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Mittwoch, 30. April 2025

[Rezension] Der Hexenjäger - Astrid Fritz

 


Titel: Der Hexenjäger

Autor:  Astrid Fritz

Genre: Historischer Roman

Erscheinungsjahr: 2018

Seitenzahl: 448
Cover: © Rowohlt

Begonnen: 02.04.2025
Beendet: 05.04.2025


Die Krämertochter Susanna verliert 1484 ihre Mutter und muss hart darum kämpfen, dass sie nicht als wahnsinnige, von Dämonen besessene Selbstmörderin angesehen wird. Der Prior und Inquisitor Heinrich Kramer steht ihr dabei zur Seite, doch diese Verbindung hält nicht lange an. Denn schließlich ist Bruder Heinrich der Verfasser des berüchtigten Hexenhammers ...

"Der Hexenjäger" ist ein sehr leicht zu lesender Roman, der sich mit einer historischen Figur beschäftigt. Die Autorin erzählt ein wenig von Heinrichs Kindheit und natürlich von seinen Werten und Ansichten. Ihm gegenüber steht als fiktive Protagonistin Susanna, die selbst irgendwann in den Verdacht gerät, eine Hexe sein zu können.

Zu Beginn wird die Geschichte ein wenig zu langsam erzählt, obwohl ich die Momente zwischen Heinrich und Susanna durchaus gelungen fand. Für etliche Längen sorgt aber leider Susannas Weg in die Ehe. Das eigentliche Hexenthema wird dabei auch nur sehr kurz und recht oberflächlich behandelt. So schnell Susanna in den Fokus rückt, so schnell tauchte dann auch wieder Rettung auf. Die Liebesgeschichte wird dabei so schnell erzählt, dass ich das Gefühl hatte, dass sich die Autorin am Ende etwas gehetzt gefühlt hat.

Interessant fand ich die Einblicke in das Leben und Denken von Heinrich Kramer. Auch Susanna ist eine angenehme Protagonistin, die ich gerne begleitet habe. Aber leider fehlte es mir hier an Mut, sie wirklich mit den dunklen Seiten der Hexenverfolgung zu konfrontieren. Ich hatte das Gefühl, die Autorin will ihre Protagonistin schonen. Daher war für mich leider eher ein sehr oberflächlicher Einblick in die ganze Thematik mit einem etwas übertriebenen Happy End.


"Der Hexenjäger" beschäftigt sich mit einer spannenden historischen Figur - allerdings nur sehr grob und oberflächlich ...

Ich vergebe 3 von 5.

Montag, 28. April 2025

[Rezension] Prinzentod - Beatrix Gurian

 


 Titel: Prinzentod

Autor:  Beatrix Gurian

Genre: Jugendthriller

Erscheinungsjahr: 2008

Seitenzahl: 240
Cover: © Arena Thriller

Begonnen: 01.04.2025
Beendet: 03.04.2025


Lissie zieht zu ihrer Freundin Bernadette und begegnet dort Kai, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Doch Kai ist nicht nur Bernadettes Stiefvater, sondern auch verheiratet. Dennoch beginnt sie eine Affäre mit ihm, die sie allerdings schnell wieder beenden wird. An diesem Tag kommt es jedoch zu einem entsetzlichen Unfall ...

Ich liebe die Arena Thriller auch als Erwachsene noch sehr und hatte auch mit den Büchern von Beatrix Gurian bereits sehr viele fesselnde Lesestunden erlebt. Auch "Prinzentod" ist ein spannender Jugendthriller, in der die sehr junge auch noch recht naive Lissie sich einer verbotenen Liebe hingibt. Als erwachsener Leser sieht man hier sofort die roten Flaggen, doch Lissie muss hier erst einmal eigene Fehler begehen, die wohl einfach dazugehören.

Die Autorin erschafft eine sehr fesselnde und nie langweilig werdende Story rund um einen Unfall, der in Wahrheit vielleicht doch ein Mord war. Verdächtige gibt es viele, denn Lissie kann ihre Affäre nicht allzu lange geheim halten. Das Ende besitzt noch einige Überraschungen, die mir gefallen haben. Für mich ist auch "Prinzentod" wieder ein gelungener, sehr unterhaltsamer Jugendthriller!



Die Arena Thriller enttäuschen selten und so fand ich auch hier wieder einen fesselnden und sehr unterhaltsamen Jugendthriller!

Ich vergebe 5 von 5.


Samstag, 26. April 2025

[Rezension] Was ich euch nicht erzählte - Celeste Ng


  Titel: Was ich euch nicht erzählte

Autor:  Celeste Ng

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2016

Seitenzahl: 288
Cover: © dtv

Begonnen: 30.03.2025
Beendet: 02.04.2025


Lydia ist tot. Mit diesem Satz und auch dieser traurigen Gewissheit beginnt die Geschichte einer Familie, die plötzlich einen wichtigen Teil verliert. Keiner begreift so recht, was Lydia offensichtlich in den Selbstmord trieb. Erst spät erkennen alle, wie viele unausgesprochene Dinge schon zu lange zwischen ihnen lagen.

Beim Lesen von diesem Buch fiel mir auf, dass ich es bereits vor acht oder neun Jahren gelesen hatte. Es war in gewisser Weise also ein unbeabsichtigter Re-Read. An die Story selbst konnte ich mich aber kaum noch erinnern.

Celese Ng besitzt einen sehr ruhigen und emotionalen Schreibstil. Es sind die leisen, nachdenklich stimmenden Töne, die diesen Roman antreiben und Einblick in eine längst zerrüttete Familie geben. Es geht um Fehler, die gemacht werden. Fehler, über die niemand spricht und die besonders die drei Kinder der Familie prägen. Da ist zum Beispiel die Mutter, die ihre Familie einst im Stich ließ und der Vater, der eine andere Frau in sein Leben ließ. All das sorgt für Risse und für fehlende Worte.



Ein sehr leise erzählter Roman voller Tiefe und Emotionen über eine zerrüttete Familie. 

Ich vergebe 4 von 5

Freitag, 25. April 2025

[Release-Day] Drizzle Hall öffnet seine Pforten


Es ist wo weit, Drizzle Hall eröffnet heute. Seid ihr bereit, das Internat zu betreten und euch mit einem Amoklauf zu beschäftigen, der vor 21 Jahren an der Rainfield High stattfand?

Heute gibt es hier ein paar Textschnipsel und noch ein paar kleine Abschiedsworte, denn die drei Monate mit diesen Charakteren waren wieder extrem intensiv. Ich bin sehr dankbar, dass ich den Winter mit Jolene, Chase, April, Nathan, Olivia und Mr. Whitcomb verbringen durfte. Sie haben mir geholfen, wieder neue Blickwinkel zu entdecken! 


Hier nun zum Abschluss noch der Klappentext und ein großes Danke an alle, die mich bisher in Rainfield besucht haben und meine verrückte Reise - ob nun durch die Kleinstadt oder auch die Realität - so interessiert verfolgen!


KLAPPENTEXT



Ein lange zurückliegender Amoklauf, bei dem eine unschuldige Außenseiterin zur Täterin

gemacht wurde …

Ein Lehrer, der ein gewagtes Experiment beginnt …

Und eine unheimliche Gestalt, die wie der damalige Amokläufer eine gelbe Sturmmaske trägt, nachts durch das Internat schleicht und jeden tötet, der nicht bereit ist, sich zu verändern …

Jolene ist es gewohnt zu rebellieren und versucht deshalb auch so schnell wie möglich von dem neu eröffneten Internat zu fliegen. Auch Nathan, der sich längst an seine Außenseiterrolle gewöhnt hat, fühlt sich in Drizzle Hall nicht besonders wohl, doch er lässt wie immer alles über sich ergehen - selbst die Schläge seiner beiden Mitbewohner Ryder und Santiago.

Im Englischunterricht werden die Schüler von Mr. Whitcomb aufgefordert, neue Rollen auszuprobieren und plötzlich wird der größte Mobber der Schule, der kein Interesse daran zeigt, sich zu verändern, ermordet im Internat aufgefunden.

Sein Tod ist jedoch erst der Anfang …


Mittwoch, 23. April 2025

[Buch-Release-Woche] Die Charaktere von "Drizzle Hall" und Mr. Whitcombs Experiment

💧 Charaktere von "Drizzle Hall" 💧

Um wen geht es eigentlich in Drizzle Hall? 

Wer meine Bücher verfolgt, weiß, dass ich meistens mehr als zwei oder drei Protagonisten habe, da mir die Blickwinkel wichtig sind. So versammeln sich im Internat hier die unterschiedlichsten Charaktere. 

Jolene ist die Rebellin, die eigentlich nur so schnell wie möglich weg will. Wohin, das weiß sie natürlich nicht.


Nathan hasst das Internat ebenfalls, weil er mit den zwei schlimmsten Mobbern im Loft, in dem es keinerlei Privatsphäre gibt, zusammenleben muss. Er wird auch körperlich immer heftiger angegriffen.

Von April denken alle nur, dass sie ein hübsches, beliebtes und sehr braves Mädchen ist. Keiner würde denken, dass da noch eine andere Seite in ihr steckt. 

Chase ist einer der zwei Betreuer von Drizzle Hall und er ist sehr einfühlsam - besonders bei Jolene, die von Anfang an etwas in ihm bewegt. Er ahnt noch nicht, welche Verbindung es längst zwischen ihnen gibt ...

Mr. Whitcomb ist der Englischlehrer der Rainfield High, hat aber Probleme, in seinem Unterricht für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er startet ein gewagtes Experiment.

Olivia kommt aus Deutschland und liebt das Düstere. Deswegen fühlt sie sich sowohl im Internat als auch in Jolenes Zimmer von Anfang an wohl. Doch können die beiden Mädchen wirklich Freundinnen werden?


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💧 Mr. Whitcombs Experiment 💧

Wir kennen es doch alle, ob wir nun aktuell noch Schüler sind oder die Schulzeit schon lange hinter uns haben. Es gibt gewisse Rollenbilder, die immer erhalten bleiben. Da sind die Mobber, die nicht wissen, welchen Schaden sie anrichten und da sind die Opfer, die gewaltsam in diese Rolle hineingestoßen werden. Die typischen


Mitläufer sorgen dafür, die einfach nur froh sind, selbst nicht zum Opfer zu werden, sorgen dafür, dass sich nie etwas ändert ...

Kann man diesen Rollen entkommen? Und sind diese Rollen wirklich notwendig? Das versucht Mr. Whitcomb in seinem Englischunterricht gemeinsam mit den Schülern zu ergründen. Dabei greift er ein gewagtes Experiment auf, dass als erstes den größten Mobber der Schule zum Opfer machen soll. Wird ihm dies wirklich gelingen, Ryder in eine negative Rolle zu zwingen? Oder muss er einsehen, dass gewisse Rollen einfach dazu gehören?

Mr. Whitcomb war für mich wohl der spannendste Charakter in diesem Buch. Mir gefiel sein Mut und auch sein Denken sehr. Er war auch für mich als Schriftstellerin sehr interessant, wenngleich auch schnell klar sein sollte, dass solch ein Experiment auch unerwünschte Folgen haben kann.

Für mich war eine spannende Erkenntnis aus dem Experiment, dass es immer leichter ist, in negative Rollen gedrängt zu werden statt einander zu motivieren, mal eine positive Richtung einzuschlagen.

Mehr möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Wer Lust hat, an Mr. Whitcombs Experiment teilzunehmen, kann dies ab dem 25.04 in "Drizzle Hall" tun! 

Montag, 21. April 2025

[Buch-Release-Woche] Mein nächster Jugendthriller erscheint in dieser Woche!



Es ist wieder so weit, mein nächster Jugendthriller steht in den Startlöchern und wie könnte es anders sein, spielt er wieder in Rainfield.


Dieses mal geht es um einen Amoklauf, der vor 21 Jahren an der Rainfield High stattfand und eigentlich in Vergessenheit geriet. Doch dann beginnt der Englischlehrer Mr. Whitcomb ein gewagtes Experiment in seinem Unterricht und erschafft damit anscheinend einen Mörder, der in dem neuen Internat sein Unwesen treibt ... 


Wie so oft geht es auch hier wieder um Mobbing, um Rollen, die gespielt werden und um alte Wunden, die nicht nur aufreißen, sondern für noch mehr Schmerz und das Überschreiten der ein oder anderen Grenze sorgen.

In den kommenden Tagen werde ich euch

Einblicke in die Entstehung dieser Geschichte geben, euch dir Charaktere vorstellen und euch auch auf das Experiment einstimmen, das Mr. Whitcomb hier in Gang setzt. Ich hoffe, der ein oder andere hat Lust und auch den Mut, zu mir nach Rainfield und nach Drizzle Hall zu reisen. Ich würde mich sehr über euren Besuch freuen!

Sonntag, 20. April 2025

[Rezension] Enna Andersen und das verschwundene Mädchen - Anna Johannsen

 


Titel: Enna Andersen und das verschwundene Mädchen

Autor:  Anna Johannsen

Genre: Krimi

Erscheinungsjahr: 2020

Seitenzahl: 362
Cover: © Edition M

Begonnen: 28.03.2025
Beendet: 01.04.2025


Die Hauptkommissarin Enna Andersen soll sich mit einem neu zusammengewürfelten Team um alte, ungelöste Fälle kümmern. Durch Zufall bearbeiten sie zuerst den Fall bin Marie Hansen, die vor neun Jahren auf einer Klassenfahrt von einer Insel verschwand und stoßen dann tatsächlich auf eine heiße Spur ...

Ermittlerkrimis sind für mich leider immer sehr schwierig, aber ich wollte diesem Buch dennoch eine Chance geben, denn ich mag Cold Cases. Dieser Krimi ist dabei klassisch aufgebaut und die Autorin beschreibt die Polizeiarbeit sehr authentisch. Enna Andersen muss hier nach einem eigenem Schicksalsschlag mit einem neuen Team an einem uralten, eigentlich wenig vielversprechenden Fall arbeiten. Es geht also hauptsächlich um Befragungen und die verzweifelte Suche nach einer Spur.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir bei diesem Krimi die Spannung fehlte und vieles recht steif wirkt. Vielleicht liegt dies auch daran, dass dies der erste Band der Reihe um diese Ermittlerin ist. Von anderen Krimis unterscheidet sich dieses Werk kaum, denn die Autorin verfolgt wirklich recht starr einem vorgegebenen Muster. Der Fall selbst ist dabei solide, aber mir fehlte es irgendwie an etwas Besonderem. Ich fühlte mich beim Lesen ein wenig so, als würde ich einem durchschnittlichen Fernsehkrimi folgen. Nicht schlecht, aber leider auch nicht wirklich herausragend oder gar einprägsam.



Ein solider Krimi, der authentische Einblick in die Polizeiarbeit gibt, aber dem ein wenig der Mut fehlt, mal von dem klassischen Aufbau abzuweichen.

Ich vergebe 3 von 5.

Freitag, 18. April 2025

[Rezension] Heartbreak Letters. 16 Gründe, dich zu hassen - Lauren Strasnick

 


 Titel: Heartbreak Letters - 16 Gründe, dich zu hassen

Autor:  Lauren Strasnick

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2018

Seitenzahl: 288
Cover: © Ravensburger

Begonnen: 28.03.2025
Beendet: 30.03.2025


Sechzehn Briefe schreibt Natalie an Dan, der einst ihre große Liebe war. Briefe, in denen sie von den Anfängen, den ersten Problemen und schließlich auch den vielen Lügen berichtet, die ihre Beziehung schließlich in eine Sackgasse manövriert hat ...

"Heartbreak Letters" beschreibt anhand von Briefen, Textnachrichten, Notizzetteln und Chatverlaufen, wie sich die große Liebe in einen echten Albtraum verwandelt. Die Autorin erschafft mehrere Blickwinkeln. Zum einen ist da natürlich Natalie, die unfassbar verletzt und wütend die Briefe schreibt, zum anderen ist da aber auch Dan, der lange gar nicht so recht versteht, dass er auch selbst am Untergang der Beziehung beteiligt war. Bis zu einem gewissen Punkt hält er seine "Psycho-Ex" für die Schuldige.

Mich konnten die Erzählform und auch die wirklich tiefen Einblicke in die Beziehung direkt in den Bann ziehen. Vieles geschieht hier aus Eifersucht, aber auch Zweifel spielen eine große Rolle. Es war auch für mich beim Lesen sehr schmerzhaft zu erleben, wie aus Liebe hier Hass wird. Die Autorin zeigt zudem sehr schön, dass Jungs in dem Alter oft gar nicht erkennen, welche Fehler sie selbst machen. So hat mich Dans Verhalten hier beim Lesen echt oft wütend gemacht!

Das Ende ist dann gar nicht so dramatisch, wie ich es erwartet hatte. Ich empfand es dennoch als sehr passend, denn die beiden haben einander schon genug Schmerzen zugefügt. Mich konnte das Buch mitreißen und bestens unterhalten!


 "Heartbreak Letters" ist ein gelungener Jugendroman über das schmerzhafte Ende einer Beziehung, in der beide Parteien Fehler gemacht haben! 

Ich vergebe 5 von 5.

[Rezension] Der Fluch des Fremden - Alexander Hartung

 


Titel: Der Fluch des Fremden

Autor:  Alexander Hartung

Genre: Krimi, historischer Krimi

Erscheinungsjahr: 2022

Seitenzahl: 326
Cover: © Maximum Verlag

Begonnen: 25.03.2025
Beendet: 28.03.2025


Alle in Furtenblick freuen sich auf das alljährliche Dorffest. Die Stimmung ist ausgelassen - doch dann taucht ein Fremder auf, verflucht die Bürger und stürzt sich in den nahen Fluss. Seine zerschmetterte Leiche wird kurz darauf gefunden und dann passiert auch schon der erste Mord. Die Dorfbewohner sind sich sicher, dass der Fluch dahinter steckt.

"Der Fluch des Fremden" von Alexander Hartung besitzt für einen historischen Krimi einen einfachen, aber definitiv sehr angenehmen Stil. So konnte ich schnell in die Geschichte eintauchen. Der Autor setzt den Fokus definitiv auf Spannung und nicht so sehr auf die Atmosphäre. Die Zeit des 17. Jahrhunderts war dennoch spürbar.

Die selbstbewusste und sehr kluge Witwe Katharina beginnt mit der Hilfe ihres Nachbarn Jakob, der seit dem Tod seiner Frau ebenfalls allein ist, Nachforschungen anzustellen, denn sie ist als einzige davon überzeugt, dass kein Fluch, sondern ein Mensch aus Fleisch hinter den Morden steckt. So findet sie auch schnell eine Verbindung zu einem lange zurückliegenden Giftmord.

Mich konnte dieser einfach aufgebaute historische Krimi, in dem es um Aberglaube, Rache und auch das vorschnelle Verurteilen geht, gut unterhalten und auch wenn es keine allzu große Wendung gibt, gefiel mir die sehr stimmige Auflösung hinter der sehr brutalen Mordserie. Ich kann das Buch auch jenen Lesern ans Herz legen, die sich von den oft zu aufgeblähten historischen Romanen überfordert fühlen. Hier gelingt die Reise ins 17. Jahrhundert mühelos!




"Der Fluch des Fremden" ist ein leichter, aber dennoch sehr lesenswerter historischer Roman mit einem sehr gelungenen Spannungsbogen
Ich vergebe 5 von 5.

Mittwoch, 16. April 2025

[Rezension] Die Sullivan-Schwestern - Kathryn Ormsbee

 


Titel: Die Sullivan-Schwestern

Autor:  Kathryn Ormsbee

Genre: Jugendbuch

Erscheinungsjahr: 2021

Seitenzahl: 448
Cover: © cbj

Begonnen: 24.03.2025
Beendet: 27.03.2025


Einst standen sich die drei Sullivan-Schwestern sehr nahe, doch nun haben sie alle mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Die 18-jährige Eileen hat zu trinken begonnen und ihre Kunst aufgegeben, die 17-jährige Claire hat gerade die Absage von ihrem Traumcollege bekommen und die 14-jährige Murphy ist praktisch unsichtbar innerhalb der Familie. Doch dann erfährt Eileen kurz vor Weihnachten von einem Haus, das sie mit ihren Schwestern gemeinsam erben soll. Gemeinsam tauchen die Schwestern in ein dunkles Familiengeheimnis und finden endlich wieder zueinander ...

In diesem Buch begleiten wir drei sehr unterschiedliche Mädchen mitsamt all ihrer Fehler und Schwächen auf einen sehr spannenden Trip zu einem wirklich unheimlichen Haus, das eine dunkle Geschichte in sich trägt. Claire, Eileen und Murphy müssen gemeinsam das Geheimnis um ihren Onkel lösen, der ihnen das Haus vermacht hat und den sie niemals kennenlernen durften. Dabei sprechen sie auch erstmal über all das, was sie belastet und kommen sich endlich wieder näher.

Die Geschichte ist modern und jugendlich aufgebaut und ich denke, dass sich jeder Leser mit einer der drei Schwestern identifizieren kann. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit ihnen gemeinsam das Haus zu erkunden und zeitgleich auch mehr über ihre Familiengeschichte zu erfahren. Auch das langsame Annähern der drei ist gelungen und es gibt natürlich ein Happy End zum Ende hin, das dafür gesorgt hat, das ich das Buch mit einem Lächeln zugeschlagen habe.



Eine schöne Geschichte über drei Schwestern, die an Weihnachten ein Haus erkunden, das ihnen vererbt wurde und dabei nicht nur ein Familiengeheimnis aufdecken! Lesenswert!
Ich vergebe 5 von 5.

Montag, 14. April 2025

[Rezension] Hagebuttenblut - Lina Bengtsdotter


 Titel: Hagebuttenblut

Autor:  Lina Bengtsdotter

Genre: Thriller

Erscheinungsjahr: 2021

Seitenzahl: 496
Cover: © Penguin

Begonnen: 21.03.2025
Beendet: 25.03.2025


Die Ermittlerin Charlie Lager, die zu viel trinkt und von ihrem Chef zu hören bekommt, dass sie endlich mal Urlaub nehmen soll, kehrt in ihre Heimat Gullspång zurück und vertieft sich in einen lang zurückliegenden Fall. Damals verschwand die 16-jährige Francesca, die ihren Eltern nur Probleme gemacht hat, spurlos und ihre Familie zog fort. Warum hat keiner nach dem Mädchen gesucht?

"Hagebuttenblut" besitzt sehr kurze und knackige Kapitel. Besonders der Strang rund um Francesca, die sich nach dem Tod von ihrem besten Freund Paul selbst immer mehr verliert, hat mich in den Bann gezogen. Francesca ist davon überzeugt, dass Paul getötet wurde, doch niemand glaubt ihr.

Der Gegenwartsstrang ist sehr ruhig und beschäftigt sich im Grunde nur mit Charlie, die gemeinsam mit dem Journalisten Johan zu recherchieren beginnt. Manchmal weiß der Leser hier schon mehr als Charlie, wodurch die Abschnitte oft nichts Neues offenbaren.

Als echten Thriller würde ich "Hagebuttenblut" nicht bezeichen, denn dafür ist keine direkte Gefahr spürbar. Es gibt auch keinen Spannungsbogen, sondern nur einen recht ruhigen Weg bis zur Wahrheit. Zum Ende hin offenbaren sich hier einige Überraschungen in diesem doch sehr traurigen und tragischen Fall, der auch Charlie selbst näher betrifft. Unterhalten konnte mich in erster Linie Francescas Geschichte, ein wenig mehr Spannung im Strang um die Ermittlerin und vielleicht auch noch eine spürbare und aktuelle Gefahr hätten diesem Werk aber sicherlich noch gut getan und fesselnder gemacht!



Für mich war "Hagebuttenblut" eher ein Roman als ein Thriller. Auch wenn die Geschichte sehr ruhig erzählt wird, mochte ich die Tragik und den Tiefgang in Francescas Abschnitten sehr. Lesenswert, man sollte allerdings keinen Pageturner erwarten!
Ich vergebe 4 von 5

Samstag, 12. April 2025

[Rezension] So klingt dein Herz - Cecelia Ahern

 


Titel: So klingt dein Herz

Autor:  Cecelia Ahern

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2017

Seitenzahl: 480
Cover: © Fischer

Begonnen: 19.03.2025
Beendet: 24.03.2025


Laura hat ihr ganzes Leben lang verborgen in einer Hütte im Wald gelebt und sie besitzt eine besondere Fähigkeit: Sie kann alle Geräusche der Welt nachahmen. Sie wird von einem Kamerateam entdeckt und über Nacht wird sie zum gefeierten Star. Doch ist es wirklich das, was sie will? 

Ich erinnere mich noch gut daran, wie viele Tränen ich bei den ersten Werken von Cecilia Ahern als Teenager vergossen habe. Seit "P.S. Ich liebe dich" und "Für immer vielleicht" konnte mich allerdings kein Werk von ihr mehr in den Bann ziehen, obwohl ich echt viele ausprobiert habe.

Bei "So klingt dein Herz" dachte ich zu Beginn, hier wirklich eine originelle Geschichte vorzufinden. Laura, die hier wie der Lyrebird sämtliche Geräusche nachahmen kann und gleichzeitig von der grellen, lauten und modernen Welt nicht viel weiß, stellt eine sehr interessante Protagonistin dar. Doch leider bleibt sie - genau wie die Geschichte - viel zu oberflächlich.

"So klingt dein Herz" ist keine echte Liebesgeschichte, obwohl natürlich schnell klar ist, dass der Tontechniker Solomon, der eigentlich mit der Regisseurin Bo zusammen ist, mehr für Laura empfindet. Solomon empfand ich als Gegenpol zu Laura vom Charakter her als viel zu langweilig. Der Fokus der Story liegt hier aber auch eher auf die Show, in die Laura hineingezogen wird und die ihr schnell wie ein goldener Käfig vorkommt. Obwohl die Geschichte so originell und kreativ beginnt, verliert sie sich doch in einem klischeehaften Happy End. Echte Emotionen waren für mich leider nicht greifbar!




Erneut muss ich sagen, dass mich die Bücher von Cecilia Ahern leider nicht mehr berühren können. Dabei ist die Grundidee rund um den menschlichen Lyrebird wirklich gelungen. Für mich aber wohl das endgültige Zeichen, dass die Autorin mir nicht mehr liegt.
Ich vergebe 3 von 5.