Autor: Steffen Jacobsen
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 544
Genre: Thriller
ISBN: 978-3453437623
Inhalt
"Elisabeth Caspersen, steinreiche Erbin eines dänischen Industrieimperiums, findet im Tresor ihres verstorbenen Vaters einen Film, der eine grauenvolle Menschenjagd zeigt. Einer der im Film zu sehenden Jäger hat unverkennbare Ähnlichkeit mit Elisabeths Vater. Um der Sache nachzugehen, heuert sie Michael Sander an, einen exklusiven Privatdetektiv, der auf brisante Fälle spezialisiert ist. Als Sander sich auf die Suche nach der Identität der Opfer macht, stößt er auf eine perfide Welt aus Gewalt und Größenwahn, in der er bald selbst zum Gejagten wird."
Charaktere
Ich tue mich hier ein mal ein wenig schwer, was die Beschreibung der einzelnen Charaktere angeht, denn in "Trophäe" habe ich leider keine Person getroffen, die mich in den Bann ziehen konnte. Von einem Thriller erwarte ich, dass mich wenigstens der Protagonist mit auf eine Reise nimmt, in der es um Leben und Tod geht und in der ich das Gefühl habe, vollständig im Buch zu ertrinken. Leider war bei diesem dänischen Thriller eher das Gegenteil der Fall. Ich konnte von Anfang an nicht direkt in die Geschichte abtauchen.
In "Trophäe" gibt es zwei Hauptcharaktere, die beide zur selben Zeit ermitteln und sich irgendwann treffen. Ja, in dem Buch gibt es nicht nur eine langweilige Ermittlerin, die natürlich ganz klischeehaft auch privat in die Geschichte hineingezogen wird, nein, es gibt auch noch einen Privatdetektiven, der natürlich die ganze Sache auf Anhieb durchschaut. Ich weiß nicht, was ich zu den Personen hier noch großartig schreiben soll. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich eigentlich damit gerechnet, das Geschehen aus Sicht der Tochter zu erfahren oder meinetwegen aus alleiniger Sicht des Detektiven, aber dadurch, dass das komplette Buch nur aus langweiliger Ermittlungsarbeit besteht, war es für mich eher eine Qual. Denn: was ist langweiliger als ein Ermittler??? Ja genau, zwei von dieser Sorte!
Meine Meinung
Ein Thriller, der in Dänemark spielt und das Thema "Menschenjagd" behandelt. Klingt erst mal sehr interessant und spannend. Doch leider ist dem Autoren die Umsetzung nicht besonders gut gelungen. Die Grundidee gefällt mir recht gut, doch leider ist diese von Anfang an klar. Es geht um Menschen, die Unschuldige rein aus Spaß jagen und dann töten. Damit ist die ganze Geschichte erzählt und das Buch kann keinerlei Spannung aufbauen, denn es dreht sich alles nur noch um die Frage, wer denn dahinter steckt.
Ich muss sagen, dass ich das Buch eher als Krimi einstufen würde. Es sind zwar ein paar wenige Seiten, in denen es wirklich zur Sache geht und in der die Geschichte auch recht brutal erzählt wird, aber diese stehen in einem riesigen Kontrast zu den Stellen, in denen das Buch nur mühsam voranschreitet. Die eigentliche Story rund um die Suche nach den Verantwortlichen läuft über Ermittlungen und man bekommt wenig Einblick in die Hintergründe der Täter. Es geht in "Trophäe" im Grunde nur um das "Wer", das "Wie" und "Warum" ist von Anfang an geklärt, wodurch bei mir zu keinem Zeitpunkt Spannung entstehen konnte. Es ist alles sehr zäh, die Abschnitte in denen etwas passiert hätten meiner Meinung nach mehr ausgebaut werden sollen.
Leider konnte mich auch das Ende nicht wirklich überzeugen, da man mit ein wenig Logik schon früh erkennen konnte, wer hinter der ganzen Sache steckt. Den riesigen Kontrast zwischen der Ermittlungsarbeit, die wie ein stinknormaler Krimi geschrieben war und den Stellen, in denen es um Gewalt und Erniedrigung ging, fand ich in diesem "Thriller" sehr seltsam. Es passte nicht wirklich zusammen und hat bei mir leider keinerlei Spannung erzeugen können.
Fazit
Ein Thriller, der mir eher wie ein Krimi vorkam. Spannung habe ich vermisst, genau wie das gewohnte "überrascht werden".
Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.
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