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Samstag, 7. April 2018

[Rezension] Der Engelsbaum - Lucinda Riley

Titel: Der Engelsbaum
Autor: Lucinda Riley
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 8. Dezember 2014
Anzahl der Seiten: 640
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann



"Dreißig Jahre sind vergangen, seit Greta Marchmont das Herrenhaus verließ, in dem sie einst eine Heimat gefunden hatte. Nun kehrt sie zurück nach Marchmont Hall in den verschneiten Bergen von Wales – doch sie hat keinerlei Erinnerung an ihre Vergangenheit, denn seit einem tragischen Unfall leidet sie an Amnesie. Bei einem Spaziergang durch die winterliche Landschaft macht sie aber eine verstörende Entdeckung: Sie stößt auf ein Grab im Wald, und die verwitterte Inschrift auf dem Kreuz verrät ihr, dass hier ein kleiner Junge begraben ist – ihr eigener Sohn! Greta ist zutiefst erschüttert und beginnt sich auf die Suche zu machen nach der Frau, die sie einmal war. Dabei kommt jedoch eine Wahrheit ans Licht, die so schockierend ist, dass Greta den größten Mut ihres Lebens braucht, um ihr ins Gesicht zu blicken ..."




Es war mal wieder Zeit für ein Buch von Lucinda Riley. Mittlerweile habe ich ja schon einige Bücher der Autorin gelesen und bin immer wieder begeistert wie intensiv ihre Geschichten doch sind und wie sehr sie mich in den Bann ziehen.

Dies war auch bei "Der Engelsbaum" der Fall, auch wenn ich gestehen muss, dass ich bezüglich der Familienverhältnisse zu Beginn so meine Schwierigkeiten hatte. Zum ersten Mal muss ich bei einem von Lucinda Rileys Büchern sagen, dass ein Stammbaum wohl angebracht gewesen wäre. Zumal mich die Gegenwart erst einmal etwas ratlos zurückgelassen hat ...

Gewohnt wechselt das Erzählte zwischen Gegenwart (1985) und der Vergangenheit (ab 1946), was der Autorin wieder sehr gut gelungen ist. Die Abschnitte der Vergangenheit sind zwar wieder einmal stärker, was aber vielleicht daran liegt, dass die Gegenwart hier wirklich so kurz wie möglich gehalten ist! Das hat mir sehr gut gefallen!



- Greta -

Mit Greta beginnt und endet diese Geschichte sozusagen. In der Gegenwart lernen wir sie als alte Frau kennen, die seit vielen Jahren eine Amnesie hat und sich an wichtige Dinge aus ihrem Leben nicht mehr erinnern kann und auch ihre Familie nicht wiedererkennt. Das ist bereits sehr tragisch, steigert sich dann allerdings noch, als die ganze Lebensgeschichte von Greta offengelegt wird ...

Greta hat es wirklich nicht einfach gehabt. Zu Beginn muss ich sagen, dass ich Gretas Entscheidungen nicht so recht verstehen konnte, sie wirkte doch sehr naiv und nur auf ihren Vorteil bedacht. Doch das passte dann zu dem ganzen Reifungsprozess, den sie hier durchmacht. Im Leben macht man eben auch Fehler - das wichtigste ist nur, dass man aus diesen lernt!

Greta hatte ich am Ende wirklich in mein Herz geschlossen. Sie tat mir auf der einen Seite schrecklich leid, auf der anderen Seite hielt ich sie aber auch für eine starke Frau, die viel mitmachen und lernen musste!

 - Cheska -

Cheska ist Gretas Tochter und spielt im späteren Verlauf noch eine sehr wichtige Rolle. Ihr Leben hat mich wirklich mit, denn an ihr wird deutlich, was Ruhm aus einem Menschen machen kann.

Sie tat mir beim Lesen schrecklich leid, denn es wird deutlich, dass nie eine echte Kindheit hatte und im Leben nichts als Druck gespürt hat. Druck, an dem sie letztendlich kaputt gegangen ist ...




"Der Engelsbaum" ist wohl die bisher düsterste und tragischste Geschichte, die ich bisher von Lucinda Riley gelesen habe. Schon auf den ersten Seiten wird klar, das Greta viele schlimme Ereignisse aus ihrem Leben verdrängt hat - ja, das ihr Unterbewusstsein sie vor einer wahrlich schockierenden Wahrheit beschützen will.

Die Geschichte der Vergangenheit Gretas und auch die ihrer Tochter bringt uns der Wahrheit stück für Stück näher und ich muss echt sagen, dass ich an einigen Stellen echt schlucken musste. Für mich besaß die ganze Story, die sich am Ende tatsächlich über drei Generationen erstreckt, eine durchgehende Melancholie. Momente der Hoffnung wechselten sich mit Momente der puren Verzweiflung ab.

Lichtblicke besitzt das Buch kaum. Dafür sehr viele emotionale Momente, denn es scheint, als würde das Leben aller Familienmitglieder nicht perfekt laufen. Sie alle haben ihre Probleme, sei es die Liebe, der Druck der Arbeit oder eine gewisse Verantwortung, der sie einfach nicht gewachsen sind. Hier hat die Autorin wieder einmal eine sehr vielschichtige und tiefgründige Geschichte geschaffen, in der beinahe alle Charaktere einen eigenen Hintergrund hatten.

Besonders interessant fand ich unsere drei Frauen, also Greta, Cheska und Ava. Sie alle machen Fehler und müssen lernen, mit diesen zu leben. Spannend fand ich zudem die psychologischen Einblicke in eine Krankheit, die damals noch nicht direkt erforscht hat. Hier sorgt die Autorin für eine Spannung, die tatsächlich einem Thriller ähnelt!

Obwohl das Buch 640 Seiten hat, habe ich es in nicht einmal drei Tagen gelesen - nein, förmlich verschlungen. Es war wieder einmal ein Buch, das mich zum weinen, zum lachen, aber auch zum nachdenken gebracht hat. Auf jeden Fall war es düsterer als die bisherigen Bücher, die ich von Lucinda Riley gelesen habe, aber mir hat diese durchgehende Melancholie gefallen. Zumal es am Ende dann doch einen gewissen Hoffnungsschimmer gibt!




"Der Engelsbaum" ist eine sehr melancholische und düstere Geschichte, die tief in die menschlichen Abgründe führt, aber auch durchwegs für Mitgefühl sorgt. Dieses Buch spendet nicht so viel Hoffnung, wie andere Romane der Autorin, war für mich aber dennoch ein besonderes Leseerlebnis, das mich an einigen Stellen auch zu Tränen rühren konnte!


5 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,
    der Engelsbaum ist das einzige Lucinda Riley Buch, das ich noch nicht geleen habe! Sonst habe ich alle durch =)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hi Martina :D

      Dann bist du ja schon echt weit, mir fehlen jetzt noch 3 plus die Reihe! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    das war mein erstes Buch von Lucinda Riley und ich hatte es ebenso verschlungen. Besonders gut haben mir die Abstecher in die Filmindustrie gefallen. Riley spielt hier regelrecht "Gefühlkino" mit ihren Lesern. Schön, dass du es auch mochtest.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      Ja, die Abstecher in die Filmindustrie haben mir hier auch gefallen, die gabs ja auch schon bei "Die Mittenachtsrose! :D Da mochte ich es auch sehr! :D

      Das Buch war echt wieder einmal der Wahnsinn! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Stimmt! An "Die Mitternachtsrose" hatte ich jetzt gar nicht mehr gedacht. Ich mag Rileys Bücher auch gern, obwohl sie ja eigentlich nicht mein Genre sind. :D

      Liebe Grüße,
      Nicole

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