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Montag, 16. November 2015

[Rezension] Schule des Schweigens - Jeffery Deaver

Titel: Schule des Schweigens
Originaltitel: A Maiden`s Grave
Autor: Jeffery Deaver
Verlag: Blanvalet
Genre: Thriller
Seitenzahl: 608
ISBN:  978-3734102219 
Cover und Inhaltsangabe © Blanvalet




„In Kansas entführen drei entflohene Schwerverbrecher einen Schulbus mit zwei Lehrerinnen und acht taubstummen Mädchen. Sie flüchten mit ihnen in einen abgelegenen ehemaligen Schlachthof und stellen ein Ultimatum: Im Austausch gegen ihre Geiseln wollen sie einen Hubschrauber – sonst stirbt jede Stunde ein Mädchen. Arthur Potter, psychologisch geschulter FBI-Spezialist, ist fest entschlossen, die Täter zur Strecke zu bringen. Während die Geiseln im Schlachthof durch die Hölle gehen, nimmt ein nervenaufreibendes Feilschen um ihre Leben seinen Lauf.“




Schon lange habe ich mir vorgenommen, ein Buch von Jeffery Deaver zu lesen. Ich habe mich für die Neuauflage von „Schule des Schweigens“ entschieden, da sich der Klappentext sehr spannend angehört hat! Zu Beginn kann ich gleich sagen, dass Jeffery Deaver sein Handwerk versteht. Schreiben kann er wirklich auf höchstem Niveau und er setzt zudem auf eine umfangreiche Recherche, was besonders die Arbeit der Ermittler und Profiler sehr realistisch erscheinen lässt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und hat mich der Geschichte näher gebracht, aber dennoch muss ich sagen, dass diese knallharte Action und diese intensive Beschreibung der Arbeit des FBI sogar nicht mein Geschmack entsprach. Ich denke, das Buch eignet sich besser für Männer, die nicht so viel Wert auf das Drumherum legen!




Obwohl die Entführung der Schülerinnen im Mittelpunkt dieser Handlung steht, erfahren wir recht wenig über die Geiseln, was leider dazu führte, dass ich kaum mitfühlen konnte. Es gibt zwar immer wieder Kapitel, die auch aus der Sicht eines der Mädchen verfasst sind und auch ein wenig in die Tiefe gehen, aber das war mir zu wenig.

Der Hauptaugenmerk in diesem Buch liegt auf dem Duell zwischen dem FBI und dem Entführer. Arthur Potter ist ein Psychologe beim FBI und wird beauftragt, sich um die Geiselnahme zu kümmern. Er geht sehr professionell vor und beginnt, sich das Vertrauen des Entführers namens Handy zu erschleichen. Ich fand beide Charaktere sehr passend für die Geschichte, auch wenn sie für meinen Geschmack zu hart und schnörkellos waren.




Spannend ist das Buch „Schule des Schweigens“ auf jeden Fall und ich war auch tief in der Geschichte gefangen. Jeffery Deaver versteht sein Handwerk und hat besonders die Arbeit des FBI bei einer Geiselnahme perfekt beschrieben. Leider muss ich aber dennoch sagen, dass mir viele Dinge als zu unlogisch vorkamen. Klar, die Geschichte durfte nicht schon zu Beginn zu Ende sein, aber warum haben sie beispielsweise nicht das Essen mit einem Betäubungsmittel manipuliert? Ich denke kaum, dass es den Entführern aufgefallen wäre!

Einige Handlungen fand ich nicht ganz so logisch. Die Action stand zwar im Mittelpunkt, aber dennoch habe ich mich oft gefragt, ob das FBI in einem solchen Fall wirklich so agieren würde. Klar, der Autor hat sehr viel Hintergrundwissen über Geiselnahmen und die Vorgehensweise der Ermittler mit in die Geschichte gebracht, aber für mich als Leser haben sich manchmal Fragen aufgeworfen, die sich durch die vorhandenen Erklärungen nicht beantworten ließen!

Interessant hingegen fand ich die Beschreibung der taubstummen Mädchen. Auch hier wirft der Autor wieder viele interessante Fakten zusammen und ich hatte das Gefühl, beim Lesen auch zeitgleich noch etwas zu lernen. Schade fand ich, dass die Abschnitte aus der Sicht der entführten Mädchen recht kurz gehalten waren. Klar, es ging um Arthur Potter und den Entführer, aber dennoch hätte ich mir gewünscht, mehr mit den entführten Schülerinnen mitfiebern zu können!

Das Ende war ebenfalls sehr rasant und spannend und ich kann abschließend sagen, dass dieser Thriller auf jeden Fall unterhalten kann. Für meinen Geschmack war die Geschichte jedoch nicht tiefgründig genug, um mich wirklich mitfiebern zu lassen!




Wer auf atemlose Action und einen Intensivkurs zum Thema „Geiselnahme“ steht, der kommt an diesem Buch nicht vorbei! Rasant, spannend, wenn auch für mich als Frau eine Spur zu oberflächlich!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten!

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