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Donnerstag, 31. Oktober 2019

[Rezension] Teuflische Schwester - John Saul

Titel: Teuflische Schwester
Autor:  John Saul
Genre: Roman, Horror
Erscheinungsdatum: 1991
Anzahl der Seiten: 468
Cover und Inhaltsangabe © Heyne


Begonnen: 05.10.2019
Beendet: 08.10.2019



"Zusammen mit ihrer 13-jährigen Tochter lebt Phyllis und Charles Holloway in Secret Cove, einem kleinen Küstenstädtchen an der amerikanischen Ostküste. Melissa ist linkisch und introvertiert, eine Träumerin - bis ihre Halbschwester Teri in das große Herrenhaus kommt, und die ist böse, abgrundtief böse. Mit ihr zieht das Grauen ein, dem Melissa hilflos ausgeliefert ist ..."




Passend zu Halloween würde ich euch gerne das Buch vorstellen, dass mich im Oktober gegruselt hat. Als großer Fan von John Saul frage ich mich schon lange, warum seine Bücher, die wirklich Horror der "alten Schule" sind, nicht endlich einmal neu aufgelegt werden! Sie verströmen nämlich eine ganz eigene und sehr unheimliche Atmosphäre!

"Teuflische Schwester" beginnt hier mit einem Brand, bei dem die Mutter und der Stiefvater von Teri ums Leben kommen. Teri kommt zu ihrem leiblichen Vater, der eine neue Familie hat. Erst einmal scheint sie sich mit ihrer Halbschwester Melissa zu verstehen, doch in dem alten Haus lauert das Grauen an jeder Ecke und vielleicht sogar, in Form einer unbändigen Eifersucht, tief in ihr ...

Von der ersten Seite an hat mich das Buch gefesselt und für Gänsehaut gesorgt. So lernen wir hier nach und nach die einzelnen Charaktere kennen. Melissa ist hierbei ein sehr liebes Mädchen, das leider gemobbt und ausgeschlossen wird, weil sie nicht in das Bild dieser Gesellschaft passt. Mir ihr hatte ich großes Mitleid, denn sie wird von ihrer Mutter echt unmenschlich behandelt.

Beim Lesen hatte ich hier auch tatsächlich öfters einmal eine enorme Wut im Bauch, denn das Verhalten der Mutter ist echt unglaublich. Sie schert sich nur um ihr Auftreten in der Öffentlichkeit und findet, dass die perfekte Teri viel besser in ihre Familie passt, als ihr ihr leibliches Kind. Ich musste bei den Äußerungen der Mutter echt sehr oft schlucken!

Besonders unheimlich ist natürlich noch die Geschichte rund um Melissas unsichtbarer Freundin D'Arcy, die hier auch noch eine große Rolle spielt. Anfangs scheint sie nur Melissas zweite Persönlichkeit zu sein, die immer nur herauskommt, wenn Melissa wieder einmal schlecht von ihrer Mutter behandelt wird. Doch es gibt noch eine alte Legende rund um ein verstorbenes Dienstmädchen mit dem Namen D'Arcy.

Zeitweise hat mich die Story ein wenig an "Carrie" erinnert, vor allem wenn man das Verhalten der Mutter und die vollkommen zerstörte Melissa betrachtet. Hinzu kommen dann aber viele sehr gruselige Momente, viele Intrigen und viele Ungerechtigkeiten!




"Teuflische Schwester" war für mich ein waschechter Horrorroman, der mir eine Gänsehaut bereitet hat. Für mich ist John Saul einer der besten Autoren im Horrorbereich und dieses Buch ist definitiv eins seiner besten Werke!



Montag, 28. Oktober 2019

[Rezension] Bloody Weekend. Neun Jugendliche. Drei Tage. Ein Opfer - M.A. Bennett

Titel: Bloody Weekend. Neun Jugendliche. Drei Tage. Ein Opfer
Autor:  M.A. Bennett
Genre: Roman, Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 2. Februar 2018
Anzahl der Seiten: 344
Cover und Inhaltsangabe © Arena

Begonnen: 10.10.2019
Beendet: 11.10.2019



"Greer will eigentlich nicht dazugehören. Sie genießt es geradezu, Außenseiterin an dem altehrwürdigen Internat St. Aiden zu sein. Sie folgt zwar den unausgesprochenen Regeln der Schule - kein Handy, kein Internet, kein Plastik. Doch sie weiß: Zu den "Medievals", der herrschenden Clique um den reichen Henry de Waldencourt, wird sie nie gehören. Als sie die begehrte Einladung erhält, ein Jagd-Wochenende auf Henrys Anwesen zu verbringen, fühlt sich Greer wider Willen geschmeichelt und sagt zu. Doch vor Ort wird schnell klar, dass es um weit mehr geht als um eine bloße Jagd auf Hasen und Hirsche. Greer und zwei weitere Jugendliche kämpfen schon bald um ihr Überleben in der Wildnis. Und die Jagd ist erst der Anfang."




Passend zu Halloween habe ich mir in diesem Monat auch mal wieder ein paar Jugendthriller herausgesucht. "Bloody Weekend. Neun Jugendliche. Drei Tage. Ein Opfer" von M.A. Bennett habe ich im Vorfeld schon bei einigen Bloggerkolleginnen gesehen, die das Buch eher mittelmäßig fanden. Davon wollte ich mich allerdings nicht abschrecken lassen und so ging es für mich hier auf einen Jagdausflug in den Wald.

Zu Beginn lässt sich die Autorin erst einmal viel Zeit, das Internat zu beschreiben. So herrschen dort die "Medievals", die auf jeglichen technischen Fortschritt verzichten. Diese elitäre Gruppe empfand ich als ungemein interessant. Greer, die als Tochter eines Naturdokumentarfilmers an das Internat kommt, findet erst einmal keinen Anschluss. Bis sie dann eine Einladung zu einem geheimnisvollen Jagdausflug bekommt!

Das Buch braucht seine Zeit, um überhaupt eine gewisse Spannung aufzubauen. Leider verschenkt es auch einiges an Potenzial, indem es leider kaum Wert auf die Charaktere legt. So ist Greer mit ihren zahlreichen Filmanspielungen zwar recht interessant, aber es fehlte mir hier doch an Tiefe. Ich habe ihr dieses "Außenseiterleben" irgendwie auch nicht abkaufen können.

Die anderen geladenen Gäste des Ausflugs und auch die Leute von den Medievals hatten für mich kaum Persönlichkeit. Vielleicht lag es daran, dass die Autorin doch mehr Wert auf die Beschreibung der Jagdszenen gelegt hat. Diese sind nämlich recht brutal, schonungslos und natürlich recht blutig beschrieben.

Für mich konnte sich "Bloody Weekend. Neun Jugendliche. Drei Tage. Ein Opfer" leider zu keinem Zeitpunkt in einen echten Jugendthriller verwandelt. Dafür fehlte es mir einfach an Spannung, an Wendungen und an einer gewissen Gefahr, die hier in diesem Buch nur am Ende kurz in Erscheinung tritt. Die Auflösung mochte ich allerdings. Ich denke jedoch, dass mehr Potenzial da gewesen wäre, um das Buch zu einem wirklich aufregenden Jugendthriller zu machen!




"Bloody Weekend. Neun Jugendliche. Drei Tage. Ein Opfer" bietet gute und schonungslose Einblicke in einen Jagdausflug, hat es für mich aber nicht geschafft, sich in einen echten Jugendthriller zu verwandeln. Dafür fehlte es mir an Charaktertiefe und an Spannung!

Freitag, 25. Oktober 2019

[Rezension] Wilder Winter (Hap & Leonard, Band 1) - Joe R. Lansdale

Titel: Wilder Winter (Hap & Leonard, Band 1)
Autor:  Joe R. Lansdale
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 7. Juni 2019
Anzahl der Seiten: 208
Cover und Inhaltsangabe © Golkonda Verlag

Begonnen: 28.09.2019
Beendet: 29.09.2019



"Die beiden ungleichen Freunde haben schon bessere Tage gesehen und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs auf den Rosenfeldern von Texas durch. Eines schönen Wintermorgens tauchen Haps Ex-Frau Trudy und ein paar Kumpels aus den 60er Jahren auf, die den bewaffneten Kampf gegen das Establishment wiederbeleben wollen.

Das Startkapital dazu liegt angeblich im Sabine River: eine Million Dollar aus einem schiefgelaufenen Bankraub. Hap ist in der Gegend aufgewachsen und soll bei der Suche helfen. Doch die Zeiten haben sich geändert, und auch ehemaligen Revolutionären sitzt mittlerweile das Hemd näher als die Hose. So bewahrheitet sich bald das, was Leonard von Anfang an klar war: Wo Trudy ist, gibt's Ärger. Es wird ein wilder Winter."



Als großer Fan von Lansdales Büchern stand nun endlich die verrückte Reihe rund um die Freunde Hap und Leonard an, die in diesem ersten Band ihr allererstes gemeinsames Abenteuer erleben. Dabei nutzt Joe R. Lansdale diesen ersten Teil in erster Linie, um dem Leser Hap und Leonard näher zu bringen.

Hap lässt sich hier wieder auf seine Ex-Frau Trudy ein, die wohl seine größte Schwäche ist. Sein bester Freund, der schwarze und homosexuelle Leonard steht Trudy sehr kritisch entgegen - vor allem da sie Hap plötzlich einen Plan präsentiert, wie sie an eine große Summe Geld kommen könnten.

Gewohnt bissig und mit jeder Menge schwarzen Humor beschreibt Lansdale hier nun die "Jagd" nach dem Geld, das angeblich im, bereits aus anderen Büchern bekannten, Sabine River versenkt worden ist. Natürlich läuft hier nicht alles nach Plan und es gibt so einige Komplikationen und natürlich auch jede Menge Schusswechsel und Blut!

Ich war anfangs doch überrascht, dass dieser erste Band mit seinen 208 Seiten doch recht kurz ist und sich deswegen fix auslesen lässt. Lansdale schafft es dennoch, seinen Figuren wieder Leben einzuflößen. So empfand ich Hap und Leonard als ungemein interessantes und cooles Duo.

Die Dialoge in "Wilder Winter" sind wie gewohnt sehr derb und gehen öfters unter die Gürtellinie. Obwohl sich in diesem Buch eine Gruppierung bildet, die angeblich "politisch korrekt" agiert, so trifft dies doch auf keinen Fall auf dieses Werk zu. Es gibt Kritik, es gibt Gewalt und es gibt vor allem nur Charaktere, die es mit dem Gesetz nicht so genau geben. Und genau diese Konstellation lässt dieses Buch zu einem genialen Abenteuer werden.

Im Gegensatz zu Lansdales anderen Werken besitzt "Wilder Winter" nicht so viele Wendungen oder Überraschungen, überzeugt aber durch den Humor, die Härte und den genialen Charakteren. Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil!




Hap und Leonard sind ein geniales Duo, das hier, in "Wilder Winter" ein kurzes, aber intensives Abenteuer erlebt. Politisch vollkommen inkorrekt und genau deshalb wieder einmal ein cooles Leseerlebnis! Ich freue mich auf die nächsten Bände!

Donnerstag, 24. Oktober 2019

[Rezension] The Amateurs - Wer zuletzt stirbt - Sara Shepard

Titel: The Amateurs - Wer zuletzt stirbt (Band 1)
Autor:  Sara Shepard
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 384
Cover und Inhaltsangabe © cbt

Begonnen: 30.09.2019
Beendet: 01.10.2019



"Aerin Kelly war elf, als ihre ältere Schwester Helena verschwand. Fünf Jahre später wird Helenas Leiche gefunden. Sechs Jahre später legt die Polizei den Fall zu den Akten, ohne einen Spur vom Mörder. Aerin macht sich auf eigene Faust auf die Suche. Über die Website Case Not Closed nimmt sie Kontakt zu zwei Teenagern auf, Seneca und Maddox, die ebenfalls Angehörige verloren haben. Gemeinsam versuchen sie, den Fall Helena zu lösen. Doch als ihre Nachforschungen voranschreiten, schwant ihnen, dass ihre Zusammenarbeit kein Zufall ist. Und dass etwas – oder jemand – alle drei Fälle verbindet …"




Seit vielen Jahren bin ich nun schon großer Fan der Bücher von Sara Shepard. Ich habe damals mit der "Pretty Little Liars"-Reihe angefangen und vor gar nicht allzu langer Zeit die geniale, zweiteilige Buchreihe "The Perfectionist" verschlungen. Nun wollte ich unbedingt die "Amateurs"-Reihe starten, doch leider hatte ich schon auf den ersten Seiten große Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und den Charakteren.

Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung lag, die für meinen Geschmack leider zu viele Fehler aufwies oder doch an der Story, die leider auch nicht sonderlich originell daherkommt. Die Geschichte beginnt im Grunde wie einst "Pretty Little Liars", mit dem Tod eines Mädchens, verliert sich dann aber recht schnell in einer recht lahmen Krimistory, die kaum Überraschungen aufweist.

Der Fall der getöteten Helena wird nun viele Jahre später durch eine Internetseite, auf der sich Hobbydetektive an ungelösten Fällen versuchen, neu aufgerollt. Aerin, die Schwester von Helena, bekommt unerwartete Hilfe von drei, beziehungsweise später vier, Gleichaltrigen.

Der Schreibstil ist, im Gegensatz zu den anderen Büchern der Autorin, hier extrem hölzern. Manchmal kam es mir nicht so vor, als würde ich gerade einer Gruppe von jungen Leuten folgen. Zudem bleiben die einzelnen Charaktere leider sehr blass. Alle Hintergründe bleiben nur oberflächlich beschrieben und die unterschiedlichen Personen haben auch kaum Unterscheidungsmerkmale. So blieb auch lange Zeit undurchsichtig, wer wen hier eigentlich mag. Besonders bei Maddox musste ich immer wieder die Augen verdrehen, denn er entpuppt sich hier als Frauenschwarm.

Bereits nach der Hälfte des Buches musste ich feststellen, dass mir keiner der Charaktere wirklich sympathisch war. Selbst die tote Helena, die man als Leser auch im Nachhinein nicht wirklich kennenlernen darf, bleibt eine Fremde. Wie soll ich also bei dieser Mördersuche mitfiebern?

Mich hat "The Amateurs" über lange Strecken leider extrem gelangweilt. Es erscheinen zwar immer mehr Tatverdächtige, aber ein echter Jugendkrimi oder gar Jugendthriller wird dieses Buch nicht. Dafür ist der Weg, den unsere Hobbydetektive beschreiten leider zu konstruiert.

Auch das Ende empfand ich leider nicht als wirklich passend und interessant genug, um mich an diese neue Reihe zu fesseln. Deswegen wird dieser Band für mich leider auch schon mein letzter gewesen sein. Ich erwarte dennoch voller Spannung auf eine neue Serie, die wieder mehr in Richtung "Pretty Little Liars" oder "The Perfectionist" geht!




Für mich war "The Amateurs - Wer zuletzt stirbt" leider ein sehr lahmer Serienauftakt mit viel zu blassen Charakteren und einer viel zu klischeehaften Krimihandlung, die sich leider sehr lange im Kreid dreht. Schade, als großer Sara Shepard-Fan war ich hier wirklich enttäuscht! 

Dienstag, 22. Oktober 2019

[Rezension] Weil ich Will liebe - Colleen Hoover

Titel:  Weil ich Will liebe
Autor:  Colleen Hoover
Genre: Roman, Liebesroman
Erscheinungsdatum: 1. Mai 2014
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhaltsangabe © dtv

Begonnen: 18.08.2019
Beendet: 20.08.2019



"Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation."




"Weil ich Layken liebe" von Colleen Hover war für mich eine große Überraschung, denn ich habe selten bei einem Liebesroman so mitgelitten und geweint. Kein Wunder, dass ich kurz nach diesem ersten Band auch direkt nach dem zweiten greifen musste!

Der Humor hat mich auch hier wieder begeistert und ich habe auch sehr oft lachen müssen. Die emotionale Seite hat mir in dieser Fortsetzung allerdings gefehlt. Für mich las es sich leider teilweise so, dass auf Biegen und Brechen irgendwie noch ein paar Probleme herbeigezaubert werden müssen, um eben diesen zweiten Teil zu rechtfertigen.

Der Zauber vom ersten Teil war für mich schon nach ein paar Seiten komplett verflogen. Besonders die Gedichte bei dem Poetry Slam waren für mich hier nicht mehr so intensiv, sondern einfach nur noch kitschig. Sie haben leider jeglichen Charme verloren.

Layken und Wills Geschichte musste irgendwie weitergehen. Im ersten Drittel dreht sich das Buch viel zu viel um ihr "geplantes erstes Mal", das mich leider reichlich wenig interessiert hat. Im nächsten Drittel geht es dann mit einer typischen Eifersuchtsgeschichte weiter, die mich leider auch nicht vom Hocker reißen konnte. Am Ende gibt es dann wieder eine "dramatische" Wende, die mir aber auch viel zu schnell abgehandelt wurde.

Die Nebencharaktere, allen voran die neuen Nachbarn Sherry und Kiersten fand ich hier beinahe schon interessanter als Layken und Will. Schade ist, dass wir das Geschehen hier auch nur aus Wills Sicht erfahren, sodass Layken selbst nur die Rolle der "Eingeschnappten" bekommt, also kaum selbst zu Wort kommt. Gerade ihre Gedanken, Zweifel, aber auch Hoffnungen fand ich im ersten Teil so interessant ...

"Weil ich Layken liebe" ließ sich gut lesen, aber ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich die Fortsetzung nicht gebraucht hätte. Ich mochte es zwar, die Charaktere wiederzutreffen und mit ihnen zu lachen, aber ich konnte dieses Mal leider nicht mitfühlen, da doch alle Probleme irgendwie künstlich erschaffen wirkten. So bleibt mir dieser Teil eher als durchschnittlicher Liebesroman in Erinnerung und nicht als würdige Fortsetzung für so eine tolle Ausgangsgeschichte!




Leider konnte mich die Fortsetzung von "Weil ich Layken liebe" nicht überzeugen. Es war zwar schön die Charaktere erneut zu treffen und neue, interessante Nebencharaktere kennenzulernen, aber die Probleme, die sich zwischen Laykens und Wills Liebe stellen, hätte es für mich nicht gebraucht ...

Montag, 21. Oktober 2019

[Rezension] Tschick - Wolfgang Herrndorf

Titel: Tschick
Autor:  Wolfgang Herrndorf
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 2010
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © Rowohlt

Begonnen: 25.09.2019
Beendet: 27.09.2019



"Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn."




"Tschick" gehört in Deutschland ja bereits zu den Klassikern im Jugendbuchbereich. Es war ein Buch, das ich immer lesen wollte, aber mich irgendwie nie herangetraut habe. Warum? In erster Linie wohl, weil ich mich Roadtrips liebe, ich sie aber in Buchform meist etwas eintönig finde.

Wolfgang Herrndorf hat es mit diesem Buch aber geschafft, dass ich mich tatsächlich gefühlt habe, als wäre ich ein Teil dieses verrückten Trips. Zum einen lag das wohl daran, dass ich mich mit den beiden Außenseitern Tschick und Maik vollkommen identifizieren konnte. Die beiden sind mir recht schnell ans Herz gewachsen, denn sie müssen mit Ausgrenzung und Mobbing klarkommen.

Recht schnell finden die beiden zueinander. Tschick, der russische Schüler und Maik, den alle nur langweilig finden. Es entwickelt sich hier eine Freundschaft der ganz besonderen Art, ja, eine Freundschaft, die man so wohl nicht oft findet.

Als überaus gelungen fand ich den Humor, der im Kontrast zu der unterschwelligen Tragik steht. Denn wir stellen als Leser schnell fest, dass beide Charaktere familiäre Probleme haben und sich furchtbar einsam fühlen. Für Melancholie bleibt hier aber kein Platz, denn das Buch ist ungemein witzig. Schon auf den ersten Seiten habe ich das Grinsen kaum aus dem Gesicht bekommen.

Der Humor zieht sich durchs ganze Buch und es entspinnt sich eine geniale Jugendstory über eine Freundschaft der ganz besonderen Art. Ich habe mit Maik und Tschick so viel gelacht, dass ich am Ende regelrecht traurig war, als der Roadtrip auch schon zu Ende war.




"Tschick" ist die Geschichte einer Jugend, über das "Ausbrechen", ja, über die kleinen Momente, die
man nie wieder vergisst. Ich hatte Spaß beim Lesen und habe mich als Teil dieses coolen Roadtrips gefühlt! Für mich daher ein absolutes Must-Read!


Samstag, 19. Oktober 2019

[Rezension] Two can keep a secret - Karen M. McManus

Titel: Two can keep a secret
Autor:  Karen M. McManus
Genre: Jugendthriller, Jugendkrimi
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2019
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © cbj

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Ellery kennt die dunkle Vergangenheit der Kleinstadt Echo Ridge nur allzu gut. Erst verschwand dort ihre Tante spurlos, dann wurde vor fünf Jahren die Homecoming Queen der Highschool ermordet. Der »Murderland-Killer« machte landesweit Schlagzeilen. Ausgerechnet dorthin zieht Ellery nun mit ihrem Zwillingsbruder. Zu einer Großmutter, die fast eine Fremde für sie ist. Als aus dem Nichts Morddrohungen gegen die zukünftige Homecoming Queen zirkulieren, ermittelt Ellery auf eigene Faust. Dabei lernt sie Malcolm kennen, den jüngeren Bruder des Hauptverdächtigen. Dann verschwindet wieder ein Mädchen und plötzlich steht jeder unter Verdacht …"




"One of us is lying" war für mich im vergangenem Jahr DIE Entdeckung im Jugendthriller-Bereich. Nun habe ich über ein Jahr auf ein weiteres Buch der Autorin gewartet und musste es natürlich gleich nach dem Erscheinen lesen.

In erster Linie ist "Two can keep a secret" hier allerdings ein Jugendkrimi. Abwechselnd wird die Geschichte von Ellery und Malcom erzählt. Ellery ist gerade mit ihrem Zwillingsbruder Ezra nach Echo Ridge, wo die beiden bei ihrer Großmutter leben sollen. Ellerys und Ezras Tante verschwand vor vielen Jahren am Abend des Abschlussballs. Eine Tat, die bis heute Wellen schlägt, denn erst vor fünf Jahren gab es einen weiteren Mädchenmord.

Malcom ist hierbei der Bruder desjenigen, den alle als den Täter ansehen. Es gab allerdings nie ausreichend Beweise. Dennoch muss Malcom nun für die angeblichen Taten seines Bruder leiden. Er hat kaum Freunde und gerät. als der "Murderland-Killer" erneut auf der Bildfläche erscheint, direkt in den Fokus des allgemeinen Interesses.

Für mich hat die Autorin Malcom sehr glaubhaft dargestellt. Er ist hier der Leidtragende innerhalb einer Gesellschaft, die einfach nur einen Schuldigen braucht! Gemeinsam mit Ellery wird er hier allerdings noch weiter in den Fall hineingezogen und kommt letztendlich auch der schrecklichen Wahrheit auf der Spur.

Ellery, die hier wohl nicht umsonst so berühmte Namensvetter hat, agiert hier in dieser Geschichte als Hobbyermittlerin. Nicht umsonst will sie später einmal Anwaltin werden. Ich muss zugeben, dass ich mit ihr nicht direkt warm wurde und viel lieber noch mehr von ihrem Zwillingsbruder Ezra erfahren hätte.

Allgemein war ich ein wenig enttäuscht über die Charaktere. Bis auf Malcom blieben mir alle doch ein wenig zu blass. In erster Linie liegt das wohl daran, dass es hier nur Figuren sind, die irgendeine Rolle in dem Fall der vermissten beziehungsweise getöteten Mädchen spielen!

Eine wirkliche Gefahr war mir innerhalb des Buches erst relativ spät spürbar. Es beginnt erst mit Drohungen, die zwar bei den Leuten im Ort wirken, mich als Leser aber noch nicht wirklich abgeholt haben, denn die weit zurückliegenden Fälle sind natürlich noch nicht greifbar. Erst als der diesjährige Abschlussball näher, ist eine gewisse Bedrohung zu spüren, die dann allerdings doch recht schnell verpufft.

Schade fand ich, dass der Prom nicht direkt im Fokus stand und es hauptsächlich wirklich nur um die Ermittlungen geht. Dadurch gibt es zwar viele Verdächtige, aber irgendwie gab es kaum Spielraum zum Miträtseln, da die Charaktere stets nur kurz eingeführt wurden. Leider muss ich daher auch sagen, dass mit dir letztendliche Auflösung nicht direkt zugesagt hat. Ein paar Details erschienen mir hier viel zu einfach zu Ende gebracht!



"Two can keep a secret" ist ein unterhaltsamer Jugendthriller beziehungsweise Jugendkrimi, der allerdings nicht ganz an "One of us is lying" heranreicht. Der Fall, der hier in die Vergangenheit reicht, ist interessant konstruiert, aber mir hatte es hier, bis auf bei Malcom, etwas an Charaktertiefe gefehlt und auch die letztendliche Auflösung kam mir etwas schwach vor!

Donnerstag, 17. Oktober 2019

[Rezension] Da waren`s nur noch zwei - Mel Wallis de Vries

Titel: Da waren's nur noch zwei
Autor:  Mel Wallis de Vries
Genre: Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 13. August 2015
Anzahl der Seiten: 288
Cover und Inhaltsangabe © One

Begonnen: 09.08.2019
Beendet: 10.08.2019



"Kurz vor Weihnachten: Die vier Freundinnen Kim, Feline, Abby und Pippa möchten zusammen ein paar Tage Urlaub machen. Doch kaum sind sie in dem einsam gelegenen Ferienhaus angekommen, fängt es an zu schneien - und hört nicht mehr auf. Die vier sitzen fest, das nächste Ferienhaus ist kilometerweit entfernt und das Mobilfunknetz funktioniert nicht mehr. Auf engstem Raum werden die Spannungen zwischen den Mädchen immer deutlicher, denn jede von ihnen hat etwas zu verbergen. Als sie Spuren im Schnee entdecken, kommt die Angst auf, dass jemand sie beobachten könnte."



Nachdem mich "Mädchen, Mädchen, tot bist du" nicht direkt überzeugen konnte, musste ich doch noch ein drittes Buch der niederländischen Autorin Mel Wallis de Vries ausprobieren. In ihrem Land gilt sie ja schon lange als DIE Autorin für Jugendthriller.

"Da waren`s nur noch zwei" erinnert hierbei ein wenig an die "Fear Street"-Bücher. Wir haben hier vier Freundinnen, die zusammen vor den Prüfungen ein paar Tage Urlaub in einem abgelegenen Haus machen wollen. Schnell wird klar, dass eine gewisse Anspannung unter den Mädchen herrscht.

Nach und nach erfahren wir das Geschehen aus Sicht aller vier Mädchen, wodurch das Buch durchwegs spannend und interessant bleibt. Natürlich kommt es schnell zum ersten Verschwinden und eine wirklich unheimliche Atmosphäre breitet sich um das einsam gelegene Ferienhaus aus. Wer hat es auf die Mädchen abgesehen?

Für mich war "Da waren`s nur noch zwei" ein typischer Jugendthriller, den ich innerhalb von zwei Tagen bereits ausgelesen hatte. Auch wenn die Reaktionen der Mädchen teilweise etwas unlogisch und ein paar Punkte bezüglich der Auflösung schon zu erahnen sind, hat es doch Spaß gemacht, hier in dieser verlassenen Hütte ein paar unheimliche Stunden zu verbringen!




Dieser Jugendthriller konnte mich endlich mal wieder begeistern, denn hier passt sowohl die Atmosphäre als auch das Zusammenspiel der Charaktere, wenngleich die Story natürlich nicht nur durch den Schauplatz mit Klischees spielt. Für mich bisher aber definitiv eins der besten Bücher aus der Feder von Mel Wallis de Vries!

Montag, 14. Oktober 2019

[Rezension] Der Report der Magd - Margaret Atwood

Titel:  Der Report der Magd
Autor:  Margaret Atwood
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 3. April 2017 (erstmals 1985)
Anzahl der Seiten: 416
Cover und Inhaltsangabe © Piper Taschenbuch


Begonnen: 21.09.2019
Beendet: 24.09.2019



"Die provozierende Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben: Die Magd Desfred besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben ..."




Es war für mich endlich an der Zeit einen Roman von Margaret Atwood zu lesen, denn ihre Bücher gehören ja mittlerweile bereits zu den Klassikern. Mit "Der Report der Magd" habe ich mir sicherlich keinen leichten Roman ausgesucht, um mich mit der Autorin vertraut zu machen. Dennoch halte ich dieses Buch für ein kleines Meisterwerk, das auch die heutige Gesellschaft noch porträtiert.

Als Leser reisen wir in dieser Geschichte in den fiktiven Staat Gileads, in dem eine theokratische Diktatur herrscht. Sehr detailliert betrachten wir die Welt mit den Augen der Protagonistin Desfred, die bei einem Kommandanten lebt, um ihm und seiner Frau ein Kind zu gebären.

Das Buch ist durch den sehr detaillierten, aber auch sehr wirren Schreibstil mit Sicherheit keine einfache Kost. Der Report selbst ist unglaublich gewichtig, denn diese neue Welt ist auch für unsere Protagonistin nur schwer zu begreifen. Es wird sehr oft zwischen verschiedenen Zeiten hin- und hergesprungen, was ein hohes Maß an Konzentration erfordert.

"Der Report der Magd" ist ein Bericht einer Frau, die eigentlich selbst gar nicht versteht, in was für einer Welt sie gerade lebt. Das wird besonders durch die vielen Rückblenden deutlich, die im Gegensatz zu der restlichen Erzählung doch sehr verständlich geschrieben sind. Hier wird der große Kontrast zu der Welt deutlich, die Margaret Atwood hier erschafft und die ebenfalls irgendwann "normal" werden soll.

Gerade die Unterdrückung der Frau wird hier au erschreckende Weise eingebunden. Es gab hier in diesem Roman einige Stellen, die sich mir in den Kopf gebrannt haben. Vieles hat mich wirklich schlucken lassen, denn natürlich baut Margaret Atwood hier auch jede Menge Gesellschaftskritik ein. Vieles davon ist natürlich auch auf unsere heutige Zeit übertragbar.

Mich hat Margaret Atwood mit ihrem Roman auf jeden Fall in den Bann gezogen, auch wenn ich mich mit dem Stil und Aufbau doch recht schwer getan habe. Es ist kein Buch, das man in erster Linie als Unterhaltung lesen sollte. Nein, es ist vielmehr eine Geschichte, die warnend und vor allem mahnend aufzeigt, was in der heutigen Gesellschaft bereits schief läuft. Für mich ist das Werk eine sehr düstere Dystopie, die aber absolut lesenswert ist - vorausgesetzt, der Leser befindet sich in der richtigen Stimmung, um sich auf diese Welt, die gedanklich noch weiter ausgebaut werden muss, einzulassen!




"Der Report der Magd" war nun mein allererster Roman von Margaret Atwood und damit habe ich wohl eines ihrer gewichtigstes und kritischsten Werke erwischt. Es ist nicht einfach, in diese doch sehr wirr beschriebene Dystopie einzutauchen, aber es lohnt sich. Ein sehr kritischer und wichtiger Roman!

Freitag, 11. Oktober 2019

[Rezension] Die dritte Schwester - Liz Balfour

Titel:  Die dritte Schwester
Autor:  Liz Balfour
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 8. September 2014
Anzahl der Seiten: 368
Cover und Inhaltsangabe © Heyne


Begonnen: 11.09.2019
Beendet: 12.09.2019



"Die Kunstgeschichtsdozentin Livvie braucht nach dem schmerzlichen Ende ihrer Beziehung eine Auszeit. Für einen Sommer verlässt die junge Frau St. Andrews, um bei ihrer Familie Ruhe zu finden – Irland wird sie heilen. Ihre alte Liebe zu Stephen flammt neu auf. Doch dann kommen längst vergessen geglaubte Erinnerungen an die Kindheit mit ihren zwei besten Freundinnen zurück, die ihr wie Schwestern waren. Livvie stößt auf ein Geheimnis, das so schrecklich ist, dass niemand je das Schweigen brach …"




"Die dritte Schwester" von Liz Balfour war mal wieder ein Bücherschrankfund, den ich unbedingt ausprobieren musste - schließlich habe ich vor ein paar Jahren Geschichten über Familiengeheimnisse für mich entdeckt.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, denn wir lernen hier unsere überaus sympathische Protagonistin in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit kennen. Das führt dazu, dass ich schnell eine Bindung zu ihr aufgebaut habe, denn die Geschichte über ihre Freundschaft zu Holly und Alice fand ich wirklich toll, auch wenn es damals ein Erlebnis gab, was die drei Mädchen auseinandergerissen hat.

Der Titel "Die dritte Schwester" hat hier gleich mehrere, wirklich passende Bedeutungen. Zum einen ist da auf jeden Fall die Geschichte der Freundschaft zwischen Livvie, Holly und Alice, zum anderen aber auch ein düsteres Familiengeheimnis, das erst am Ende aufgedeckt wird. Es geht um Schuld, um das Totschweigen und um die Last, die man dadurch viele Jahre mit herumschleppt.

Überrascht hat mich, dass das Buch nicht wie erwartet abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart spielt, sondern vielmehr erst Livvies Kindheit aufrollt und sich dann auf das Hier und Jetzt konzentriert. So muss Livvie erst einmal ihre Trennung überstehen, sich zeitlich aber auch selbst finden. Denn schnell wird klar, dass sie sich nie getraut hat, ihren Träumen nachzujagen ...

Ich empfand Livvie als sehr angenehme Protagonistin, die hier lernen muss, dass es vollkommen in Ordnung ist, Fehler zu machen, ja, dass jeder Mensch Fehler macht. Auch die Nebencharaktere haben mir gut gefallen, vielleicht hätte ich mir an dieser Stelle aber gewünscht, doch noch etwas mehr über Alice erfahren zu dürfen!

"Die dritte Schwester" ist ein sehr vielschichtiger Roman, der ein sehr interessantes Geheimnis offenbart und zu berühren weiß. Ich habe die Geschichte innerhalb zwei Tagen ausgelesen und war so begeistert, dass ich mit Sicherheit bald weiter Bücher von Liz Balfour lesen werde!




"Die dritte Schwester" ist ein sehr intensiver Roman, der verschiedene Geschichten aufrollt und am Ende ein sehr trauriges Geheimnis offenbart. Für mich ein sehr unterhaltsames Werk, das mich an vielen Stellen berühren konnte!