Seiten

Donnerstag, 21. April 2016

[Rezension] Tage zum Sternepflücken - Kyra Groh

Titel: Tage zum Sternepflücken
Autor: Kyra Groh
Genre: Roman
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 480
Cover und Inhaltsangabe ©  Blanvalet

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Blanvalet für das Rezensionsexemplar!




"Layla studiert Musik und ist daran gewöhnt, die zweite Geige zu spielen. Oder vielmehr: das zweite Saxofon. Ihrer Meinung nach liegt es an dem ihr fehlenden Rampensau-Gen. Sie spielt auch in Orchestern, unterrichtet in einer Schule und arbeitet für ihren fahrigen Professor. Hinzu kommen noch ihre Familie – u.a. ihre Mutter, die hauptberuflich Glücksseminare gibt – und Freunde, die sie auf Trapp halten. Für die Liebe bleibt dabei nur wenig Zeit. Bis sie eines feuchtfröhlichen Abends in Julius‘ Bett stolpert – und am nächsten Morgen feststellen muss, dass sie wieder mal nur die Zweitbesetzung ist …"




Kyra Groh hat mich bereits vor einiger Zeit mit "Pinguine lieben nur einmal" begeistern können. Das Buch ist mir sogar heute, nach einem Jahr, noch in Erinnerung geblieben und deswegen habe ich mich riesig gefreut, als ich plötzlich eine Anfrage zu ihrem neuen Buch im Briefkasten hatte. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen!

Ich mag Kyra Grohs Schreibstil sehr gerne. Bei "Pinguine lieben nur einmal" hat mir vor allem der Humor mit der stetigen Romantik gefallen und eine gewisse Sensibilität zwischen den Zeilen. "Tage zum Sternepflücken" ist in dieser Hinsicht ganz anders. Der Witz ist vorhanden, allerdings ein wenig abgeschwächt. Die Romantik und Emotionalität hat mir ein wenig gefehlt, was meiner Meinung nach an den Charakteren lag. Vor allem mit der Protagonistin wurde ich nicht so recht warm!




- Layla -

Mit Layla hatte ich so meine Schwierigkeiten. Sie kam mir trotz ihres Alters doch sehr naiv vor! An und für sich mag ich schwierige Charaktere, aber bei Layla hatte ich das Gefühl, dass sie sich, wie es auch einmal im Buch steht, einfach gerne ausnutzen lässt. Verstehen konnte ich sie dahingehend allerdings nicht, denn der ganze Konflikt des Buches ist nur aus ihrer eigenen Naivität entstanden!

Layla ist eher zurückhaltend, sie kämpft selten für das, was sie will. Kein Wunder also, dass sie schon viele Jahre nur das zweite Saxofon spielt. Sie hat sich einfach daran gewöhnt, immer die Zweitbesetzung zu sein. Das ändert sich auch nicht, als sie plötzlich Julius trifft, mit ihm im Bett landet und feststellen muss, dass er eine Freundin hat.

Ich muss sagen, dass ich Layla und ihre Entscheidung kaum verstehen konnte. Sie war für mich undurchschaubar, denn in der einen Minute hegen sie die Selbstzweifel und in der anderen Minute wirft sie diese über Bord und schmeißt sich wieder an Julius heran. Dieser ständige Wechsel zwischen "Ich will mit ihm zusammen sein" und "Ich kann so nicht mit ihm zusammen sein" hat mich stellenweise ein wenig genervt!

- Julius -

Bad Boys scheinen in Büchern ja gerade echt angesagt zu sein. So einer ist wohl auch Julius, auch wenn die Autorin versucht, die Geschichte hier mit ein wenig Romantik zu würzen. Bei mir hat das leider nicht so recht geklappt. Sympathie zu Julius konnte ich deswegen auch kaum aufbauen.

Einige Aussagen von ihm haben mich echt zur Weißglut getrieben. Julius hat nämlich eine Freundin und doch hat er diese schon oft betrogen. So auch mit Layla, die er erst einmal nur ausnutzen wollte, um mal wieder jemanden in sein Bett zu locken. (Ja, seine Freundin lässt ihn schon lange nicht mehr ran!) Desweiteren hat er nicht vor, mit dieser Freundin Schluss zu machen, den Grund habe ich schon früh erahnt. Ja, was soll ich sagen? Julius und seine ganze Art konnte mich nicht faszinieren.




Meine Charakterbeschreibung liest sich hier bereits eher negativ, aber ich möchte hier gleich zu Beginn sagen, dass ich ein großer Fan von Kyra Groh bin und sie und ihren Schreibstil wirklich bewundere. "Tage zum Sternepflücken" hat sich sehr flüssig gelesen und ich musste auch hin und wieder schmunzeln, aber die großen Gefühle blieben bei mir leider aus. Die Geschichte ist doch recht Klischeehaft und durch die beiden Protagonisten, die ich leider nicht so recht einschätzen und leiden konnte, ist dies wohl "nur" ein Buch, das man mal eben zwischendurch lesen kann und das einen auf emotionaler Ebene nicht so recht berühren will!

Das größte Problem hatte ich mit Julius. Er war mir von Anfang an sehr unsympathisch und ich wäre an manchen Stellen echt gerne ins Buch gestiegen, um Layla wachzurütteln. Ich an ihrer Stelle hätte mich vor so einem Typen ferngehalten, vor allem da Layla auch im Vorfeld schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. Manche Frauen wollen aber anscheinend nicht lernen!

Wie zuvor erwähnt blieben die großen Emotionen aus. Es ist ein Hin und Her und das Ende ist ja bei Liebesromanen meist bereits schon früh zu erahnen. Positiv überrascht haben mich hier aber die Nebencharaktere, die wirklich liebevoll beschrieben sind. Besonders Laylas Bruder Nick fand ich wirklich toll, wenn auch recht klischeehaft! Auch die ganzen Anspielungen an Youtube machen die Geschichte sehr modern und sicher interessant für jüngere Leser. Das Thema Musik wurde hier auch toll umgesetzt und die ganze Atmosphäre hat gestimmt! Der größte Manko waren für mich eben nur leider die Charaktere!




"Tage zum Sternepflücken" ist eine interessante Geschichte, die in der Musikwelt spielt und einige witzige und schöne Momente in sich trägt. Leider haben es die Charaktere aber nicht geschafft, dass ich Emotionen spüren konnte. Von Liebe kann ich im Zusammenhang mit diesem Roman leider nicht sprechen!

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.