Donnerstag, 7. Dezember 2017

[Buch vs. Verfilmung] Es - Stephen King

Hi ihr Bücherverrückten,

da ich gerade wieder einmal kein Internet habe und deswegen einige Blogbeiträge im Vorfeld schon fertig stellen musste, konnte ich endlich einmal eine Idee umsetzen, die ich schon lange im Hinterkopf habe. Neben Büchern mag ich nämlich auch Filme sehr gerne (besonders Horrorfilme!) und da habe ich schon vor einem Jahr die Idee gehabt, direkt einmal Bücher und ihre Verfilmungen zu "vergleichen". Falls die Kategorie gut ankommt, werde ich sie vielleicht im nächsten Jahr fest integrieren!

Jeder Buchliebhaber wird es sicherlich kennen: Manchmal lesen wir nur Bücher, um im Anschluss die Verfilmung zu schauen und meistens werden wir dann enttäuscht, weil es das eigene Kopfkino doch einfach nicht auf die große Leinwand schafft. Interessant finde ich es aber dennoch zu sehen, inwieweit das Buch umgesetzt wird und wie sich die Geschichten eben ähneln oder eben nicht.

Heute, im ersten Beitrag zum Thema "Buch vs. Verfilmung" geht es um einen echten Klassiker, nämlich um "Es" und da müsste es jetzt eigentlich heißen: "Buch vs. Verfilmung vs. Verfilmung" ....




1996 erschien "Es" erstmals in deutscher Sprache und hat damals vielen Lesern das Fürchten gelehrt.
Cover © Heyne
Ich gehöre auch dazu, muss allerdings gestehen, dass ich tatsächlich zuerst den Film gesehen habe. Damals war ich noch sehr jung und "Es" hat tatsächlich meine Angst vor Clowns entfacht. Schlimmer wurde es dann, als mir das Buch in der Bibliothek in die Hände fiel. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was für einen Sog die Geschichte hatte, die um eine Clique von Freunden handelt, die sich einmal als Kinder und einmal als Erwachsene gegen ein unbekanntes "Es" zur Wehr setzen müssen.

"Es" als Buch ist ein Horrorroman auf höchstem Niveau. Ich hatte es im zarten Alter von vielleicht 12 oder 13 Jahren gelesen und  es hat tatsächlich Wochen gebraucht, bis ich mich von der Lektüre erholt habe!

Toll und bemerkenswert sind auch hier wieder die Charakterzeichnungen. Wir haben hier eine Gruppe von Kindern/Jugendliche, die alle auf den ersten Blick Außenseiter zu sein scheinen. Ben ist dick, Bill stottert, Richie ist laut und nervig, Stan ist Jude und Eddie ist kränklich. Sie alle sind sympathisch und als Leser fällt es leicht mit ihnen mitzufiebern. Ich habe mich selbst als Teil dieser Gruppe gefühlt, die hier gegen das Böse kämpfen muss und einen wundervollen Zusammenhalt entwickelt.

Solch einen Horror findet man in Büchern tatsächlich sehr selten und so ist mir "Es" nach all den Jahren noch immer in Erinnerung geblieben. Es verbindet die kindlichen Ängste mit dem Grauen, das hier das Gesicht eines blutrünstigen Clowns bekommt. Das "Es" ist dennoch nie greifbar, als junger Leser war ich deswegen stets angespannt, stets wachsam und hatte bei jedem kleinen Vorkommnis, das sich einfach nicht erklären ließ, eine ungemeine Angst!

"Es" gehört zu den Büchern, die ich im nächsten Jahr unbedingt noch einmal lesen möchte.





Kommen wir erst einmal zu der alten Verfilmung von 1990. Ich habe diesen Film in sehr jungen Jahren gesehen und ich fand ich so gruselig, dass ich tagelang an jeder Ecke Pennywise gesehen habe! Der Film ist meiner Meinung nach gut gelungen, er kommt mit einfachen Effekten aus und erzeugt für mich jene Atmosphäre, die ich dann später auch im Film gespürt habe. Alles ist unheimlich und dennoch nicht greifbar.

Toll fand ich, dass der 192-minütige Film beinahe komplett ohne Blutvergießen auskommt. Hier zeigt sich, dass ein Film/Buch nicht zwangsweise Gewalt braucht, um zu fesseln. Die bedrohliche Atmosphäre wird komplett gehalten und das Hin- und Her zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist ausgesprochen gut gelungen. Die Freunde müssen das "Es" nämlich zwei Mal bekämpfen! Natürlich fiebern wir hier besonders mit den Kindern mit, die einen ungemeinen Mut und einen wundervollen Zusammenhalt entwickeln!

Komme ich nun zu der Neuverfilmung, die in diesem Jahr herauskam. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mir auch diese anzuschauen. Lange habe ich mich darauf gefreut und muss sagen, dass ich den Film im Großen und Ganzen gut gelungen fand. Es gibt hier allerdings auch ein großes "Aber".

Die Neuverfilmung ist modern gehalten und entspricht zu 100% den Horrorfilmen der heutigen Zeit. Für einige wird dies ein Vorteil sein, für mich als Kind der 90er und als großer Fan von uralten Horrorfilmen hat sich ein Problem abgezeichnet: Die Atmosphäre.

Viele Sprüche der Kinder waren für mich zu modern, zu angepasst an unsere heutige Jugend und daher auch ein wenig zu deplatziert für eine Geschichte, die ja im Jahr 1988 ihren Anfang nahm. Das Gefühl der damaligen Zeit war für mich nicht greifbar und deswegen hat sich die Neuverfilmung auch nicht ansatzweise wie das Buch angefühlt, das ich damals so geliebt habe.

Die gruselige Atmosphäre blieb hier leider aus, denn leider hat der Regisseur hier einen sehr bildgewaltigen Film erschaffen wollen. Er ist blutig, er ist brutal und er zeigt eben beinahe alles. Für subtilen Horror blieb hier leider keinen Platz!

Das Buch ist eins der besten, die Stephen King je geschrieben hat, doch auch die Verfilmungen können sich sehen lassen, obwohl ich immer noch die ältere aus dem Jahren 1990 bevorzuge!

Und wie ist eure Meinung zu "Es" und den beiden Verfilmungen? Welche hat euch besser gefallen?



2 Kommentare:

  1. Danke für die tolle Rezension. Das bestätigt mich darin, mir den Film nicht anzusehen.

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  2. Hallo Jessi,

    ich mochte den Film recht gern. Doch es stimmt, das Kopfkino wird ausgespart und der subtile Horror fehlt weitgehend. Trotzdem habe ich ihn recht gern gesehen und freue mich auf den 2. Teil.

    Den Film aus den 90ern habe ich mir nie angeschaut, denn allein die Filmplakate haben ein Kindheitstrauma ausgelöst. XD Auch mich hat Pennywise verfolgt ...

    Liebe Grüße,
    Nicole

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