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Mittwoch, 19. Juli 2017

[Rezension] Ashford Park - Lauren Willig

Titel: Ashford Park
Autor:  Lauren Willig
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 20. September 2013
Anzahl der Seiten: 512
Cover und Inhaltsangabe © Wunderlich



"Ashford Park, England, 1906. Nach dem Tod ihrer Eltern wächst die kleine Adeline Gillecote-Ashford auf dem Landsitz von Onkel und Tante auf. Schnell wird ihre hübsche und durchtriebene Cousine Bea Addies beste Freundin. Obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, gehen die beiden durch dick und dünn.
Doch dann kommt der erste Weltkrieg, und er verändert nicht nur das Land, sondern auch die Menschen. Frederick, den Addie heimlich verehrt, seit sie denken kann, kehrt zynisch und kalt zurück. Mit seiner Clique feiert er, als ob es kein Morgen gäbe, und in einer betrunkenen Nacht lässt er sich sogar mit Bea ein, die inzwischen in einer langweiligen, aber vorteilhaften Ehe steckt. Addie ist am Boden zerstört.
Jahre später besucht sie Bea und Frederick in Kenia, wo sie inzwischen leben. Die Zuneigung zwischen Addie und Frederick flammt wieder auf."




Wieder einmal war es Zeit für eine Familiengeschichte über ein dunkles Geheimnis, das nach und nach aufgedeckt wird. "Ashford Park" lag schon länger auf meinen Sub und nun war ich direkt in Stimmung dafür.

Die Geschichte wird wie gewohnt in zwei Zeitebenen erzählt. Erst einmal haben wir die Vergangenheit, in der nach und nach das Geheimnis offenbart wird, dann haben wir die Gegenwart, in der eine Verwandte, in diesem Fall die Enkelin, Nachforschungen anstellt.

Lauren Willig beschreibt dabei in erster Linie die Personen und wenig die Umgebung. Das empfand ich bei diesem Buch als sehr angenehm, auch wenn das Anwesen "Ashford Park" und die spätere Zeit in Kenia dabei etwas in den Hintergrund rückt.

Erwähnen muss ich hier auch noch, dass ich die Übersetzung teilweise nicht ganz so passend fand. Es gab einige englische Begriffe, die anders treffender übersetzt hätten werden können. Allerdings werde ich das nicht in meine Bewertung einfließen lassen, da die Autorin dafür nichts kann!




- Addie -

Addie lernen wir im zarten Alter von sechs Jahren kennen. Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, kommt sie zu ihrer Tante und Onkel nach Ashford Park. Dort führt sie ein unbeschwertes Leben und lernt ihre Cousine Bea kennen, die schnell zu einer guten Freundin wird.

Addie selbst treffen wir in der Gegenwart nur kurz an ihrem 99. Geburtstag. Dort nennt sie ihre Enkelin Clemmie plötzlich Bea. Nach und nach wird hier dann Addies Geschichte aufgedeckt, in der auch Clemmies Großvater Frederick eine wichtige Rolle spielt ...

So ganz mitfiebern konnte ich mit Addie nicht, obwohl sie mir von allen Charakteren noch am sympathischsten war. Sie ist eine intelligente junge Frau, auch wenn sie einige Fehler begeht ...

- Clemmie -

Ich muss zugeben, dass ich Clemmies Sicht weniger interessant fand. Sie stammt gerade aus einer zerbrochenen Beziehung und vergräbt sich in Arbeit. Für ihre Großmutter hat sie sich eigentlich nie so recht interessiert, erst an dessen Lebensende will sie mehr über sie erfahren.

Clemmie war mir nicht gerade sympathisch. Sie war mir zu verbissen, teilweise zu egoistisch. Die Liebesgeschichte mit ihr in der Hauptrolle fand ich unpassend und viel zu kitschig.

- Frederick -

Frederick war eine Person, die ich nicht verstehen konnte. Er handelt meiner Meinung nach sehr widersprüchlich, weswegen er mir wenig glaubhaft vorkam. Er steht im Grunde zwischen Bea und Addie und ich glaube, er weiß lange Zeit selbst nicht, was er denn nun eigentlich will ...



Die Geschichte beginnt sehr spannend mit einem späteren Aufeinandertreffen von Bea und Addie in Afrika. Dort wird schnell klar, dass zwischen den jungen Frauen etwas vorgefallen ist und im Zentrum des Ganzen Beas Ehemann Frederick steht, den wohl auch Addie ganz toll fand.

Nach einem Zeitsprung zum Jahre 1999 lernen wir Clemmie kennen, die Enkelin der heute 99 Jahre alten Addie. Hier wird klar, dass Clemmie einen Großvater names Frederick hatte, was bedeutet, das damals in Kenia irgendwas geschah, dass Bea und Frederick auseinandergebracht hat. Dieses Ausgangsszenario hat eine tolle Spannung erzeugt. Den Anfang des Romans fand ich daher sehr stark, da es mir als Leser viele Fragen aufgeworfen hat.

Nach und nach wird Addies Geschichte offenbart, wie sie nach Ashford Park kam, wie Bea und sie so gute Freunde wurden und wie sie Frederick kennengelernt hat. Zugegebenermaßen muss ich anmerken, dass ich einige Dinge nicht nachvollziehen konnte, unter anderem Beas egoistisches Verhalten.

Auch Clemmie in der Gegenwart deckt die Geschichte nach und nach auf. Sie hat sich eigentlich nie sonderlich für ihre Großmutter interessiert, doch plötzlich ist ihr Interesse geweckt. Ihre Abschnitte enthalten einige interessante Hinweise, waren mir aber ansonsten zu langweilig. "Ashford Park" ist wieder mal ein klassischer Fall in diesem Genre, in dem der Vergangenheitsstrang deutlich stärker ist. Manchmal empfand ich Clemmies Privatleben als zu unwichtig und ihre Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach gänzlich weggelassen werden können.

"Ashford Park" selbst ist nur kurzzeitig Schauplatz des Geschehens. Lauren Willig legt hier aber wenig Wert auf die Beschreibung der Umgebungen, was ich echt erfrischend fand. Wichtiger sind hier die Charaktere, persönlich hätte ich mir aber mehr Sympathieträger gewünscht!

Obwohl ich für die einzelnen Charaktere wenig Verständnis aufbringen konnte, ist die Geschichte rund um Addie und dem Geheimnis der Vergangenheit doch sehr interessant. Es gibt einige Offenbarungen und Wendungen und am Ende fügt sich wie immer alles zusammen, sodass ich das Buch zufrieden zuschlagen konnte. "Ashford Park" hinterließ zwar keinen Wow-Effekt, ist aber dennoch ein lesenswertes Buch über ein kleines Geheimnis, das seine Wellen bis in die Gegenwart schlägt!




Trotz meiner Kritikpunkte ist "Ashford Park" ein lesenswerter Familienroman mit einer interessanten Geschichte aus der Vergangenheit, die sich nach und nach aufdeckt.



8 Kommentare:

  1. Huhu :) Ich liebe diese Art von Büchern. Alte Anwesen und Familiengeheimnisse, die aufgedeckt werden. Aber so ganz scheinst du von Lauren Willig nicht überzeugt worden zu sein. Ich finde ja die Romane über Familiengeheimnisse von Lucinda Riley und Judith Lennox immer wieder grandios!
    Alles Liebe,
    Sophie

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    1. Hi Sophie :D

      Mit Lucinda Riley habe ich vor etwa einem Jahr angefangen, sie hat mich auch in dieses Genre gebracht, dass ich mittlerweile echt liebe! :D "Ashford Park" war auch nicht schlecht, es ist absolut lesenswert, aber du hast recht, es war von der Geschichte und den Charakteren nicht "mega"!

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Huhu,
    ich habe mich ja im letzten Jahr auch mal an historische Romane gewagt und fand es toll. Besonders so Familiengeschichten mit Geheimnissen finde ich auch toll. Von diesem Buch habe ich sogar noch eine Leseprobe zu Hause. Werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen.

    Viele Grüße, Julia

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    1. Hi Julia :D

      Ich liebe mittlerweile GEschichten, die in der Vergangenheit spielen, auch total :D Hätte ich früher echt nicht gedacht, aber besonders so Bücher über Familiengeheimnisse können echt fesselnd sein! :D

      Hoffe, die gefällt die Leseprobe! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  3. Hallo Jessi,

    nachdem dich die Charaktere nicht begeistern konnte, hätte ich schon mit einer bescheidenen Geschichte gerechnet. Doch es klingt im Endeffekt doch recht gut. Ich frage mich bei solchen Romanen schon öfter, warum sie überhaupt einen Gegenwartsstrang haben, die Vergangenheit würde bei vielen davon ausreichen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hi Nicole :D

      Ja, im Endeffekt war die Geschichte dennoch fesselnd, besonders eben der Vergangenheitsstrang ;) Mittlerweile finde ich es auch seltsam, dass echt fast jede Geschichte diesen Gegenwartsbezug zu brauchen scheint, bei einigen ist er ja echt toll, aber bei anderen Geschichten einfach absolut unnötig. Ich glaube, dieses Buch wäre auch perfekt gewesen, wenn die Gegenwart ganz weggelassen worden wäre, aber in diesem Familiengeheimnis-Genre ist es wohl ein absolutes Muss!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      schon, oder? Mir kommt das auch bei etlichen Büchern ein bisschen seltsam vor. Manchmal frage ich mich, ob sie als historischer Roman zum Verlag kommen und die Autoren dann noch eine Gegenwart dazu basteln müssen. Denn so empfinde ich es relativ oft und das gibt manchmal auch genau den 1 Stern Abzug, weil mir die Gegenwart zu bemüht und konstruiert vorkommt.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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    3. Hi Nicole

      Ich glaube, das ist mittlerweile genau wie mit den Krimis mit den typischen Problemen des Ermittlers, sowas wollen die Leute ja anscheinend lesen und da kann ich mir auch gut vorstellen, dass der Verlag da den Autoren schon in eine Richtung drängt ;/ Vielleicht liegt es bei vielen Büchern auch daran, einfach die vorgegebene Seitenzahl zu erfüllen, was auch echt schade ist ;(

      Liebe Grüße
      Jessi

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