Seiten

Montag, 19. September 2016

[Rezension] Die Schande der Lebenden - Mark Billingham

Titel: Die Schande der Lebenden 
Autor: Mark Billingham
Genre: Roman
Verlag: Atrium 
Bereits gelesene Bücher des Autoren: keine
Cover und Inhaltsangabe ©  Atrium




"Fünf Menschen, die sich zufällig begegnen, bilden einen Kreis. Jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Doch eines davon ist schwarz wie die Nacht. Fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versammeln sich jeden Montag im selben Haus. Sie alle sind Verlorene, die in ihrem Leben Schande auf sich geladen haben und sich nun auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der eine ganz eigene Vergangenheit hat. In ihrem Kreis offenbaren sich die fünf gegenseitig ihre dunkelsten Geheimnisse. Dabei gibt es nur eine Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als einer der fünf ermordet aufgefunden wird, bricht keiner sein Schweigen. Und doch ist nichts mehr wie zuvor. Denn zum Kreis gehört nun auch ein Mörder – der alles über die anderen weiß."




Mark Billingham hat mit "Die Schande der Lebenden" einen sehr tiefgründigen Roman vorgelegt, der besonders auf psychologischer Ebene besticht. Es ist eine Geschichte, die unter die Haut geht. Eine Geschichte zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Und eine Geschichte, die mit Blut endet.

Ich würde den Schreibstil des Autoren als sehr eindringlich bezeichnen. Schon auf den ersten Seiten lernen wir unsere fünf Teilnehmer der Therapiesitzungen kennen und bekommen einen Einblick in die Welt der Süchtigen, Sei es nun Alkohol-, Drogen- oder Esssucht, all das steht im Fokus dieser Geschichte. Aber gibt es nicht für alles einen Auslöser? Einen Moment, der das Leben so verändert, dass es nur einen Fluchtweg gibt?




- Tony, der Therapeut -

Tony leitet die Selbsthilfegruppe schon seit einigen Jahren und er ist ein sehr geduldiger Mensch. Er lässt die Teilnehmer ihrer Probleme selbst lösen und drängt sich nur auf, wenn keine Problemlösung in Sicht ist. Es wird schnell klar, dass er für die Fünf eine große Stütze ist!

- Heather -

Ich möchte hier nicht jeden der Fünf Charaktere beschreiben, aber ich denke, dass Heather eine zentrale Rolle spielt. Sie war einst Spiel- und Drogensüchtig und hat nun ihren Platz in dieser Gruppe gefunden, in der sie tatsächlich aufblüht. Doch sie hütet ein schreckliches Geheimnis!

- Caroline -

Sie stößt zu Beginn der Geschichte zu der Selbsthilfegruppe und findet erst einmal wenig Akzeptanz. Der Grund: Sie ist ja "nur" Esssüchtig, was für einige der Runde keine echte Sucht darstellt. Caroline empfand ich als interessanten Charakter, der bis zum Schluss sehr geheimnisvoll bleibt!

- Tanner -

Tanner ist die Ermittlungen in einem Mordfall, der anscheinend zu dieser Selbsthilfegruppe führt. Obwohl die Ermittlungsarbeit nur einen kleinen Teil der Geschichte einnimmt, fand ich sie stellenweise doch recht unpassend, besonders im Hinblick auf das Ende. Leider war Tanner als Ermittlerin der einzige Minuspunkt für mich in diesem Buch, denn für mein Empfinden hat sie leider nicht in das "Gesamtpaket" hineingepasst, sondern die Geschichte ein wenig abgeschwächt!




Ich mag Bücher, in denen es um Probleme von Frauen und Männer geht. Die Ausgangssituation von "Die Schande der Lebenden" hat mir deshalb besonders gut gefallen! Die Fünf Therapieteilnehmer, die nicht unterschiedlicher sein könnten, konnten mich sofort in den Bann ziehen. Der Autor hat hier seine Figuren einfach Leben lassen und hat ihnen die ganz unterschiedlichsten Probleme zugeschrieben. Gleichzeitig beweißt er ein Geschick für eine sehr psychologische Sicht der Dinge, jedoch ohne zu urteilen.

"Die Schande der Lebenden" konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Insgesamt verfolgen wir drei Zeitstränge, wobei einer recht geheimnisvoll bleibt und bereits Einblicke in die schicksalhafte Nacht gibt. Im "Jetzt" erfahren wir von der Zeit nach der Tat und den Ermittlungen, während wir im "Damals" die einzelnen Charaktere näher kennenlernen. Besonders spannend fand ich die einzelnen Sitzungen, in denen jeder Teilnehmer ein Teil seiner Geschichte offenbart hat. Hier musste ich teilweise schlucken, denn manche Wahrheiten die ans Licht kommen, sind nicht so einfach zu verkraften!

Die Ermittlungen fand ich hingegen völlig unpassend, zumal das Buch ein offenes Ende besitzt und den Leser animiert, die Geschichte im Kopf weiterzuspinnen. Ja, Tanner und ihre ganze Ermittlungsarbeit passten für mich nicht ins Gesamtbild und wirkten leider etwas bemüht, doch noch eine "Krimi"- Richtung einzuschlagen. Dies ist jedoch mein einziger Kritikpunkt!




Eine facettenreiche und spannende Geschichte mit Einblicken in das Leben von Süchtigen! Es gibt so einige Überraschungsmomente und das Ende hat mich förmlich überwältigt!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten!


1 Kommentar:

  1. Huhu! Ich würde gerne deine Rezension in meiner verlinken! Wenn nicht gewünscht, sag doch bitte bescheid! LG Verena

    AntwortenLöschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.