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Montag, 21. September 2020

[Rezension] Anders - Andreas Steinhöfel

Titel: Anders 
Autor:  Andreas Steinhöfel
Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2017
Anzahl der Seiten: 240
Cover und Inhalsangabe: © Carlsen


Begonnen: 10.08.2020
Beendet: 12.08.2020



 "Nach dem Unfall sind Zeit und Welt aus den Fugen. 263 Tage liegt der Winterjunge im Koma, exakt die Anzahl jener Tage, die seine Mutter vor elf Jahren mit ihm schwanger war. Dann erleben die Menschen um ihn herum ein Wunder: An einem prächtigen Sommertag kehrt Felix Winter zurück ins Leben. Und nennt sich von nun an anders, nämlich Anders. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an die Zeit vor dem Unfall oder an den Unfall selbst … und es gibt jemanden, der alles dafür tun wird, dass das so bleibt."


Vor einer Weile habe ich "Die Mitte der Welt" von Andreas Steinhöfel gelesen und das Buch hat mich nicht nur positiv überrascht, sondern auch neugierig auf weitere Werke des Autors gemacht. "Anders" hat mich hier schon vom Titel angesprochen und so habe ich mich mit der Geschichte von Felix auseinandergesetzt, der hier einen Unfall hat und 263 Tage im Koma liebt - Nach seinem Erwachsen ist er vollkommen "anders" und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit ... Es scheint nämlich, dass irgendwas ihn direkt vor seinem Unfall ungemein verstört hat ...

Der Titel passt wie die Faust aufs Auge, denn nicht nur Felix ist "anders", nein auch dieser Roman ist es. Andreas Steinhöfel präsentiert hier einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der mitunter leicht anstrengend ist, ansonsten aber einzigartig.

Felix/Anders empfand ich hier als sehr interessanten Charakter, der allerdings auch sehr schwer zu verstehen ist, da wir ihn praktisch nur aus den Erzählungen seines Umfeldes kennenlernen. Natürlich stellt sich hier die große Frage, was vor seinem Unfall passiert ist - die letztendliche Auflösung habe ich allerdings ab einem gewissen Punkt schon erahnt.

Einfach zu lesen ist "Anders" sicherlich nicht und ich würde es hier auch nicht gerade jüngeren Lesern empfehlen. Der Wechsel der Sichtweisen sind etwas anstrengend und es gibt viele "Endlos-Sätze", die ein hohes Maß an Konzentration erfordern. Trotz dieser Kritik halte ich "Anders" dennoch für ein außergewöhnliches und mutiges Werk, das verschiedene Betrachtungsweisen aufzeigt und einen Jungen begleitet, der sich selbst neu finden musst.

Der lange und steinige Weg zur Wahrheit ist gelungen. Allerdings kann man als aufmerksamer Leser schon früh herausfinden, auf welches Ereignis die Geschichte abzielt. So war ich am Ende etwas enttäuscht, das sich doch alles so einfach erklären ließ ...


"Anders" ist auf jeden Fall eine besondere Geschichte über einen Jungen, der sich nach einem Koma auf die Suche nach der Wahrheit macht. Für mich nicht so stark wie "Die Mitte der Welt", aber dennoch lesenswert!
Ich vergebe 4 von 5.

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