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Donnerstag, 5. August 2021

[Rezension] Der Sommer des Erwachens - Marjorie Reynolds


 Titel: Der Sommer des Erwachens 

Autor:  Marjorie Reynolds

Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 27. Juni 2000
Anzahl der Seiten: 397
Cover und Inhalsangabe: © Lübbe

Begonnen: 29.06.2021
Beendet: 05.07.2021



"Amerika Ende der fünfziger Jahre: Gemeinsam mit ihrem strengen Vater Claude und ihrer bildschönen, aber melancholischen Mutter lebt die junge Callie Anne neben dem Starlite-Autokino. Ihr Leben ist geprägt von den Hollywood-Filmen, die ihr Vater dort zeugt. Als Claude den attraktiven Herumtreiber Memphis einstellt, überträgt sie ihre romantischen Träume auf ihn und erlebt ihre erste sehnsuchtsvolle Verliebtheit. Zu spät merkt Callie Anne, dass Memphis nicht sie liebt, sondern ihre Mutter ..."



Ich finde es immer wieder toll, Bücher zu finden, die mir sonst noch nirgends begegnet sind und zu denen es im Internet auch keinerlei Meinungen gibt. Nun habe ich "Der Sommer des Erwachens" von Marjorie Reynolds in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt und war gleich angetan von der Story, die in einem Autokino in den 50er Jahren spielt.

Der Leser weiß hier zu Beginn bereits, dass in der Gegenwart auf dem Gelände des nun verlassenen Autokinos menschliche Überreste gefunden werden. Gemeinsam mit Callie Anne reisen wir nun in die Vergangenheit und erfahren, was damals passiert ist. Dabei steht ihre Familie mit all ihren Problemen im Fokus. Ihre Mutter verlässt das Haus nicht mehr und ihr Vater verliert sehr oft die Kontrolle. Als plötzlich der Herumstreicher Memphis auftaucht, verdrehte er sowohl Callie Anne als auch ihrer Mutter den Kopf und für beide wird es ein Sommer des Erwachens beziehungsweise Erwachsenwerdens.

Der Roman ist sehr ruhig, besitzt aber dennoch einen gewissen Sog, was sicherlich an den interessanten Charakteren liegt. Zum einen haben wir hier Callie Anne, die selbst noch sehr unerfahren und teilweise auch sehr naiv wirkt. Sie verliebt sich in Memphis, sieht aber auch, dass dieser sich zu ihrer Mutter hingezogen fühlt. Ihre Gefühle selbst kann sie nicht so recht einordnen, denn sie wurde weder aufgeklärt, noch weiß sie, was Liebe ist.

Es war interessant zu sehen, wie sich Callie Anne verändert, aber auch, wie ihre Mutter zeitgleich immer mutiger wird und schließlich auch sieht, in welcher Sackgasse ihre Ehe geraten ist. Es ist ein Werk, dass sich vorwiegend mit dem Erwachsenwerden beschäftigt, aber auch aufzeigt, dass es im Leben doch um Veränderungen geht und dass es nie gut ist, an etwas festzuhalten, das einem nicht gut tut oder sogar gefangen hält. Das Ende jedoch war für mich doch der schwächste Teil dieser Geschichte, was vor allem daran lag, dass es keinerlei Überraschungen oder Wendungen gibt. Dennoch halte ich "Der Sommer des Erwachsens" für einen lesenswerten Roman, der meiner Meinung nach auch viel mehr Leser verdient hätte!



Ich bin froh, dieses doch sehr unbekannte Buch entdeckt zu haben, denn auch wenn die Geschichte sehr ruhig ist, besitzt sie einen gewissen Sog und durch das Autokino, die 50er Jahre und einer Heranwachsenden Protagonistin eine tolle Atmosphäre!


Ich vergebe 4 von 5.




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