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Freitag, 19. Mai 2017

[Rezension] Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni

Titel: Der letzte erste Blick
Autor:  Bianca Iosivoni
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 24. April 2017
Anzahl der Seiten: 464
Cover und Inhaltsangabe © Lyx

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!





"Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn - sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen ..."




"Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar angeboten. Da ich weder die Autorin kannte und auch sonst wenig in diesem Genre lese, dachte ich mir, dass ich dieses Buch einmal ausprobiere. Der Klappentext klang ganz vielversprechend und ich habe eine süße und leichte Geschichte erwartet, die ich nach der Lektüre von Jane Austens "Emma" auch bitter nötig hatte.

Bianca Iosivonis Stil ist wirklich sehr leicht und locker, perfekt geeignet für jugendliche Leser! Was mich allerdings bereits zu Beginn gestört hat: Warum muss es an einem amerikanischen College spielen? Warum muss alles in diese amerikanische Richtung gedrängt werden? Eine Richtung, die so sehr nach Highschool-Teenie-Film schmeckt, dass bei mir schnell ein Hauch Frustration einsetzt. Ich habe wirklich nichts dagegen, wenn auch deutsche Autoren ihre Geschichten nach Amerika verfrachten, aber hier hätte ich mir dann irgendwie ein Wissen über diese Teeniefilme hinaus gewünscht!

Trotz dieser erster kleinen Kritik lässt sich das Buch dennoch gut und flüssig lesen. Bianca Iosivoni hat auf jeden Fall Talent zum Schreiben, doch ich muss auch ehrlich sagen, dass mich die Story leider überhaupt nicht vom Hocker reißen konnte, was mir beim Verfassen dieser Rezension wirklich leid tut!




- Emery -

Emery ist eigentlich das "Bad Girl" dieser Geschichte. Zu Beginn legt sie sich mit ihrem neuen Mitbewohner an und bricht ihm beinahe die Nase. Die Bezeichnung "Schlägerbraut" passt eigentlich recht gut zu ihr. Diese Aggression rührt aber in erster Linie daher, dass sie auf ihrer Highschool zuvor etwas erlebt hat. Ihre Vorgeschichte ist allerdings recht vorhersehbar und es gibt so viele Andeutungen, dass ich als Leser frühzeitig wusste, was Emery denn passiert sein musste. Leider setzte dann auch kein so rechtes Mitgefühl ein, obwohl dieses Thema in Zeiten des Internets tatsächlich sehr aktuell ist.

Bei solchen Romanen wie diesen hier fiebere ich meistens mit der weiblichen Protagonistin mit, doch Emery selbst hat mich irgendwie nicht erreichen können. Ich fand sie teilweise zu überheblich, zu selbstbewusst und deswegen fehlte es mir beim Lesen leider komplett an Sympathie.

- Dylan -

Der männliche Gegenpart von Emery und eigentlich der "Good Guy" der Geschichte ist Dylan. Auch er hat natürlich ein kleines "Geheimnis", was für meinen Geschmack dann aber ebenfalls zu offensichtlich war. Dylan selbst war mir halbwegs sympathisch, eben weil er eher der Typ ist, der allen hilft und sich selbst immer hinten anstellt.




Der Monat lief bis jetzt eigentlich gut und ich dachte tatsächlich, mal wieder auf einen Flop verzichten zu dürfen. Leider konnte mich aber "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni nicht so recht begeistern. Es fing schon auf den ersten Seiten an, die mich zwar an meine Jugend erinnerten, allerdings auch an diese sinnlosen Teenie-Filme, die doch alle nach dem gleichen Muster ablaufen. Das wäre so kein Problem gewesen, wenn das Buch wenigstens emotional gewesen wäre oder aber einige überraschende Wendungen parat gehalten hätte ...

Positiv hervorheben möchte ich aber auf jeden Fall den Stil der Autorin. Ich habe mich gut in die Geschichte hineingefunden, konnte mir alle Personen gut vorstellen und es gab auch einige echt lustige Momente wie beispielsweise die Streiche, die sich unsere beiden Protagonisten spielen.

Als ich das Buch zum ersten Mal aufgeschlagen habe, fand ich die Playlist am Anfang echt schön und ich hatte mir vorgenommen, beim Lesen in die passenden Songs reinzuhören. Dies habe ich nach den ersten fünf Songs aufgegeben, da ich keinerlei Verbindung zur Geschichte gespürt habe und die meisten Lieder doch eher Richtung "Mainstream" gingen und bei mir für noch mehr Frustration gesorgt hätten. Dies ist aber hier nur mein persönlicher Geschmack, denn ich mag lieber emotionale Songs.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch konnte mich allerdings nicht mitreißen. Ich lese nicht viel im "New Adult"- Bereich und kann deswegen auch keinerlei Vergleiche ziehen, aber für mich war das alles zu sehr vorhersehbar. Zum einen sind da die zwei Geheimnisse unseres Paares, die ich als Leser recht schnell durchschaut habe, zum anderen sind es diese typischen Steine, die den beiden in den Weg gelegt wurden. Dabei hatte ich wirklich immer wieder diese Teeniefilme im Kopf, denn die liefen von der Story doch echt haargenau gleich ab ...

Was mir auf jedem Fall gefehlt hat, waren spürbare Emotionen. Leider hat mich die Geschichte nicht berührt. Die Liebesgeschichte hatte zwar einige süße Momente, aber sie konnte mein Herz überhaupt nicht berühren. Auch die Charaktere waren für mich nicht sonderlich präsent. Es waren einige interessante Hintergrundgeschichten vorhanden, aber alles war mir doch eine Spur zu oberflächlich. Auch das Ende mit dem kleinen Problemchen, das wieder präsent wird, war mir dann zu vorhersehbar und ich muss sagen, dass ich wirklich froh war, als die Geschichte vorbei war. Den zweiten Teil werde ich wohl nicht mehr lesen!




Diese Rezension ist mir besonders schwer gefallen. Auf der einen Seite fand ich den Stil der Autorin wunderbar leicht und flüssig, auf der anderen Seite war die Geschichte rund um Emery und Dylan zu vorhersehbar und konnte mich weder berühren, noch überraschen. Ich möchte hier ehrlich bleiben
und kann das Buch leider nicht schönreden, aber ich wünsche der Autorin, die ja vorwiegend positive Resonanz bekommen hat, alles Gute auf ihrem Weg. Mein Geschmack war das Buch aber leider überhaupt nicht!





1 Kommentar:

  1. Hallo Jessi,

    das ist wirklich schade, aber ich finde all deine Kritikpunkte sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Grad solche Rezensionen schreibt man halt nicht gern.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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