen Erzählweise, konnte mich das Buch letztendlich nicht fesseln. Ich muss hier ehrlich sein und sagen, dass ich oft kurz davor gewesen bin, das Buch einfach abzubrechen, doch ich wollte durchhalten, in der Hoffnung, am Ende noch überrascht zu werden.

Die Auflösung ist hierbei tatsächlich nicht schlecht, aber der ganze Weg dahin konnte mich nicht begeistern. Es gab kaum Spannungsmomente und besonders die erzwungene und viel zu schnell abgehandelte Liebesgeschichte hat bei mir für Frustration gesorgt. Ich denke, von Lesley Turney werde ich kein Fan werden!







Eine interessante Plotidee trifft auf eine Protagonistin, die mit der Hauptstory eigentlich überhaupt nicht zu tun und die dementsprechend blass wirkt. Besonders enttäuschend fand ich die erzwungene Liebesgeschichte, die keinerlei Emotionen besaß und nur die Story voranbringen und für Parallelen sorgen sollte. Schade!

4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    das ist schade! Wenn der Schreibstil so trocken ist, dass er dich sogar frustriert, dann sollte ich die Finger davon lassen. Die Inhaltsangabe hätte mich schon auch angesprochen. Ich hätte hier einen spannenden Mystery-Thriller erwartet.

    Hoffentlich gefällt dir das nächste Buch besser!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole,
      genau das habe ich auch erwartet, besonders auf diese "Geister"-Geschichte habe ich mich gefreut, aber sie war nur recht oberflächlich angeschnitten wurden und leider war das Buch auch überhaupt nicht spannend. Für mich gab es leider überhaupt keine Höhen und Tiefen, nur eine gerade Linie, die kaum Abweichungen zu ließ. ;( Ich glaube, von der Autorin werde ich echt kein Fan!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Dann warst du richtig tapfer, dass du durchgehalten hast. :D Klingt nach Einschlaflektüre.

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    3. Haha ja :D Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es schon nach 50 Seiten abgebrochen. Ich hab echt keine Lust mehr, auf solche Flops xD

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