Autor: C. J. Tudor
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2018
Anzahl der Seiten: 385
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann
Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Alles begann an dem Tag, an dem sie auf den Jahrmarkt gingen. Als der zwölfjährige Eddie den Kreidemann zum ersten Mal traf. Der Kreidemann war es auch, der Eddie auf die Idee mit den Zeichnungen brachte: eine Möglichkeit für ihn und seine Freunde, sich geheime Botschaften zukommen zu lassen. Und erst einmal hat es Spaß gemacht – bis die Figuren sie zur Leiche eines jungen Mädchens führten. Das ist dreißig Jahre her, und Eddie dachte, die Vergangenheit liegt hinter ihm. Dann bekommt er einen Brief, der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war ..."
Ich durfte die Geschichte rund um "Der Kreidemann" bei einer gemeinsamen Leserunde bei Lovelybooks entdecken. Leider war das Buch nicht bei mir angekommen und ich musste deswegen recht spät bei der Leserunde einsteigen, was dazu geführt hat, dass es für mich hier keine richtige Diskussion mehr gab. Dabei ist "Der Kreidemann" ein Thriller, der es wirklich in sich hat und der viel Freiraum zum Miträtseln bietet.
Die Geschichte spielt abwechselnd in der Vergangenheit (1986) und der Gegenwart (2016). Wir tauchen in eine Kleinstadtidylle ein, die sich nach und nach in einen echten Albtraum verwandelt. Ganz im Stil von Stephen Kings "Es" oder "Stand by me" beziehungsweise "Die Leiche" erzählt die Autorin hier den Horror, den eine Gruppe von Freunden erlebt. Im Zentrum des ganzen steht Eddie, der hier alles erzählt und damit seine eigene Vergangenheit aufrollt ...
Natürlich kann sich C. J. Tudor vom Stil her nicht mit Stephen King messen, was sie hier aber auch gar nicht muss. Sie hat hier dennoch einen leicht gruseligen, ungemein spannenden und vielschichtigen Thriller geschaffen, der mich von der ersten Seite in den Bann gezogen hat!
- Eddie -
Eddie, der mich ein wenig an Eddie Kaspbrak aus Kings "Es" erinnert hat, steht im Mittelpunkt der ganzen Geschichte, die ihren Anfang auf dem Jahrmarkt nimmt. Dort rettet er zusammen mit dem "Kreidemann" ein Mädchen, das von einem Fahrgeschäft fast getötet wird. Hier trifft er auch zum ersten Mal auf den bleichen Mann, seinen Englischlehrer.
Eddie selbst ist hier in erster Linie Beobachter, aber auch in alle Geschehnisse involviert. Im Laufe des Thrillers passieren so einige Dinge, die er sich nicht erklären kann und an denen schlussendlich die Freundschaft der Jungs zerbricht.
Ich empfand Eddie als ungemein interessanten Charakter, zumal der Leser nie sicher sein kann, ob er seinen Erzählungen glauben schenken kann oder eben nicht. Teilweise wirkt er sehr verwirrt, versucht aber dennoch, nach all den Jahren, endlich die Wahrheit herauszufinden.
- Mr. Halloran -
Mein Lieblingscharakter in diesem Buch war aber auf jeden Fall Mr. Halloran, der wegen seines Albinismus auch der bleiche Mann beziehungsweise der Kreidemann genannt wird. Ich mochte seine sehr weise und kluge Art, gleichzeitig tat er mir aber auch furchtbar leid. Aufgrund seines Aussehens wird er schnell zum Außenseiter und auch schnell zum Schuldigen gemacht, was wieder einmal die Oberflächlichkeit der Gesellschaft wiederspiegelt.
Schon von der ersten Seite an war ich von der Geschichte fasziniert, die mich an die früheren Werke von King erinnert hat. Wir lernen hier erst einmal eine Gruppe von Freunden kennen. Eddie, Fat Gav, Nicky, Metal Mickey und Hoppo, allesamt sehr interessante und vielschichtige und interessante Charaktere, die erst einmal gar keinen Kontakt zum Bösen hatten.
Die Autorin beginnt das Buch gleich mit einem echten Schockmoment, denn der Jahrmarktbesuch der Freunde soll sehr böse enden. Gleichzeitig wird auch gleich am Anfang immer wieder angedeutet, dass es bald einen Mord geben wird - natürlich sind Opfer und Täter noch unbekannt, was noch einmal für Spannung sorgt. Denn wen wird es hier treffen?
In der Gegenwart treffen wir dann auf Eddie. Er wird an die alten Kreidezeichnungen erinnert, die er und seine Freunde ausgetauscht haben und auch an dem Mord, mit dem dieser kindliche Spaß enden sollte.
Besonders gefallen hat mir hier natürlich die Geschichte, die sich 1986 abspielt. Hier gibt es so einige Ereignisse und auch ein paar leichte Gruselmomente. Allerdings steht der Horror hier nicht im Fokus, denn "Der Kreidemann" ist wirklich in erster Linie ein Thriller, der hier, ganz im Gegensatz zu Stephen Kings Werke, ganz ohne das Übernatürliche auskommt.
Viele Cliffhanger sorgen hierbei für eine stetige Spannung. "Der Kreidemann" war seit langem mal wieder so ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verknüpft und nach und nach kommt hier die Wahrheit heraus.
Einiges war für mich zwar schon abzusehen, doch es gab auch einige Überraschungen. Spannend fand ich die Tatsache, dass die Geschichte sich auf mehren Ebenen abspielt. Wir haben hier nicht nur das, im Klappentext erwähnte tote Mädchen, sondern auch noch andere Unglücksfälle, die nach und nach aufgedeckt werden. Für mich ein gut konstruierter Thriller, der am Ende auch noch zum eigenen Mitdenken auffordert, da vieles nicht bis zum Schluss aufgeklärt wird!
Mein einziger Kritikpunkt wäre an dieser Stelle, dass das Ende doch recht schnell abgearbeitet wurde und keinen echten Schockmoment mehr bereit hielt. Das schiebe ich einfach mal auf die Unerfahrenheit der Autorin, die mit diesem Buch ja ihr Debüt hingelegt hat. Dennoch konnte das den Lesegenuss in keinster Weise trüben. Mich hat die Geschichte rund um den "Kreidemann" bestens unterhalten!
"Der Kreidemann" ist eine Homage an Stephen Kings "Es" oder "Die Leiche". Das Grauen, das eine Gruppe von Kindern in einer Kleinstadt erleben musste, schlägt hier Wellen bis die Gegenwart. Die Geschichte ist vielschichtig, bietet Platz zum miträtseln und ist durch die vielen Cliffhanger ein echter Pageturner! Eine klare Empfehlung!
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2018
Anzahl der Seiten: 385
Cover und Inhaltsangabe © Goldmann
Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!
"Alles begann an dem Tag, an dem sie auf den Jahrmarkt gingen. Als der zwölfjährige Eddie den Kreidemann zum ersten Mal traf. Der Kreidemann war es auch, der Eddie auf die Idee mit den Zeichnungen brachte: eine Möglichkeit für ihn und seine Freunde, sich geheime Botschaften zukommen zu lassen. Und erst einmal hat es Spaß gemacht – bis die Figuren sie zur Leiche eines jungen Mädchens führten. Das ist dreißig Jahre her, und Eddie dachte, die Vergangenheit liegt hinter ihm. Dann bekommt er einen Brief, der nur zwei Dinge enthält: ein Stück Kreide und die Zeichnung eines Strichmännchens. Und als die Geschichte beginnt, sich zu wiederholen, begreift Eddie, dass das Spiel nie zu Ende war ..."
Ich durfte die Geschichte rund um "Der Kreidemann" bei einer gemeinsamen Leserunde bei Lovelybooks entdecken. Leider war das Buch nicht bei mir angekommen und ich musste deswegen recht spät bei der Leserunde einsteigen, was dazu geführt hat, dass es für mich hier keine richtige Diskussion mehr gab. Dabei ist "Der Kreidemann" ein Thriller, der es wirklich in sich hat und der viel Freiraum zum Miträtseln bietet.
Die Geschichte spielt abwechselnd in der Vergangenheit (1986) und der Gegenwart (2016). Wir tauchen in eine Kleinstadtidylle ein, die sich nach und nach in einen echten Albtraum verwandelt. Ganz im Stil von Stephen Kings "Es" oder "Stand by me" beziehungsweise "Die Leiche" erzählt die Autorin hier den Horror, den eine Gruppe von Freunden erlebt. Im Zentrum des ganzen steht Eddie, der hier alles erzählt und damit seine eigene Vergangenheit aufrollt ...
Natürlich kann sich C. J. Tudor vom Stil her nicht mit Stephen King messen, was sie hier aber auch gar nicht muss. Sie hat hier dennoch einen leicht gruseligen, ungemein spannenden und vielschichtigen Thriller geschaffen, der mich von der ersten Seite in den Bann gezogen hat!
- Eddie -
Eddie, der mich ein wenig an Eddie Kaspbrak aus Kings "Es" erinnert hat, steht im Mittelpunkt der ganzen Geschichte, die ihren Anfang auf dem Jahrmarkt nimmt. Dort rettet er zusammen mit dem "Kreidemann" ein Mädchen, das von einem Fahrgeschäft fast getötet wird. Hier trifft er auch zum ersten Mal auf den bleichen Mann, seinen Englischlehrer.
Eddie selbst ist hier in erster Linie Beobachter, aber auch in alle Geschehnisse involviert. Im Laufe des Thrillers passieren so einige Dinge, die er sich nicht erklären kann und an denen schlussendlich die Freundschaft der Jungs zerbricht.
Ich empfand Eddie als ungemein interessanten Charakter, zumal der Leser nie sicher sein kann, ob er seinen Erzählungen glauben schenken kann oder eben nicht. Teilweise wirkt er sehr verwirrt, versucht aber dennoch, nach all den Jahren, endlich die Wahrheit herauszufinden.
- Mr. Halloran -
Mein Lieblingscharakter in diesem Buch war aber auf jeden Fall Mr. Halloran, der wegen seines Albinismus auch der bleiche Mann beziehungsweise der Kreidemann genannt wird. Ich mochte seine sehr weise und kluge Art, gleichzeitig tat er mir aber auch furchtbar leid. Aufgrund seines Aussehens wird er schnell zum Außenseiter und auch schnell zum Schuldigen gemacht, was wieder einmal die Oberflächlichkeit der Gesellschaft wiederspiegelt.
Schon von der ersten Seite an war ich von der Geschichte fasziniert, die mich an die früheren Werke von King erinnert hat. Wir lernen hier erst einmal eine Gruppe von Freunden kennen. Eddie, Fat Gav, Nicky, Metal Mickey und Hoppo, allesamt sehr interessante und vielschichtige und interessante Charaktere, die erst einmal gar keinen Kontakt zum Bösen hatten.
Die Autorin beginnt das Buch gleich mit einem echten Schockmoment, denn der Jahrmarktbesuch der Freunde soll sehr böse enden. Gleichzeitig wird auch gleich am Anfang immer wieder angedeutet, dass es bald einen Mord geben wird - natürlich sind Opfer und Täter noch unbekannt, was noch einmal für Spannung sorgt. Denn wen wird es hier treffen?
In der Gegenwart treffen wir dann auf Eddie. Er wird an die alten Kreidezeichnungen erinnert, die er und seine Freunde ausgetauscht haben und auch an dem Mord, mit dem dieser kindliche Spaß enden sollte.
Besonders gefallen hat mir hier natürlich die Geschichte, die sich 1986 abspielt. Hier gibt es so einige Ereignisse und auch ein paar leichte Gruselmomente. Allerdings steht der Horror hier nicht im Fokus, denn "Der Kreidemann" ist wirklich in erster Linie ein Thriller, der hier, ganz im Gegensatz zu Stephen Kings Werke, ganz ohne das Übernatürliche auskommt.
Viele Cliffhanger sorgen hierbei für eine stetige Spannung. "Der Kreidemann" war seit langem mal wieder so ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Gegenwart und Vergangenheit werden geschickt miteinander verknüpft und nach und nach kommt hier die Wahrheit heraus.
Einiges war für mich zwar schon abzusehen, doch es gab auch einige Überraschungen. Spannend fand ich die Tatsache, dass die Geschichte sich auf mehren Ebenen abspielt. Wir haben hier nicht nur das, im Klappentext erwähnte tote Mädchen, sondern auch noch andere Unglücksfälle, die nach und nach aufgedeckt werden. Für mich ein gut konstruierter Thriller, der am Ende auch noch zum eigenen Mitdenken auffordert, da vieles nicht bis zum Schluss aufgeklärt wird!
Mein einziger Kritikpunkt wäre an dieser Stelle, dass das Ende doch recht schnell abgearbeitet wurde und keinen echten Schockmoment mehr bereit hielt. Das schiebe ich einfach mal auf die Unerfahrenheit der Autorin, die mit diesem Buch ja ihr Debüt hingelegt hat. Dennoch konnte das den Lesegenuss in keinster Weise trüben. Mich hat die Geschichte rund um den "Kreidemann" bestens unterhalten!
"Der Kreidemann" ist eine Homage an Stephen Kings "Es" oder "Die Leiche". Das Grauen, das eine Gruppe von Kindern in einer Kleinstadt erleben musste, schlägt hier Wellen bis die Gegenwart. Die Geschichte ist vielschichtig, bietet Platz zum miträtseln und ist durch die vielen Cliffhanger ein echter Pageturner! Eine klare Empfehlung!
Liebe jessi,
AntwortenLöschenich hatte leider kein Glück bei der Leserunde, aber der Thriller bleibt auf meiner Wunschliste!
Liebe Grüße
Martina
Huhu Martina :D
LöschenDas ist echt schade ;( Es haben sich aber auch echt viele beworben, ich glaub, Lovelybooks hatte aktuell zu dem Buch noch eine Verlosung gemacht!
Das Buch hat mir echt gut gefallen, auch wenns einige bei der Leserunde gab, die es nicht so mochten! Aber das ist ja immer so, Geschmäcker sind halt verschieden!
Liebe Grüße
Jessi
Hallo Jessi,
AntwortenLöschenda sind wir ganz einer Meinung! Mich hat C. J. Tudor auch für sich gewonnen und grad die 80er-Jahre haben es mir wie dir besonders angetan. :) Ich hoffe, dass von der Autorin noch viele Thriller dieser Art kommen werden.
Liebe Grüße,
Nicole
Huhu :D
LöschenOh ja, die 80er Jahre sind auch total meins, ich liebe die Atmosphäre, die hat die Autorin echt toll eingefangen! :D
Liebe Grüße
Jessi