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Dienstag, 5. März 2019

[Rezension] Nevernight: Die Prüfung - Jay Kristoff

Titel: Nevernight: Die Prüfung
Autor:  Jay Kristoff
Genre: Fantasyroman
Erscheinungsdatum: 14. August 2017
Anzahl der Seiten: 704
Cover und Inhaltsangabe © Fischer




"Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …"




"Nevernight: Die Prüfung" war ein Buch, das ich immer mal wieder auf Blogs gesehen haben. Viele lieben das Buch, aber genauso viele empfanden es auch als sehr anstrengend zu lesen. Ich habe mir Zeit gelassen, in diese Geschichte einzutauchen, denn Fantasy gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres.

Dieser erste Band benötigt auch erst einmal etwas Zeit um sich zu entfalten. So wird der Leser zwar sofort mit Jay Kristoff knallharten und sehr bildhaften Schreibstil konfrontiert, aber es fiel mir doch recht schwer, mich in dieser Welt zurecht zu finden. Es gibt viele Legenden, Nebenhandlungen, Geschichten, Wesen und Charaktere, die eingebaut werden und diese ganze Erzählung so umfangreich machen.

Hier lohnt es sich allerdings durchzuhalten und sich einfach auf die Geschichte einzulassen, denn für mich ist dieses Buch tatsächlich ein kleines Meisterwerk. Nicht nur der einmalige Schreibstil von Jay Kristoff hat mich umgehauen, sondern auch die Welt, die er hier erschaffen hat und die so komplex und groß erscheint, dass ich beim Lesen Angst hatte, verloren zu gehen!




- Mia -

Mia ist gerade einmal zehn Jahre alt, als sich ihr Leben schlagartig verändert. Ihr Vater wird als Verräter gehängt und ihre Mutter wird mit ihrem kleinen Bruder eingekerkert. Mia wächst mit nur einem Ziel heran: Sie will Rache an den Männern nehmen, die ihrer Familie so viel Leid angetan haben!

Sie setzt alles daran dieses Ziel zu erreichen, was schon auf den ersten Seiten von "Nevernight: Die Prüfung" deutlich zu sehen ist. Sie wird von ihrem Lehrmeister Mercurio auf die Prüfungen des Assasinenorden namens "die Rote Kirche" vorbereitet und begeht ihren allerersten Mord.

Mia ist kein einfacher Charakter, dafür aber ein besonders vielschichtiger. Viele Leser werden mit ihrer harten, fast gefühlslosen Art wohl nicht warmwerden, aber ich konnte sie sehr gut verstehen. Sie hat ihre Familie verloren und vielleicht auch ein wenig sich selbst, obwohl sie sich gerade auf sich und ihre Fähigkeiten verlassen muss. In der Assassinenausbildung wird sie hier endlich auf einen Weg geführt, die Frage ist nur, ist dieser Weg wirklich der richtige?




"Nevernight: Die Prüfung" ist mal wieder so ein Buch, das sich schwer in Worte fassen lässt. Ich denke, der Leser muss sich hier selbst ins Abenteuer stürzen und die ganze Welt auf sich wirken lassen. Für mich war es keine einfache Lektüre. Das mag zum einen daran liegen, dass ich wenig im Fantasybereich lese und die Geschichte mit ihren 704 Seiten wirklich sehr lang und umfangreich ist. Zum anderen ist das Buch aber auch so komplex, dass es doch eine sehr hohe Aufmerksamkeit erfordert.

Ich habe sage und schreibe zwei Wochen für dieses Buch gebraucht. Diese Zeit habe ich aber wirklich benötigt, um das Buch wirklich genießen und auch verstehen zu können. Besonders der Anfang, in dem Mias Hintergrundgeschichte, aber auch ihre Reise zur "Roten Kirche" geschildert wird, waren doch etwas zäh, aber in der Assasinenschule angekommen ging es mächtig zur Sache.

Besonders beeindruckt hat mich Jay Kristoffs Schreibstil. Er ist sehr schonungslos, hart, brutal und tabulos. Darauf muss sich der Leser hier auf jeden Fall einlassen, denn es gibt jede Menge Gewalt und auch Sex. Alles wird sehr bildhaft und intensiv beschrieben, der Autor nimmt hier kein Blatt vor dem Mund und das ist es auch, das die Geschichte ausmacht! Die Welt, in der Mia hier aufwächst, ist hart und es geht immer, wirklich immer, um den Tod.

Toll fand ich auch die vielen Charaktere, die hier auftauchen, allen voran natürlich Tric, der Mia bereits zur "Roten Kirche" begleitet und ebenfalls auf Rache aus ist. Natürlich lernen wir innerhalb der Assassinenschule noch weitere Novizen kennen. Nicht nur die Lehrstunden sind dort gefährlich und mitunter sogar tödlich, nein, es gibt auch jede Menge Intrigen und kleine und große Abenteuer, die Mia hier bestehen muss, um die große Prüfung zu bestehen!

Toll fand ich auch die "Wesen" und Fähigkeiten, die hier in dieser Welt existieren. Besonders Herr Freundlich, die Nicht-Katze, habe ich echt in mein Herz geschlossen. Lachen musste ich zudem bei den Bücherwürmern, die anscheinend sehr gefräßig zu sein scheinen!

Auch die zarten Freundschaften und die doch sehr unkonventionelle "Liebes"-Geschichte haben mir hier gefallen, zumal ich als Leser stets im Hinterkopf hatte, dass alle Schüler hier ja zu Mördern ausgebildet werden. So empfand ich Mia von Anfang an eine sehr starke Protagonistin, die sich hier wirklich durchbeißt und bis an ihre Grenzen geht!

Während die Geschichte am Anfang ein wenig Zeit benötigt, um sich vollständig zu entfalten, überschlägt sich die Handlung am Ende und es gibt so einige Überraschungen und Wendungen. Mit der größten Wendung hätte ich hier wohl nicht gerechnet und ich habe den größten Showdown förmlich inhaliert, so spannend war dieser geschrieben. Dabei haben mich einige Geschehnisse emotional so mitgenommen, dass ich nach dem Epilog echt fertig war und erst einmal ein paar Tränen fortwischen musste. "Nevernight: Die Prüfung" war hier tatsächlich der erste Fantasy-Roman, der mich so dermaßen mitgenommen hat!




Jay Kristoff hat es mit dem ersten Band seiner "Nevernight"-Reihe auf jeden Fall geschafft, mich dem Fantasy-Genre näherzubringen. Ich habe zwar einige Zeit gebraucht, um in diese Geschichte vollständig abtauchen zu können, aber dann hat sich mich mit auf eine einzigartige und sehr tödliche Reise genommen! Ich freue mich auf den zweiten Teil!


2 Kommentare:

  1. Huhu,

    oh ich fand Band 1 auch sooo gut *-* Vorallen diese Figuren die man lieb gewinnt und dann einfach ein Messer im Rücken hat :D Band 2 habe ich auch schon hier und hebe es mir für den kommenden Urlaub auf :D Weil bei der Reihe war aufhören wirklich tödlich XD

    Tintengrüße von der Ruby

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    1. Huhu Ruby :D

      Oh ja, aufhören war echt schwer, die Geschichte war echt megaspannend! :D Bin auch schon sehr auf de zweiten Teil gespannt, den lese ich aber auch erst, wenn ich ruhe habe! :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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