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Donnerstag, 12. März 2020

[Rezension] Kontraexistenz - Matthias Gorontzy

Titel: Kontraexistenz
Autor:  Matthias Gorontzy
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2019
Anzahl der Seiten: 132
Cover und Inhaltsangabe: © Matthias Gorontzy


Begonnen: 10.02.2020
Beendet: 12.02.2020



"Tim ist auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch bei dem renommierten Unternehmen Kirke Enterprises, das ihm eine vermeintlich rosige Zukunft in Aussicht stellt. Aber etwas lässt ihn schwanken. Er steht an einem inneren Scheideweg zwischen Wollen und Sollen, Vergangenheit und Zukunft, zwischen konstruierten Wahrheiten und seiner Suche nach einem höherem Sinn. Eine innere Odyssee beginnt..."




Als der Autor Matthias Gorontzy mir sein Debütroman anbot, wusste ich erst nicht, was mich hinter dem doch recht provokativen Titel verbirgt. Ich wusste nur eins, es wird auf jeden Fall ein Buch, das zum Nachdenken und Reflektieren des eigenen Lebens anregt.

So begleiten wir hier Tim auf einer sehr langen Bahnfahrt, auf der so einige Personen sieht/trifft und gleichzeitig über sein eigenes Leben nachdenkt. Dabei offenbaren sich die Probleme unserer heutigen Gesellschaft, angefangen von dem Leistungsdruck, einer gewissen Fremdbestimmung und einer, wie Matthias Gorontzy es treffend formuliert, "versteckten Unmündigkeit".

Dabei ist "Kontraexistenz" sicher keine Mainstream-Kost, die für jederman geeignet ist. Ganz im Gegenteil. Das Buch sollte eigentlich von der breiten Masse gelesen und auch verstanden werden, was allerdings wohl nicht passieren wird, da es doch für viele Leute mit Sicherheit sehr unangenehm ist, auf gewisse Dinge aufmerksam gemacht zu werden.

So habe ich in diesem Buch viele Ansichten gefunden, die ich auch selbst teile. Ich war jahrelang auf der Suche nach meinem Weg und dachte immer, dass ich den gehen muss, den alle gehen, aber ich habe doch irgendwann begriffen, dass es okay ist, andere Wege einzuschlagen. Ja, dass es kein "MUSS" gibt und man immer, wirklich immer eine Wahl hat!

Besonderst faszinierend an der Geschichte ist wohl die Tatsache, dass der Autor in Tim einen Jungen geschaffen hat, der ebenfalls langsam begreift, ein Gefangener zu sein. Ja, ein Gefangener in einem goldenen Käfig, der Sicherheiten gibt, aber auch gleichzeitig sehr eng ist und eine gewisse Gegenleistung verlangt.

Ich konnte Tims Gedankengänge gut nachvollziehen, habe mich in den meisten selbst wiedergefunden. Matthias Gorontzy hat auch sehr gut das Thema Angst eingebaut, dass heutzutage doch eine sehr große Rolle spielt. Von allen Seiten herrscht ein gewaltiger Druck, ein gewisses Drängen in eine gewisse Richtung. Das Buch ist kein gewöhnlicher Roman, sondern hat etwas sehr Philosophisches an sich und geht definitiv in die Tiefe!




"Kontraexistenz" ist ein Buch, das definitiv zum Nachdenken anregt. Gemeinsam mit Tim nehmen wir an einer Bahnfahrt teil, die uns verschiedene Aspekte des heutigen gesellschaftlichen Lebens aufzeichnet und dabei die Fehler aufzeigt, die den Menschen doch in eine gewisse Ecke drängt. Keine leicht zu verdauende Kost, die für viele sicher unangenehm ist, aber einigen Leser sicher die Augen öffnen wird! Absolut Empfehlenswert!

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