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Samstag, 12. April 2025

[Rezension] So klingt dein Herz - Cecelia Ahern

 


Titel: So klingt dein Herz

Autor:  Cecelia Ahern

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 480
Cover: © Fischer

Begonnen: 19.03.2025
Beendet: 24.03.2025


Laura hat ihr ganzes Leben lang verborgen in einer Hütte im Wald gelebt und sie besitzt eine besondere Fähigkeit: Sie kann alle Geräusche der Welt nachahmen. Sie wird von einem Kamerateam entdeckt und über Nacht wird sie zum gefeierten Star. Doch ist es wirklich das, was sie will? 

Ich erinnere mich noch gut daran, wie viele Tränen ich bei den ersten Werken von Cecilia Ahern als Teenager vergossen habe. Seit "P.S. Ich liebe dich" und "Für immer vielleicht" konnte mich allerdings kein Werk von ihr mehr in den Bann ziehen, obwohl ich echt viele ausprobiert habe.

Bei "So klingt dein Herz" dachte ich zu Beginn, hier wirklich eine originelle Geschichte vorzufinden. Laura, die hier wie der Lyrebird sämtliche Geräusche nachahmen kann und gleichzeitig von der grellen, lauten und modernen Welt nicht viel weiß, stellt eine sehr interessante Protagonistin dar. Doch leider bleibt sie - genau wie die Geschichte - viel zu oberflächlich.

"So klingt dein Herz" ist keine echte Liebesgeschichte, obwohl natürlich schnell klar ist, dass der Tontechniker Solomon, der eigentlich mit der Regisseurin Bo zusammen ist, mehr für Laura empfindet. Solomon empfand ich als Gegenpol zu Laura vom Charakter her als viel zu langweilig. Der Fokus der Story liegt hier aber auch eher auf die Show, in die Laura hineingezogen wird und die ihr schnell wie ein goldener Käfig vorkommt. Obwohl die Geschichte so originell und kreativ beginnt, verliert sie sich doch in einem klischeehaften Happy End. Echte Emotionen waren für mich leider nicht greifbar!




Erneut muss ich sagen, dass mich die Bücher von Cecilia Ahern leider nicht mehr berühren können. Dabei ist die Grundidee rund um den menschlichen Lyrebird wirklich gelungen. Für mich aber wohl das endgültige Zeichen, dass die Autorin mir nicht mehr liegt.
Ich vergebe 3 von 5.

Donnerstag, 10. April 2025

[Rezension] In kalter Absicht - Anne Holt


  Titel: In kalter Absicht

Autor:  Anne Holt

Genre: Roman, Krimi, Thriller

Erscheinungsjahr: 2002

Seitenzahl: 254
Cover: © Piper

Begonnen: 18.03.2025
Beendet: 21.03.2025


Die kleine Emilie wird von einen Mann entführt. Kurz darauf verschwindet auch noch der fünfjährige Kim, der kurz darauf tot aufgefunden wird. Es ist erst der Anfang einer Reihe von grausamen Morden an unschuldigen Kindern. Die Psychologin Inger Johanne Vik wird von Hauptkommissar Stubø hinzugezogen, denn die beschäftigt sich gerade mit einem ähnlichen Fall, der lange zurückliegt und bei dem ein Unschuldiger verurteilt wurde ...

"In kalter Absicht" beginnt direkt mit der Entführung der kleinen Emilie und lässt dem Leser keine Zeit, einmal kurz Luft zu holen. Ich wurde direkt in die Welt eines sehr brutalen Kindermörders hineingezogen, der Emilie allerdings erst einmal verschont. Die Abschnitte, die  Emilies Gefangenschaft beschreiben, ehen dabei wirklich unter die Haut, denn das Mädchen versucht stark zu sein und irgendwie am Leben zu bleiben, während Kinder zu ihr gebracht werden, die nicht lange am Leben bleiben dürfen. 

Mithilfe der Psychologin Inger Vik dringen wir auch in die Psyche des Täters ein. Interessant ist hier auch der Fall, an dem sie gerade selbst arbeitet und der auf dem ersten Blick gar nichts mit den aktuellen Entführungen zu tun hat. Die Verbindung offenbart sich erst zum Schluss und hat mich echt umgehauen, weil ich diese niemals erwartet hätte.

Für mich war "In kalter Absicht" bisher der beste Thriller/Krimi, den ich in diesem Jahr gelesen habe und gerade was den Spannungsbogen und die Tiefe betrifft, ein echtes Highlight. Anne Holt zeigt hier auch sehr schön, wie auch Ermittlungsarbeit fesselnd und abwechslungsreich beschrieben werden kann. Für mich war die Autorin nun auf jeden Fall eine große Entdeckung und ich hoffe, bald noch weitere Bücher von ihr lesen zu dürfen!


"In kalter Absicht" hat mich von der ersten Seite an tief in die Psyche eines Kindermörders gezogen. Ein echter Highlight und für mich eine große Entdeckung!
Ich vergebe 5 von 5 mit Extrakäse.

Dienstag, 8. April 2025

[Rezension] Die Nebel von Winram - Gabrielle Thorau


 Titel: Die Nebel von Winram

Autor:  Gabrielle Thorau

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2005

Seitenzahl: 304
Cover: © Fischer

Begonnen: 14.03.2025
Beendet: 17.03.2025


Simoun, der nach dem Wind benannt wurde, wird schon lange in der Schule gehänselt und hat sich mit seiner Rolle als Außenseiter abgefunden. Doch dann zieht er mit seinen Eltern auf die Insel Winram und dort ist alles anders als auf dem Festland. Simoun findet nicht nur Freunde, sondern wird auch in das dunkle Geheimnis der Insel eingeweiht. Ein Geheimnis, von dem er selbst ein Teil zu sein scheint.

Als ich dieses Buch aus dem öffentlichen Bücherschrank zog, ahnte ich schnell, dass es etwas ganz Besonderes ist. Die Geschichte ist von Anfang an sehr rätselhaft aufgebaut. Wir begleiten Simoun, der wenig Selbstvertrauen besitzt, beim Erkunden der Insel, die kaum atmosphärischer hätte beschrieben werden können und finden gleichzeitig mehr über die Geschichte Winrams heraus. Es war schön zu erleben, wie Simoun aufblüht und sich in die Insel verliebt. Im Laufe der Handlung verschmilzt er förmlich mit Winram.

Wohin Simouns Reise führen wird, ist lange Zeit unklar, doch es schleicht sich ganz unbemerkt eine Gefahr ein, die immer näherrückt und bedrohlicher sowie greifbarer wird. Ich habe im ganzen Internet keine Rezension zu diesem sehr originellen Jugendroman finden können und war darüber tatsächlich sehr schockiert, weil mich die Geschicht von Simoun und Winram wirklich stark beeindruckt hat. Es ist ein einzigartiger Roman über eine mysteriöse Insel, aber auch über Freundschaft und dem Mut, für sich und andere zu kämpfen. Ich werde sicher noch lange an dieses Buch zurückdenken!


"Die Nebel von Winram" entpuppte sich als großer Buchschatz, denn die Geschichte ist originell und einzigartig. Ich werde Winram und Simoun so schnell sicher nicht mehr vergessen!
Ich vergebe 5 von 5.

Sonntag, 6. April 2025

[Rezension] Sonnensturm - Åsa Larsson

 


Titel: Sonnensturm

Autor:  Åsa Larsson

Genre: Krimi, Thriller

Erscheinungsjahr: 2007

Seitenzahl: 352
Cover: © btb

Begonnen: 14.03.2025
Beendet: 18.03.2025


Viktor Stråndgard wird tot in der Kirche aufgefunden. Er war durch eine Nahtoderfahrung der Star seiner Gemeinde, doch irgendjemand muss ihn abgrundtief gehasst haben. Rebecka, die ihrer Heimat längst den Rücken gekehrt hat und nun als Steueranwältin arbeitet, bekommt nun einen Anruf von Viktors Schwester, die dringend ihre Hilfe braucht. Denn die Polizei hält Sanna für die Mörderin ...

"Sonnensturm" ist der erste Krimi von Åsa Larsson, der Einblick in eine kirchliche Gemeinde, die man auch ganz leicht eine Sekte nennen könnte, verschafft. Von den Ideen her ist die Geschichte nicht neu und auch der Aufbau ähnelt anderen Krimis, gerade was auch die Ermittlungsarveit angeht. Dennoch konnte mich der Fall gut unterhalten. Mir gefiel hier besonders Rebecka, die einst Teil der Gemeinde war und ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten muss, um der Wahrheit näher zu kommen.

Die Autorin lässt auch ihre eigenen Erfahrungen als Steueranwältin einfließen, was nicht so ganz meinen Geschmack traf, da das Thema doch immer sehr trocken ist. Das Ende hat es hier aber definitiv in sich und auch wenn es nicht viel Verdächtige gibt, sorgt die Autorin noch für die ein oder andere Überraschung. Ich empfand "Sonnensturm" als gelungenen Krimi, wenn auch nicht ganz so stark wie ihr späteres Werk "Denn die Gier wird euch verderben"!



Sonnensturm" ist ein spannend aufgebauter Krimi, in dem die Ermittlungsarbeit größtenteils von der Anwältin Rebecka übernommen wird. Ich hatte Spaß beim Lesen, auch wenn einige Themen nicht so ganz meinem Geschmack entsprechen.
Ich vergebe 4 von 5

Freitag, 4. April 2025

[Rezension] Das Lied der Stare nach dem Frost - Gisa Klönne

 


Titel: Das Lied der Stare nach dem Frost 

Autor:  Gisa Klönne

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2013

Seitenzahl: 480
Cover: © Pendo

Begonnen: 12.03.2025
Beendet: 16.03.2025


Rixa führt eigentlich bereits ihr eigenes Leben als Musikerin auf einem Schiff, als sie von dem tragischen Tod ihrer Mutter hört. Diese verunglückte auf derselben Autobahn wie schon Rixas Bruder. War es vielleicht ein Selbstmord? Zum ersten Mal setzt sich Rixa mit der Geschichte ihrer eigenen Familie auseinander, die zwei Kriege und die DDR erlebt haben ...

"Das Lied der Stare" besitzt eine interessante Ausgangslage. Rixa wird hier nach dem Tod ihrer Mutter förmlich von Erinnerungen überrollt, möchte jedoch zeitgleich auch mehr über die Jahre herausfinden, über die in der Familie nie gesprochen wurden. So baut sich nach und nach hier auch noch ein Strang aus der Vergangenheit auf, in der es um Theodor und Elise geht, die sich ineinander verlieben, schließlich ein Pfarramt übernehmen und Kinder bekommen.

Gisa Klönne besitzt einen sensiblen, sehr einfühlsamen Schreibstil, der allerdings leider auch für einige Längen sorgt. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir der Gegenwartsstrang viel zu ruhig erzählt war. Der Vergangenheitsstrang wirkt dagegen viel zu kurz, sodass natürlich auch die Geschichte nur sehr grob und oberflächlich angeschnitten wird. Ich hatte beim Lesen des Klappentextes erwartet, dass besonders die Geschichte der DDR einen großen Teil einnehmen wird, doch letztendlich geht es nur um das "dunkle" Familiengeheimnis, das mich leider nicht so recht vom Hocker reißen konnte.

Zum Ende hin gibt es zwar noch eine Überraschung, die ich auch so nicht erwartet hatte, aber vieles passte für mich nicht so recht zu den Charakteren, die man kennengelernt hat. Auch aus Rixa wurde ich beim Lesen nicht so recht schlau, bei ihr nahm ich auch keinen echten Wandel war. Schlecht war dieses Buch nicht, für mich aber viel zu lang beziehungsweise eher in die Länge gezogen. 200 Seiten und mehr Konzentration auf den teilweise sehr starken Vergangenheitsstrang hätten diesen Roman runder und fesselnder gemacht!



"Das Lied der Stare nach dem Frost" besitzt einen sehr sensiblen, ruhigen Schreibstil, der leider zu sehr vielen Längen führt. Wie so oft bei Büchern dieses Genres ist auch hier der Gegenwartsstrang zu lang geraten und der Vergangenheit, der sehr viele Stärken besitzt, zu kurz. Sehr schade!
Ich vergebe 3 von 5.

Mittwoch, 2. April 2025

[Rezension] Nimm dich in acht - Mary Higgins Clark

 


Titel: Nimm dich in acht

Autor:  Mary Higgins Clark

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 1998

Seitenzahl: 335
Cover: © Heyne
Begonnen: 11.03.2025
Beendet: 14.03.2025


Die Psychologin Susan Chandler spricht in ihrer Radioshow über verschwundene Frauen und dabei wird sie auf Regina Clausen aufmerksam, die einst auf einer Kreuzfahrt verschwand. Plötzlich rufen andere Frauen beim Radio an, die alle von einem Mann und einem Ring mit der Inschrift "Du gehörst mir" sprechen ...

Mary Higgins Clarks Romane lese ich immer wieder gerne zur Entspannung  sind sie doch leicht geschrieben und spannend aufgebaut. Bei "Nimm dich in acht" hatte ich nach dem Lesen des Klappentextes erwartet, dass es hauptsächlich auf dem Kreuzfahrschiff spielen würde, doch dem ist leider nicht so. Erzählt wird eigentlich nur, wie Susan Chandler mithilfe der Radioshow dem Täter, der sich längst in ihrem Umfeld befindet, auf die Spur kommt.

Leider ist der Leser Susan immer einen Schritt voraus, wodurch die Spannung recht schnell abflaut. So vergehen manchmal fünfzig oder sogar hundert Seiten bis Susan etwas herausfindet, was der Leser längst weiß. Der Mörder geht hier sehr brutal vor und tötet irgendwann jeden, der sein Gesicht gesehen hat. Dadurch hinterlässt er natürlich eine eindeutige Spur.

Ich wusste relativ früh, wer der Täter ist und deswegen war ich am Ende sehr enttäuscht von diesem Roman. Vieles ist hier viel zu eindeutig gestaltet und Susan war mir eine Spur zu naiv. Unter Mary Higgings Clarks Werken habe ich bisher zwar nie besonders originelle oder einzigartige Geschichten entdecken können, aber zumindest solche, die mit mehr Herzblut geschrieben habe. Für mich zählt "Nimm dich in acht" auf jeden Fall zu ihren schwächsten Werken!


"Nimm dich in acht" besitzt eine gute Ausgangslage, verliert dann aber immer mehr an Spannung, weil der Täter viel zu früh zu erahnen ist. Eins ihrer schwächsten Werke!
Ich vergebe 2 von 5.