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Dienstag, 24. November 2020

[Rezension] Die Parasiten - Daphne du Maurier

 Titel: Die Parasiten


Autor:
  Daphne du Maurier
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2018
Anzahl der Seiten: 320
Cover und Inhalsangabe: © Ullstein


Begonnen: 06.10.2020
Beendet: 08.10.2020


"Meine Kinder! Deine Kinder! Unsere Kinder!. Ob als Beschwörung mit zum Himmel erhobenen Armen ausgerufen, ob verbittert vor sich hingemurmelt oder als stummer Seufzer nur in Gedanken ausgestossen, für das Ehepaar Delaney ist es zum Leitmotiv ihres Alltags geworden. Und ihre aus drei Ehen stammenden Kinder, sorgen für Spannung und Abwechslung in ihrem Leben.
Diese drei voneinander so grundverschiedenen Wesen nehmen ihre Umgebung so völlig und gänzlich für sich in Anspruch, dass Vetter Charles schließlich nur noch eine Bezeichnung für sie übrig hat: „Die Parasiten."


In einem öffentlichen Bücherschrank habe ich mal wieder die Bücher einer mir bisher unbekannten Autorin entdeckt. "Die Parasiten" war nun mein erstes Buch von Daphne du Maurier, das mich erst einmal mit ihrem doch recht außergewöhnlichen Stil vertraut gemacht hat.

Zu Beginn der Geschichte bezeichnet Charles, der Ehemann von Marie, die drei bereits erwachsenen Halbgeschwister Maria, Niall und Celia, die aus unterschiedlichen Ehen stammen, als "Parasiten". Dies macht die drei sehr nachdenklich. Gemeinsam erinnern sie sich an verschiedene Momente aus ihrem Leben, die aus ihnen jene Menschen gemacht haben, die sie heute sind.

Aus diesen Erinnerung besteht dieses Werk. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen und die ganzen Zusammenhänge zu erfassen, da doch alle drei Kinder betrachtet werden und sich die Blickwinkel innerhalb eines Kapitels daher recht oft ändern.

Erschwerend kam leider hinzu, dass die Übersetzung alles andere als gelungen ist. Dennoch halte ich "Die Parasiten" für eine interessante und tiefgründige Betrachtung einer längst zerbrochenen Familie, die sich verzweifelt aneinanderklammert.

Maria ist eine Schauspielerin, die niemanden an sich heranlässt und denkt, in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu müssen. Cecila ist Künstlerin und wirkt sehr in sich gekehrt und Niall ist ein Komponist, der recht verloren wirkt. Daphne du Maurier erzählt in diesem Werk, wie die drei versuchen, ihren Weg zu finden und sich dabei doch stets unterstützen.

Die Autorin beschäftigt sich in diesem Werk mit der großen Frage, wie wichtig denn eine gute Kindheit ist und welche Rolle denn nun eigentlich die eigene Herkunft spielt. In gewisser Weise ist "Die Parasiten" sehr ruhig und melancholisch, besitzt aber auch sehr viele laute Momente, die besonders Daphne du Mauriers schonungslosen Stil geschuldet sind.

Ob das ich das Buch weiterempfehlen würde, weiß ich nicht. "Die Parasiten" ist wohl so ein Werk, das die meisten Leser enttäuschen und vielleicht sogar abstoßen wird. Ich muss allerdings sagen, dass ich irgendwann in dieser doch sehr schwermütigen Geschichte angekommen bin. Es war, wie das Entdecken eines unbekannten, tiefen und furchtbar dreckigen Gewässers, in dem man ein paar Runden schwimmt, dann aber wieder das sichere Ufer ansteuert ...



"Die Parasiten" von Daphne Maurier ist eine interessantes, vielschichte und recht melancholische Charakterstudie, die vermutlich nur wenige Leser wirklich in den Bann zieht, da es eine Geschichte ist, auf die man sich einlassen muss, Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich auf weitere Werke von Daphne du Maurier.
Ich vergebe 4 von 5.


5 Kommentare:

  1. Hallo Jessy!
    Das Buch kenne ich nicht von ihr, aber ich habe vor Jahrzehnten mal Rebecca gesehen und das war echt gut! Ich habe mir nun auch "Meine Cousine Rachel" gekauft und werde mir dieses Buch auch mal zu Gemüte führen. Daphne du Maurier ist ja wieder in aller Munde =)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Huhu Martina :D

      Ja, "Rebecca" wurde mir von ihr jetzt auch ständig empfohlen, es ist scheinbar ihr bestes Werk :D Ich habe leider bisher nur zwei unbekanntere Werke im Bücherschrank entdeckt, eins habe ich jetzt noch hier liegen, "Der Geist von Plyn" heißt es :D Bin schon echt gespannt :D

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hallo Jessi,

    das klingt nicht ganz so gelungen. Ich habe "Rebecca" gelesen und das fand ich sehr genial. Und dieses Jahr habe ich "Jamaica Inn" von ihr gelesen, was ich auch nur mittelmäßig fand. Martina spricht oben ja "Meine Cousine Rachel" an - das interessiert mich ebenfalls.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Huhu Nicole :D

      "rebecca" muss ich auch unbedingt noch lesen, scheint ja echt ihr Bestes werk zu sein :D Ich hab jetzt erstmals durch einen Bücherschrankfund mit ihr Bekanntschaft gemacht, auch wenn das Buch hier nicht so richtig meins war, bin ich dennoch auf weitere Werke von ihr gespannt!

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Hallo Jessi,

      ja, unbedingt. Und ich glaube, dass dir "Rebecca" gefallen wird. Es geht etwas in Richtung Mystery-Thriller mit Gruselatmosphäre.

      Liebe Grüße,
      Nicole

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