Montag, 29. Januar 2018

[Rezension] Die Abenteuer des Sherlock Holmes - Arthur Conan Doyle

Titel: Die Abenteuer des Sherlock Holmes
Autor: Arthur Conan Doyle
Genre: Krimi, Kurzgeschichten, Klassiker
Erscheinungsdatum: 2004
Anzahl der Seiten: 463
Cover © Reclam




Es war wieder einmal an der Zeit, mich an der Seite von Sherlock Holmes in die nächsten Abenteuer zu stürzen. Dabei habe ich mich für die recht kleine Ausgabe von Reclam entschieden, würde aber doch eine andere Ausgabe empfehlen, da ich die Übersetzung an einigen Stellen nicht ganz so gelungen fand!

Ansonsten geht es hier mit 12 Abenteuern von Sherlock Holmes und Watson weiter und ich muss sagen, dass ich wieder einmal vollkommen in den einzelnen Geschichten abtauchen und alles um mich herum vergessen konnte. Ich bin nach wie vor erstaunt, dass mich Holmes mit seinen Fällen so sehr in den Bann ziehen kann.




Hier werde ich euch jetzt meine Meinung zu den einzelnen Fällen schildern und euch kurz etwas zum Inhalt erzählen. Ich verzichte allerdings auf jene Geschichten, die ich schon im kürzlich von mir rezensierten Buch "Der blaue Karfunkel" gelesen habe! Ich verlinke euch allerdings meine Rezension dazu!

Skandal in Böhmen

Das Buch beginnt mit einer sehr bekannten Kurzgeschichte, in der eine Frau auftritt, die es tatsächlich schafft, Holmes hinters Licht zu führen. Dies und ihre unübertreffliche Schönheit bringen unseren Detektiven ganz schön um den Verstand, auch wenn wir hier wohl nicht von "Liebe" sprechen können!

Irene Adler ist eine starke und selbstbewusste Frau, die den Erbkönig von Böhmen kurz vor seiner Hochzeit zu erpressen versucht. Besagter König hatte nämlich einst eine Affäre mit Irene und nun soll Holmes pikante Bilder wiederbeschaffen. Wird es ihm gelingen?

Interessant fand ich in diesem Fall besonders, dass Holmes seine Verkleidungskünste unter Beweis stellt, auch wenn Irene ihm hier einen Schritt voraus zu sein scheint. Mich hat die Geschichte sehr gut unterhalten und endlich zeigt Holmes auch einmal eine ganz andere Seite an sich!

Die Liga der Rothaarigen

Unter dem Namen "Der Bund der Rothaarigen" bereits Hier rezensiert. Dennoch ein interessanter Fall!

Eine Frage der Identität

Mary Sutherland ist kurzsichtig und Maschinenschreiberin. Sie lebt bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater und lebt von den Zinsen eines Erbes, die sie aber komplett den Eltern übergibt. Ihr Stiefvater ist ein herrischer Kerl, der nicht möchte, dass sie ausgeht und einen Mann kennenlernt, doch Mary möchte natürlich endlich ein eigenes Leben haben und sich verlieben!

Sie lernt also einen Typen kennen, der dann jedoch kurz vor der Hochzeit verschwindet. Nun ist Holmes gefragt, der ihn ihr zurückbringen soll ... Ein sehr tragischer Fall, der mich direkt ein wenig wütend gemacht hat, denn es ist eine sehr unmoralische Tat! Besonders das Ende hat mich traurig gestimmt!

Das Geheimnis vom Boscombe-Tal

McCarthy hat eine wichtige Verabredung und geht zum Boscombe-Teich. Zeugen sehen, wie sein Sohn ihm nacheilt, die beiden streiten sich und kurz darauf ist McCarthy tot. Natürlich wird sofort der Sohn abgeführt und des Mordes an seinem Vater angeklagt ...

Dieser Fall wird von Holmes selbst als "sehr einfacher Fall, der sich als äußerst schwer entpuppt" bezeichnet und dem ist nichts hinzuzufügen. Hier ist nämlich nichts, wie es auf dem ersten Blick zu sein scheint. Besonders gefallen hat mir hier, dass Sherlock Holmes Faible für Fußspuren zur Lösung des Falls beiträgt.

Die fünf Orangenkerne

Dies war leider ein Fall, der mir nicht direkt zugesagt hat, da er von der Auflösung recht einfach ist und ich beim Lesen nicht unbedingt das Gefühl hatte, miträtseln zu können.

John Openshaw kommt zu Holmes, sein Onkel hatte vor einigen Jahren einen sonderbaren Brief mit fünf Orangenkernen bekommen. Er verbrennt darauf Papiere und eine Schatulle mit den Buchstaben "K.K.K". Openshaws Vater erbt daraufhin das Anwesen, er bekommt Jahre danach ebenfalls solch einen Brief und ist kurz darauf tot. Nun ist John Openshaw selbst an der Reihe, denn auch er hat vor einigen Tagen einen solchen Brief bekommen ...

Ich mochte die Hintergrundgeschichte hier weniger, da ich dieser "Organisation" recht wenig abgewinnen kann. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass hier weniger Sherlock Holmes Können im Fokus steht, als vielmehr die Machenschaften dieser "Organisation" ...

Der Mann mit der Fratze

Unter anderem ist diese Kurzgeschichte auch unter dem Namen "Der Mann mit der entstellten Lippe" erschienen, was für mich passender ist. Dieser Fall führt uns in eine Opiumhöhle, denn hier ist eine Frau, die ihren Mann an einem Fenster gesehen hat, wie er anscheinend gewaltsam weggezerrt wurde. Blutspuren lassen darauf schließen, dass etwas schreckliches passiert ist ...

Hier muss ich sagen, dass ich die Auflösung bereits erahnt habe, aber dennoch total gefesselt von dem Fall war. Er ist echt spannend, wenn auch nicht ganz so verzwickt wie andere Fälle.

Der blaue Karfunkel

Hier könnt ihr meine Rezension zu dieser recht witzigen Kurzgeschichte lesen, bei der mir besonders Holmes Reaktion am Ende gefallen hat!

Das gefleckte Band

Auch bereits Hier rezensiert. Ein echt böser Fall, den ich bereits aus meiner Jugend kannte!

Der Daumen des Ingenieurs

Einer meiner Lieblingsfälle, weil er echt unheimlich ist. Ebenfalls Hier rezensiert.

Der Adlige Junggeselle

Hier haben wir einen recht einfachen Fall, der aber absolut lesenswert ist. Es geht um Lord St. Simon, der eine kalifornische Erbin heiraten soll. Diese verschwindet allerdings beim Hochzeitsfrühstück spurlos.

Auf die Auflösung bin ich auch direkt gekommen, habe diesen Fall aber dennoch sehr gerne gelesen. Irgendwie war mir der Lord St. Simon, der Holmes etwas abwertend behandelt, von Anfang an sehr unsympathisch. Deswegen konnte ich am Ende auch kein Mitgefühl empfinden!

Das grüne Diadem

Alexander Holder vom Bankhaus kommt zu Holmes und wirkt sehr verwirrt. Er habe einer wichtigen Persönlichkeit einen Kredit von 50.000 Pfund gestattet, als Sicherheit dafür ein sehr wertvolles Diadem erhalten.

Dieses Diadem hat er mit nach Hause genommen und dort geschieht das Unglück: Er erwischt seinen Sohn Arthur beim Diebstahl, drei wertvolle Edelsteine sind bereits spurlos verschwunden ...

Dieser Fall hat es wieder einmal in sich, gerade die Auflösung hat mir hier wieder richtig gut gefallen!

Blutbuchen

Hier kommen wir am Ende noch zum wohl gruseligsten Fall in diesem Buch. Violet Hunter kommt zu Holmes. Sie hat ein tolles, aber auch sonderbares Jobangebot als Gouvernante erhalten: Sie soll 120 Pfund im Jahr erhalten, weiß aber nicht, ob sie annehmen soll oder nicht! Der Auftraggeber verlangt seltsame Dinge von ihr, unter anderem, dass sie sich die Haare kurz schneiden lassen soll und ein bestimmtes Kleid zu tragen hat.

Holmes verspricht ihr, sofort zu kommen, falls im Haus etwas passiert und so nimmt sie den Job erst einmal an ... Doch ein Telegram verrät, dass sie dann noch in große Schwierigkeiten geraten ist.

Das ist wohl mein Lieblingsfall in diesem Buch, denn er ist sehr schaurig und die Auflösung ist wirklich sehr böse! Ich mochte hier besonders die Erzählungen von Violet Hunter zu den sonderbaren Geschehnissen im Haus. Hier hatte ich echt eine Gänsehaut!




"Die Abenteuer des Sherlock Holmes" waren auch für mich als Leser echte Abenteuer! Die Fälle sind allesamt sehr abwechslungsreich, teils sehr knifflig und einige sogar echt unheimlich. Eine klare Leseempfehlung!




5 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    sieh an, ich wusste gar nicht, dass es noch weitere Kurzgeschichten zu Sherlock Holmes gibt. Da steht mir ja noch einiges bevor. Schön, dass dir diese Sammlung auch so gut gefallen hat.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Oh ja, es gibt ja gannnzz viele Kurzgeschichten, die waren ja damals in einer Zeitung erschienen und Arthur Conan Doyle wurde dadurch berühmt! :D Ich glaube, die vier Romane kamen erst viel später! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      man lernt eben nie aus. :) Es war mir nicht bekannt. Ich dachte Doyle hätte eben die Bücher geschrieben und ist so berühmt geworden. Dass sie als Kurzgeschichten in Zeitungen erschienen sind, war mir nicht bewusst.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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  2. Huhu Jessi =)

    dein neuster Kommentar auf meinem Blog ist tatsächlich nicht einfach verschwunden! Jippie. Keine Ahnung, was da beim letzten Mal schiefgegangen ist =).
    Ich weiß gar nicht wieso ich bisher nie an Sherlock Holmes rangekommen bin. Es gibt da ja auch einige neuere Werke in die Richtung. Ich wollte das schon immer mal ausprobieren, ich bin nur nicht sicher, wo ich anfangen soll.

    LG
    Anja

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    1. Huhu ANja :D

      Super, dass es dieses Mal mit dem Kommi geklappt hat! :D

      Ich würde dir raten, einfach mal in eine Kurzgeschichte von Sherlock Holmes reinzuschnuppern :D Da wirst du dann merken, ob dir der eher etwas distanzierte Stil gefällt oder nicht! Als Jugendliche mochte ich die Bücher/Kurzgeschichten auch noch nicht, aber mittlerweile lese ich sie richtig gerne! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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