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Mittwoch, 22. Februar 2017

[Rezension] Be my Girl - Nina Sadowsky

Titel: Be my Girl
Autor:  Nina Sadowsky
Genre: Psychothriller
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe © Penguin Verlag

Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche Vergangenheit. Je mehr Ellie erfährt, desto tiefer wird sie in einen Strudel aus Lügen und Verrat gezogen, der ihrer beider Leben bedroht. Wer ist der Mann, den sie geheiratet hat? Und wie weit will sie gehen, um ihre Liebe zu retten? Denn Rob ahnt nicht, dass auch sie nicht ehrlich zu ihm war …"




Auf "Be my Girl" von Nina Sadowsky habe ich mich besonders gefreut, denn wie ihr ja wisst, liebe ich psychologische Spannungsromane ungemein. Dieses Genre ist jedoch eines der Schwersten, die es gibt und daher bin ich immer ein wenig skeptisch, was neue Bücher, die sich auch noch stolz "Psychothriller" nennen, angeht.

"Be my Girl" fängt richtig stark und sehr interessant an und ich dachte, mal wieder einen echten Schatz gefunden zu haben. Die anfängliche Euphorie verwandelte sich dann aber schnell in Ernüchterung, als sich die Autorin immer mehr in ihrer eigenen Geschichte verlor und sich das Buch mehr Richtung Action- oder Gangsterroman entwickelte. Teilweise war die Story vom Plot her leider auch sehr voraussehbar!

Ein gutes stilistisches Mittel fand ich das Hin und Her zwischen "Damals" und "Heute". Zu Beginn dachte ich, dass der Strang aus der Vergangenheit zeitlich immer weiter zurück wandert, aber irgendwann ging dies wohl nicht mehr und es kamen immer wieder größere Zeitsprünge, was mich viel mehr verwirrt als unterhalten hat!




- Ellie -

Ellie und Rob heiraten zu Beginn des Buches, doch Rob gesteht Ellie am Tage ihrer Hochzeit ein Geheimnis, das sie anscheinend total aus der Bahn wirft. Dieses Geheimnis wird bis zur Mitte des Buches dem Leser geheim gehalten, war für mich aber durch Robs Abschnitte aus der Vergangenheit sehr schnell gelöst. Für meinen Geschmack leider viel zu schnell!

Für einen psychologischen Thriller erschienen mir die Charaktere zu blass. Zwar fand ich die Momentaufnahmen der Vergangenheit besonders aus Ellies Leben sehr spannend, aber sie passten dann doch überhaupt nicht zur Hauptgeschichte und wollten wahrscheinlich nur dafür sorgen, dass das Buch tiefgründiger erscheint. Leider muss ich sagen, dass mir Ellie selbst nicht sonderlich sympathisch war, denn wir erfahren zwar einige Details aus ihrem Leben, aber dennoch konnte ich sie nicht durchschauen.

- Rob -

Puh. über Rob kann ich hier gar nicht viel sagen. Er wirkt in den wenigen Abschnitten zwar sehr ehrlich, aber ich mochte die Geschichte rund um ihn nicht. (Das liegt aber vielmehr daran, dass sich solche abgehobenen "Gangster"-Stories nicht mag!)

Rob bleibt, obwohl er eigentlich der Verantwortliche für das ganze Geschehen ist, die meiste Zeit eine Nebenfigur. Zwar ist auch seine "Vergangenheit" interessant, doch irgendwie war mir seine Lebensgeschichte ab einen gewissen Punkt zu klischeehaft.




"Be my Girl" fing absolut spannend an. Der Schreibstil mit dem Wechsel zwischen "Damals" und "Heute" konnte mich begeistern und die ersten 100 Seiten vergingen wie im Flug, doch dann setzte Ernüchterung ein. Ab einen gewissen Punkt habe ich als Leser bereits geahnt, worauf die Geschichte hinaus will und urplötzlich war dann auch das Geheimnisvolle an dem Buch verschwunden. Es gab keine großen Überraschungen mehr und für mich leider auch viel zu wenig Spannung,

Besonders enttäuscht hat mich, dass das Buch absolut stark anfängt und die Beziehung zwischen Ellie und Rob thematisiert. Wir erfahren, wie die beiden sich kennengelernt haben, aber auch was für Menschen sie vorher waren und ich hatte mit einer sehr tiefgründigen und vor allem intelligenten Zusammenfügung aller Ereignisse gerechnet. Leider steht die Beziehung der beiden nicht wirklich im Fokus der Geschichte, viel mehr geht es um eine "Machenschaft" aus der Vergangenheit. Mehr kann ich dazu allerdings an dieser Stelle nicht sagen.

Unpassend fand ich auch die den "Ermittler", der immer mal wieder auftaucht und von seiner Arbeit und einem Fall berichtet. Auf diesen Strang hätte die Autorin getrost verzichten können, denn letztendlich hat es dem Leser bereits eine Menge vorgekaut und um ehrlich zu sein, fand ich den Ermittler wirklich sterbenslangweilig.

So stark das Buch auch anfing, so schwach war die zweite Hälfte. Von einem Psychothriller erwarte ich, dass die Personen tiefgründiger beschrieben werden und das ich als Leser in einen Strudel aus Intrigen, Lügen oder Manipulation gezogen wurde. Dies war hier nicht der Fall. Teilweise war mir die Geschichte zu abgedreht. Es hat mich an die Filme von Quentin Tarantino erinnert, die ich zwar toll finde, die für mich als Roman/Buch/Thriller aber nicht funktionieren. So war es leider auch hier.

Für ein Debüt fand ich das Buch aber dennoch nicht schlecht. Nina Sadowskys Schreibstil war echt toll und das Buch bietet auf jeden Fall Unterhaltung, eingefleischte Psychothriller-Fans werden aber wohl enttäuscht werden ...




"Be my Girl" fängt stark an und ich habe ein psychologisches Kammerspiel zwischen zwei
frischverheirateten Eheleuten erwartet, doch stattdessen verliert sich die Autorin irgendwann in einer Geschichte zwischen Gangster- und Actionroman. Für mich war besonders das Ende echt enttäuschend ...

2 Kommentare:

  1. Huhu Jessi,
    danke für deine ausführliche Rezi. Nun weiß ich, dass ich das Buch nicht direkt lesen muss, vielleicht später mal. Gerade versuche ich stärker auszusortieren, es gibt einfach zuviele tolle Bücher:-)
    Liebe Grüße, Petra

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    1. Hi Petra :D

      Ja, ich sollte auch mal anfangen, nicht jedes Buch, das gut klingt, direkt lesen zu wollen. Gerade bei Neuerscheinungen falle ich doch öfters rein irgendwo! :(

      Liebe Grüße
      Jessi

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