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Sonntag, 25. Februar 2018

[Rezension] Manchmal lüge ich - Alice Feeney

Titel: Manchmal lüge ich
Autor:  Alice Feeney
Genre: Psychothriller, Roman
Erscheinungsdatum: 15. Dezember 2017
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © Rowolth




"Ich heiße Amber Reynolds. Drei Dinge sollten Sie über mich wissen:

1. Ich liege im Koma.
2. Mein Mann liebt mich nicht mehr.
3. Manchmal lüge ich."




"Manchmal lüge ich" ist das Debüt von Alice Feeney und besonders ihr Schreibstil hat mich hier positiv überrascht. Die Geschichte wird in drei Zeitebenen (davor, jetzt und früher) sehr eindringlich erzählt und gibt einen guten Einblick in das Leben unserer Protagonistin Amber Reynolds.

Ich würde "Manchmal lüge ich" als Psychothriller erzählt. Die Sprache ist eindringlich und gut gewählt, allerdings hapert es an einigen Stellen an Spannung. Mir war die Atmosphäre an einigen Stellen einfach zu ruhig, weswegen mir die Geschichte auch nicht so recht fesselnd vorkam. An einigen Stellen hätte ich mir gerade bei den gut gesetzten Wendungen etwas mehr Tempo gewünscht!




- Amber -

Wir lernen Amber zu drei verschiedenen Zeitpunkten kennen. Einmal in der Gegenwart: Sie liegt im Koma, kann sich nicht bewegen und dementsprechend auch nicht kommunizieren. Allerdings hört sie all das, was um sie herum vor sich geht. Sie ist praktisch in ihrem eigenen Körper gefangen.

Zusätzlich erfahren wir, was vor ihrem "Unfall" passiert ist. Spannend fand ich hier ihre Situation auf der Arbeit, denn sie stößt hier ganz schön mit einer Kollegin zusammen, die zu allem Überfluss auch noch ein Ultimatum beim Chef stellt: Entweder ändert sich etwas an der Situation oder Amber wird gekündigt!

Das setzt Amber natürlich total unter Druck. Hinzu kommt ihre Beziehung zu einem Mann, die schon lange nicht mehr rund läuft. Immer mehr Hinweise deuten an, dass er ihr etwas verheimlicht ...

Hinzu kommt eine sonderbare Beziehung zu ihrer Schwester und eine Vergangenheitssicht in Tagebuchform, die am Ende noch für eine Mega-Überraschung sorgt!

Mit Amber hat die Autorin hier einen vielschichtigen und ungemein tiefgründigen Charakter geschaffen, der allerdings vor dem Leser auch so einige Geheimnisse hat. Ich fand es toll, sie näher kennenzulernen und nach und nach ein genaues Bild über sie und ihr Leben zu bekommen!




Manchmal lüge ich. Damit konfrontiert Amber den Leser bereits auf den ersten Seiten und natürlich schwebt dieser Satz dann auch über die ganze Geschichte. Was ist wahr? Was eine Lüge? Wie passt alles zusammen?

Nach und nach wird das Leben einer eher labilen Person skizziert, sehr tiefgründig, sehr eindringlich. Ich konnte mit Amber mitfühlen, auch wenn hier wahrlich nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Autorin hat es geschafft, einen sehr bedrohlichen Unterton zu finden. Auch wenn die Stimmung dieses Psychothrillers sehr ruhig gehalten hat, hat die Sprache bei mir an vielen Stellen für eine Gänsehaut gesorgt.

Die drei Zeitebenen sind gut gewählt und fließen zum Ende hin ineinander. Es gibt zahlreiche Überraschungen und Wendungen, hier hat mir zwar an einigen Stellen ein gewisser Paukenschlag gefehlt, aber die Geschichte ist unvorhersehbar und durchwegs auf einem hohen Niveau was die psychologische Sichtweise angeht!

Tief tauchen wir in Ambers Leben ein und eine Frage beherrscht diesen Roman: Was ist ihr geschehen? Wer ist Schuld an dem Unfall? Alles fügt sich hier nach und nach zusammen und besonders die Wendung bezüglich der Vergangenheitssicht fand ich gut gewählt und hätte ich so wohl niemals erwartet.

In einigen Rezensionen hatte ich bereits gelesen, dass das Ende eher offen gehalten wurde. Das stimmt nur teilweise. Es gibt auf der letzten Seite tatsächlich noch einen echten Schockmoment, der die Geschichte rund um Amber noch einmal in ein neues Licht rücken will. Hier ist der Leser selbst gefragt, alles zusammenzufügen. Wie passt es zusammen? Welche Geheimnisse liegen noch zwischen den Zeilen verborgen? Ich liebe es, am Ende selbst mitdenken zu dürfen, denn tatsächlich ist der Leser hier selbst gefragt, das letzte Puzzlestück zu finden ...

"Manchmal lüge ich" von Alice Feeney ist zwar recht ruhig erzählt und vielleicht fehlt es an einigen Stellen auch etwas an Spannung oder einen gewissen Nachklang von Wendungen, dennoch kann sich dieses Debüt sehen lassen. Nicht nur sprachlich ist der Autorin hier ein kleines, stilles Meisterwerk gelungen, auch von der Geschichte her werde ich dieses Buch noch länger in Erinnerung halten!




"Manchmal lüge ich" ist ein Psychothriller, der diesen Namen auf jeden Fall verdient. Der Schreibstil ist intensiv, er zieht den Leser tief in das Leben von Amber, das alles andere als perfekt war. Für mich auf jeden Fall ein echtes Highlight, auch wenn ich mich erst einmal an den ruhigen Erzählstil gewöhnen musste! 

4 Kommentare:

  1. Eine interessante Rezi, die mich aber noch immer etwas verunsichert zurücklässt ;) Das etwas offene Ende, das du bei anderen Rezensionen ansprichst, hat mich nämlich abgehalten...ich hasse offene Enden - besonders bei Krimis oder Thriller, wenn es nicht ein bisschen auf den nächsten Band hinweist, wie bei meinen eben gelesen Thriller von Silvia Stolzenburg.
    Ich behalte das Buch auf jeden Fall nun weiter im Auge.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hi Martina :D

      Also wer offene Enden hasst, wirst das Buch auch nicht genießen können ... Die letzten Seiten reißen nämlich alles noch einmal um :D

      Aber ich muss sagen, dass ich es liebe, wenn ich nach dem Lesen noch weiter über das Buch nachdenken kann :D Das ist dann nicht so abgeschlossen! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo,

    na das klingt ja sehr vielversprechend. Das Buch kommt auf meine Wunschliste, derzeit hab ich aber noch soviel anderes zum lesen, das der kauf da noch warten muss.

    Achja, ich bleibe übrigens auch als Leserin!

    lg von Kati (von Twinskm-Bücherwelt)

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    1. Huhu Kati :D

      Das Buch war für mich im Bereich Psychothriller echt ein Highlight!

      Ganz liebe Grüße zurück! :D
      Jessi

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