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Donnerstag, 13. Juli 2017

[Rezension] Die Königin der Schatten, Bd. 3, Verbannt - Erika Johansen

Titel: Die Königin der Schatten: Verbannt (Band 3)
Autor:  Erika Johansen
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 26. Juni 2017
Anzahl der Seiten: 608
Cover und Inhaltsangabe © Heyne
Rezension zu Vorgängerbänden: Die Königin der Schatten (5+ von 5)Die Königin der Schatten, Verflucht (3 von 5)

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!

Achtung, Band 3 einer Reihe, Rezension enthält eventuell Spoiler!




"Kelsea Glynn hat sich als wahre Herrscherin erwiesen. Um ihr Land vor einer schrecklichen Invasion durch das Nachbarreich Mortmesne zu schützen, hat sie sich in die Hände ihrer größten Feindin begeben: der Roten Königin. Doch damit nicht genug, die Rote Königin ist inzwischen auch im Besitz von Kelseas wertvollen Saphiren. Sollte es ihr gelingen, sich deren Magie zu bemächtigen, ist ganz Tearling dem Untergang geweiht. Während Mace als Regent auf dem Thron von Tearling fieberhaft an einem Plan arbeitet, um Kelsea aus den Kerkern der Roten Königin zu befreien, kommt es im finsteren Mortmesne zum finalen Showdown zwischen den beiden Königinnen …"




Lange habe ich auf den dritten und letzten Teil von "Die Königin der Schatten" gewartet. Nach dem eher mittelmäßigen zweiten Teil habe ich hier gehofft, dass Erika Johansen das Niveau vom Anfang zurückfindet, muss jedoch gleich zu Beginn der Rezension gestehen, dass auch der abschließende Teil mich nicht so recht überzeugen konnte.

In ihrer Danksagung spricht Erika Johansen den enormen Druck an, unter dem dieses Buch hier entstand und beim Lesen hatte ich bereits die ganze Zeit das Gefühl gehabt, dass es einfach nicht mehr die Geschichte vom ersten Teil ist. Damals lag so viel Liebe im Detail, mühevoll hat die Autorin eine neue Welt erschaffen und mit Kelsea einen Charakter eingeführt, mit dem sich die Leser identifizieren konnten.

Leider war es bereits im zweiten Teil so, dass ich mit der "neuen" Kelsea nicht mehr mitfiebern konnte. Sie war zu stark, zu mächtig und das schwache Mädchen mit zu wenig Selbstvertrauen war komplett verschwunden.

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach mit jedem Buch nüchterner geworden. Während ich es im ersten Teil noch toll fand, dass es keine Liebesgeschichten gab, habe ich doch in diesem Teil eine gewisse Emotionalität gebraucht. Mit keinem der Charaktere, so grausam seine Geschichte auch war, konnte ich mitfiebern, was vor allem an den fehlenden Gefühlen lag ...




- Kelsea -

Kelsea stand in den Vorgängerbänden im Fokus der Handlung, in diesem bleibt sie allerdings sehr lange nur ein Nebencharakter. Schade fand ich, dass ihr Charakter noch stärker werden musste. Ich hätte mir mehr Schwächen und mehr Menschlichkeit gewünscht. Mitfiebern oder gar identifizieren konnte ich mich mit Kelsea leider nicht mehr.

- Nebencharaktere -

Auf den ersten 200 Seiten hatte ich enorme Probleme, die Charaktere zuzuordnen. Hier hätten kleine Rückblenden oder Andeutungen den Einstieg verbessert. Bei vielen Personen wusste ich nicht einmal mehr, wer sie waren oder welche Rolle sie in der Geschichte hatten. So zum Beispiel Aisa, die gleich zu Beginn vorkommt, an die ich mich aber nicht mehr erinnern konnte.

Aus diesem Grund hatte ich lange Zeit Probleme, mir die Personen vorzustellen und die Zusammenhänge zu verstehen. Leider kommen hier auch sehr viele Charaktere vor, die zwar alle still und leise ihre eigene Geschichte erzählen, den Fokus aber von der Haupthandlung lenken. Manche Erzählstränge fand ich letztendlich auch relativ unwichtig.




Der erste Band von "Die Königin der Schatten" war 2015 eins meiner Jahreshighlights. Ich hatte das Buch damals förmlich verschlungen und mochte besonders die Protagonistin Kelsea. Schon der zweite Teil im vergangenem Jahr hat mich allerdings zutiefst enttäuscht. Obwohl die Handlung dort sehr spannend war, hat mich Kelseas Entwicklung deprimiert. Von dem jungen, unsicheren Mädchen hat sie sich dort in eine ansehnliche Frau mit Macht verwandelt. Identifizieren konnte ich mich schon dort nicht mehr mit ihr.

Der Einstieg in diesen letzten Teil der Trilogie fiel mir sehr schwer. Ich hatte zwar die Handlung noch im Kopf, die Figuren waren mir aber fremd. Auf den ersten 200 Seiten geht es zudem auch nur um die Nebencharaktere, die ich nur schwer der Handlung zuordnen konnte. Dennoch habe ich mich durchgebissen und irgendwann nahm die Geschichte tatsächlich Fahrt auf.

Wie im zweiten Band geht es auch in diesem um die Hintergründe von Tearling, was durchaus interessant ist, aber komplett von den momentanen Problemen ablenkt. Die rote Königin, die Herrscherin über Mortmesne, wurde in Band davor als sehr böse dargestellt, während sie hier plötzlich sehr schwach erscheint. Für mich waren die Entwicklungen vereinzelter Charaktere nicht nachvollziehbar, unter anderem kam mir auch der Fetch hier viel zu kurz, der mir zudem zuvor vollkommen anders erschien.

Leider muss ich sagen, dass mich der letzte Teil noch mehr enttäuscht hat als der Teil zuvor. Es gibt hier wenig Handlung, es ist kein roter Faden vorhanden und die Geschichte wirkt unreif, nicht durchdacht und teilweise sehr wirr. Die Entwicklungen der Charaktere empfand ich als seltsam und nicht nachvollziehbar, zudem blieben viele Fragen offen. Einzig das Ende, das dann noch überraschend und irgendwie "anders" ist, konnte mich dann doch noch teilweise zufrieden stellen, denn das war ein Niveau, das ich mir für die gesamte Reihe gewünscht hätte!

Meine abschließend Worte zur gesamten Reihe: Sie hat wahnsinnig stark begonnen, allerdings für mich schon im zweiten Band nachgelassen. Die letztendliche Auflösung ist gut gelungen und überraschend, doch der Weg dahin ist zäh und ich als Leser musste Durchhaltevermögen beweisen. Empfehlen kann ich die Reihe daher nur bedingt ...




Nachdem der erste Band zu "Die Königin der Schatten" eins meiner Highlight war, hatte schon der
zweite Band enorm nachgelassen. Auch der dritte Band besaß zu viele Längen, zu viele unwichtige Handlungsstränge und Charakterentwicklungen, die für mich einfach nicht nachvollziehbar waren. Einzig das Ende hat die Reihe dann für mich doch noch gerettet, allerdings ist dieser Band definitiv der Schwächste ...

Weitere Rezensionen zum Buch:
Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee (4 von 5)
Petra von Papier und Tintenwelten (4 von 5)


2 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    auf deine Rezension war ich ja schon sehr gespannt, zumal ich sehen wollte, wo wir beide gleich empfunden haben und wie sich deine Meinung von meiner unterscheidet.
    Mir erging es ählich wie dir: Auch ich hatte Schwierigkeiten in Band 3 reinzukommen.
    Mit Kelsea und ihrer Entwicklung hatte ich keine Probleme. Mir ist dann auch eher die starke Veränderung der roten Königin aufgefallen. Ich empfand sie in Band 2 als sehr stark. In Band 3 ist sie dann doch ziemlich schwach. Das Gleiche gilt für den Fetch. Ich denke auch, dass gerade die Entwicklung vom Fetch einigen Leser/innen nicht so gefallen wird. Da bin ich mal sehr gespannt auf die verschiedenen Leserstimmen, die noch erscheinen werden.

    Auch sehr interessant fand ich, dass du nochmal auf das Nachwort zu sprechen gekommen bist. Beim Austausch mit einer anderen Bloggerin, hat diese auch noch einmal die Sätze erwähnt, in denen die Autorin schreibt, dass sie unter enormen Druck stand. Ich finde, dass man das dem dritten Teil auch anmerkt.

    Es war wirklich sehr interessant deine Rezension zu lesen.

    Auch möchte ich dir für das Verlinken meines Beitrags an dieser Stelle noch einmal herzlich danken :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hi Tanja :D

      Der Einstieg in die Geschichte war für mich echt sehr zäh, es hat echt ewig gedauert, bis ich echt drin war ... Ein paar Rückblenden hätten dem Leser auf jeden Fall geholfen ...

      Bezüglich der roten König, das hatte ich ja auch geschrieben, sie war im zweiten Teil sehr stark und hier plötzlich so schwach und ohne jegliche Macht. Nachdem letzten Teil hätte ich bei ihr irgendwie noch einen großen Knall erwartet, nicht aber dieses "Ende", das hat mich irgendwie dann doch sehr enttäuscht ;(

      Am meisten war ich aber von dem Fetch enttäuscht, das fand ich echt am unpassendsten im ganzen Buch, er wurde in in den Bänden davor ganz anders dargestellt, charakterlich, wie auch in der Beziehung zu kelsea, das hat für mich hinten und vorne nicht zu dem Menschen gepasst, der er letztendlich sein solle ;/

      Und ich glaube echt, dass die Autorin enorm unter Druck stand. Ich wollte das in meiner Rezension nicht direkt ansprechen beziehungsweise beurteilen, da ich die Autorin ja nun nicht persönlich kenne, aber für mich steckte der erste Teil noch voller Leidenschaft und auch im zweiten Teil hat es sich so angefühlt, als hätte sie noch Spaß, während all das beim dritten verloren gegangen ist ;/ Es las sich so, als müsste sie die Geschichte um jeden Preis nun zuende bringen und das war echt schade ;(

      Liebe Grüße und ich verlinke deine Rezensionen immer wieder gerne! :D

      Jessi

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