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Samstag, 24. September 2016

[Rezension] Survive - Du bist allein - Alexandra Olivia

Titel: Survive - Du bist allein
Autor: Alexandra Olivia
Genre: Thriller, Roman
Verlag: Scherz
Bereits gelesene Bücher des Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe © Scherz



"Eine junge Frau allein in der Wildnis – eigentlich sollte es nur ein Abenteuer werden. Doch aus diesem Albtraum wird niemand mehr erwachen.
Tief in einem felsigen Waldgebiet beginnt die Fernseh-Show: mit zwölf Frauen und Männern, die sorgfältig gecastet wurden, um den Zuschauern etwas zu bieten. Schon bei den ersten Gruppenaufgaben geraten einige Teilnehmer an ihre Grenzen – Orientierungsläufe, Lager bauen, Nahrung finden. Allianzen werden geschmiedet, Konflikte brechen auf, die Prüfungen werden härter und perfider. Und bald muss sich jeder Kandidat ganz allein zu seiner großen Einzel-Challenge aufmachen. Doch keiner ahnt, welch tödliche Gefahr bereits in das Überlebens-Spiel eingebrochen ist."




Die große Verlagshäuser übertreiben in letzter Zeit ja gerne einmal. Jeder Thriller ist atemberaubend, heftig und geht ans Limit. Meistens ist da nur heiße Luft dahinter, wie ich in einigen Rezensionen der letzten Monate erschreckenderweise feststellen musste. Je höher die Erwartungen sind, die man anhand des Klappentext und lobenden Werbeworten aufbaut, umso enttäuschter ist man am Ende.

"Survive - Du bist nicht allein" von Alexandra Olivia ist mal wieder ein Beispiel dafür. Ein kompromissloser und heftiger Thriller? Nein, dieses Buch ist ganz bestimmt kein Thriller und als diesen möchte und kann ich ihn hier einfach nicht betrachten, denn das Buch ist sehr ruhig. Es ist weder psychologisch besonders ausgeklügelt, noch besonders spannend und mitreißend, aber dennoch ist es intensiv - wenn man es als Roman betrachtet.

Aus zwei verschiedenen Sichten wird die Zeit während und "nach" der Survivalshow betrachtet. Während man Einblicke in die Show und auch hinter die Kulissen bekommt, wird immer mal wieder ein Blick in die Gegenwart oder man könnte auch sagen, in die Zukunft, geworfen. Eine Teilnehmerin der Show ist nämlich plötzlich auf sich allein gestellt und muss tatsächlich ums Überleben kämpfen!




- Zwölf Teilnehmer der Survial-Show "Im Dunkeln" -

Genau charakterisiert werden die Teilnehmer nicht, aber sie lassen hin und wieder ihre Persönlichkeiten durchblitzen. Aus der Sicht eines allwissenden Erzählers beobachten wir die Teilnehmer der Show bei der Bewältigung der verschiedensten Aufgaben. Sie müssen Challenges absolvieren und werden an ihre Grenzen gebracht.

Dabei erfahren wir aber alles aus der Sicht der Produzenten der Realityshow und wir wissen auch, wie die einzelnen Szenen nachher im Fernsehen erscheinen werden. Hier gibt die Autorin einen tollen Einblick in die Machenschaften der großen Fernsehsender, die natürlich nur ihren eigenen Profit sehen.

 - Sam -

Die andere Sichtweise ist die von Sam, einer Frau, die plötzlich auf sich allein gestellt zu sein scheint. Wo sind die restlichen Teilnehmer der Show? Was ist passiert?

Sam ist eine starke Frau, die weiterhin allein ums Überleben kämpft und immer noch denkt, teil einer Show zu sein. Nach und nach deckt sich hier aber die erschreckende Wahrheit auf!



"Survive - Du bist nicht allein" ist nach "Dark Woods" von Thomas Finn nun mein zweites Buch innerhalb kürzester Zeit mit dem Thema "Realityshows". Ich muss gleich hier sagen, dass mir "Survive", trotz der fehlenden Spannung, besser gefallen hat, denn die Geschichte ist wahrlich eindringlicher und interessanter aufgebaut!

Zum einen hat mir die sehr kritische, aber auch ehrliche Sicht auf die Teilnehmer gefallen. Alles wird ausgeschlachtet, der kleinste Streit wird aus dem Kontext gerissen und aufgebauscht - So wie es wohl in der echten Welt der TV-Formate vorgeht. Als Leser lernen wir die Charaktere so kennen, wie man sie wohl auch bei einer der Shows kennenlernen würde. Oberflächlich, aber doch ausreichend und mit einigen schmutzigen Geheimnissen, die gelüftet werden!

Zwar ist der ganze Aufbau mit den Challenges und Einzelpüfungen recht vorhersehbar, da eine gewisse echte Gefahr ausbleibt, aber dennoch schafft es die Autorin, den Leser zu fesseln. Besonders durch die Abschnitte aus der Gegenwart/Zukunft wird einem immer wieder vor Augen gehalten, dass etwas passiert sein muss. Nur was?

Das Interessanteste an dem Buch ist wohl die Aufklärung, was passiert hat. Sie ist zwar nicht "Super-originell", aber dennoch passend und abwechslungsreich. Die gesamte Geschichte ist recht ruhig gehalten und so auch das Ende, ein echter Spannungsbogen war nicht spürbar, aber doch muss ich sagen, dass mich das Buch unterhalten konnte. Ich möchte hier aber noch einmal betonen, dass ich das Buch eher als Roman ansehe, als ganz speziellen Roman, aber das genaue Genre kann ich hier nicht verraten, denn es würde die gesamte Auflösung kaputt machen!




Für mich kein echter Thriller, aber ein interessanter Roman mit tollen Einblicken und einigen Gänsehaut-Momenten!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.


6 Kommentare:

  1. Huhu Jessi,

    mh, eine sehr ehrliche Rezension! Ich verstehe auch nicht, warum immer überall "Thriller" drauf stehen muss. Doch nur, damit die Leute noch eher zugreifen. So wie du schon sagst, sind sie dann nur enttäuscht.

    Schön, dass dich das Buch trotzdem begeistern konnte. Da ich mir so gar nichts darunter vorstellen kann, bin ich unsicher und werde es wohl nicht auf meine Wunschliste packen.

    Liebste Grüße
    Steffi

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    1. Hi Steffi!

      Ja, Thriller verkaufen sich scheinbar besser, aber bei dem Buch ist es vielleicht noch verständlich, würden sie das genaue Genre draufschreiben, würden sie einen Großteil der Geschichte verraten. Aber ich denke, der Begriff "Roman" hätte hier in erster Linie ausgereicht! Aber vielleicht sind wir auch mittlerweile einfach zu anspruchsvoll, was Thriller angeht?

      Liebe GRüße
      Jessi

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  2. Hi Jessi,

    ich hasse dieses "Höher, schneller, weiter"-Werbeprinzip! Gehst du durch eine Buchhandlung wirst du heutzutage ja fast von der Menge dieser Aufkleber erschlagen. Das Schlimme ist wirklich, dass die wenigsten tatsächlich halten, was sie versprechen! Viele wecken nicht nur falsche Erwartungen, wenn zum Beispiel das Genre überhaupt nicht passt, viele schrecken (mich zumindest) regelrecht ab. Schade für manche Geschichten und Autoren ...

    Zustimmende Grüße
    Patricia

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    1. Hi Patricia!
      Da stimme ich dir zu und das ist mir auch beim Schreiben meines Monatsrückblicks aufgefallen ... Alle schlechterbewerteten Bücher waren aufrund viel zu hoher Erwartungen schlecht bewertet, weil man einfach mit einem anderen Gefühl ans Lesen geht. Irgendwie ist das wohl echt nicht richtig, dass man sich selbst dann so eine große Erwartung setzt, aber wenn wirklich auf jedem Buch "Der Thriller des Jahres" oder ein "Meisterwerk" steht, dann kann man irgendwie nicht anders.Schade, dass die Buchbranche so den Bach runtergeht! ;(

      Liebe Grüße
      Jessi

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  3. Hallo Jessi,

    das hört sich gar nicht schlecht an. Auf das eigentlich Genre bin ich jetzt jedenfalls neugierig. Und es stimmt, die Bezeichnung 'Thriller' wird derzeit gern auf Bücher gepappt, unabhängig vom Inhalt. Gut, dann werde ich mir diesen Roman mal auf die Merkliste setzen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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  4. Hallo Jessi,
    ich dachte auch erst es sei ein Thriller der recht fesselnd klingt, bis ich Deine Rezension las.
    Dennoch klingt er irgendwie interessant genug um ihn auf die Merkliste zu setzen. Dann halt als Roman :)
    Liebe Grüße
    Ela

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