Seiten

Mittwoch, 12. Oktober 2016

[Rezension] Little Secrets - Lügen unter Freunden - M. G. Reyes

Titel: Little Secrets
Autor: M. G. Reyes
Genre: Jugendthriller
Verlag: Harper Collins 
Bereits gelesene Bücher des Autorin: keine
Cover und Inhaltsangabe © Harper Collins




"Es klingt wie die Erfüllung eines Traums: Vier Mädchen und zwei Jungs ziehen in ein Haus am Venice Beach. Die Vormundschaft ihrer Eltern sind sie los. Jetzt liegt die große Freiheit vor ihnen. Und so wird die WG zu ihrer neuen Familie. Aber alle sechs haben ein dunkles Geheimnis – das Starlet, die Hackerin und der Sportstar genauso wie die Musikerin, das brave Mädchen und der Außenseiter. Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder seine eigene Haut retten will …"




Nachdem ich in der letzten Woche von "Ihr letzter Sommer" von Anna Snoekstra endlos begeistert war, erreichte mich durch eine Leserunde bei Loveybooks ein weiterer Jugendthriller aus dem Hause Harper Collins.

"Little Secrets" verspricht laut Klappentext eine brisante Lüge, die aufgedeckt wird und alle in Gefahr bringt. Nun ja, wenn ich mir den Klappentext jetzt nach Beendigung des Buches noch einmal durchlese, ergibt es überhaupt keinen Sinn mehr! Es ist, als hätte jemand diesen Test verfasst, der das Buch nicht gelesen hat, denn leider ist auf den gut 300 Seiten keinerlei Gefahr spürbar und einen echten Thrill sucht man ebenfalls vergebens.

Der Schreibstil von M. G. Reyes war absolut nicht meins. Er war zu nüchtern, zu aufgesetzt und zu eindimensional. Das größte Problem, das wir auch während der Leserunde feststellen mussten, waren die vielen Charaktere, die alle nur oberflächlich beschrieben wurden. Dem gesamten Buch fehlte es an Tiefe und ein Geschick, den Leser in die falsche Richtung zu lenken.

Trotz vieler Nebensächlichkeiten läuft das Buch sehr geradlinig ab. Geheimnisse werden nicht lange bewahrt, sondern werden unspektakulär einfach offen gelegt. Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie ein Buch gelesen habe, dass so offensichtlich alles preisgibt. Als Leser habe ich mich nicht dazu animiert gefühlt, überhaupt selbstständig nachzudenken.




Das größte Problem in diesem Buch waren meiner Meinung nach die Charaktere, die alle recht klischeehaft beschrieben wurden und nicht sehr facettenreich erschienen.

Wie haben hier wieder den Sportler namens Paolo, der im Grunde aber völlig unwichtig für die Story ist.

Wir haben einen Homosexuellen namens John-Michael, der zumindest halbwegs interessant erscheint, der aber auch eine zu seicht erzählte Story mitbringt.

Grace ist die Schwester von Candace und ja, sie wird im Grunde charakterlich kaum beschrieben. Sie ist einfach da!

Lucy ist die Rockerin und eben einfach nur cool. Wie Rocker eben sind! :P

Und dann ist da Maya, die Hackerin, die fast während des gesamten Buches an einer App arbeitet. Sie fand ich sterbenslangweilig!

Wie ihr sehen könnt, gibt es in "Little Secrets" einige Charaktere, die ja eigentlich interessant sein könnten. Leider sind sie es nicht. Auch wenn der Titel "Lügen unter Freunden" hier eine Freundschaft andeutet, beginnt das Buch doch zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Sechs nicht kennen. Von echter Freundschaft ist auch während der ganzen Geschichte nichts zu spüren. Wie auch? Die Sechs kennen sich schließlich nicht!




Das Buch hier zu beurteilen fällt mir sehr schwer. Ich habe einen spannenden Jugendthriller erwartet, bei dem ich miträtseln kann und der ein wenig wie "Pretty Little Liars" daherkommt, doch stattdessen fehlt es dem Buch leider an einem roten Faden und einer gewissen Struktur. Zudem ist der Schreibstil leider zu nüchtern und distanziert, was nicht zu den Problemen passt, die hier geschildert werden. Mitgefühl konnte ich leider zu keinem Zeitpunkt empfinden.

Ich habe auch gut 100 Seiten gebraucht, um die Charaktere kennenzulernen. Leider plätschert die Story nur dahin. Wir erfahren, wie die Sechs in die WG kommen und was für Problemchen sie haben. Die meisten Themen werden nur oberflächlich angeschnitten und ergeben als Gesamtbild absolut keinen Sinn. Da ist beispielsweise Paolos Geschichte über einen Typen, den er beim Tennis kennenlernt. Dieser Erzählstrang ist vollkommen unwichtig für die weitere Handlung und dient nur zum Aufbauschen.

Meiner Meinung nach haben bei diesem Buch zu viele Köche den Brei verdorben. Das Cover passt absolut nicht zur Geschichte über sechs Leute, die sich überhaupt nicht kennen, der Klappentext schürt Erwartungen, die absolut nicht eingehalten werden, der Lektor hatte anscheinend auch nicht so recht Lust, die Geschichte zu lesen/korrigieren/zu bearbeiten und der Verlag gibt nicht an, dass es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt. (Dies musste jemand bei der Leserunde erst durch Nachforschung zu den englischen Büchern rausfinden!) Das alles hinterlässt leider einen sehr faden Nachgeschmack!

Ich kann das Buch an dieser Stelle leider nicht empfehlen. Die Geschichte ist zu wirr und wird zum Ende hin nicht aufgelöst. Ganz im Gegenteil. Es werden noch weitere Fragezeichen erzeugt, denn die letzten Seiten wirken einfach nur noch lieblos, als wäre die 300 Seiten Marke endlich geknackt und es wäre Zeit, zum aufhören. Ich werde die Fortsetzungen nicht lesen, denn leider hat mich bereits dieses Buch maßlos enttäuscht. Einzig die Grundidee fand ich wirklich gut, aber die Umsetzung ist leider überhaupt nicht gelungen!




Eine langweilige Geschichte ohne Spannung und auch ohne Auflösung am Ende. Eine echte Gefahr gibt es in diesem Buch nicht, es geht nur um sechs unterschiedliche Jugendliche und winzige Einblicke in ihre Leben. Schade!

Ich vergebe 1 von 5 Käseratten.



2 Kommentare:

  1. Ach du Schande! Da war es ja richtig schade um die Lesezeit. Ab und zu muss man wohl auch ordentlich daneben greifen. Schade! Hoffentlich erwischst du als nächstes wieder ein richtiges Top-Buch!

    Liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
  2. Hallo liebe Jessi :)

    Ich hatte das Buch eigentlich auch noch im Auge, aber jetzt werde ich wohl eher etwas Abstand davon nehmen. Schade, dass dich das Buch so überhaupt nicht überzeugen konnte!

    Liebe Grüße,
    Lisa von Prettytigers Bücherregal

    AntwortenLöschen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.