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Sonntag, 26. September 2021

[Rezension] Die Puppenspieler - Tanja Kinkel

 


 Titel: Die Puppenspieler

Autor:  Tanja Kinkel

Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 1995
Anzahl der Seiten: 672
Cover und Inhalsangabe: © Goldmann

Begonnen: 27.08.2021
Beendet: 01.09.2021


"Im Jahre 1484 gibt der Papst das Signal zur Hexenverfolgung. Und mitten in Deutschland muss ein Zwölfjähriger zusehen, wie seine Mutter auf dem Scheiterhaufen endet. Richard, Sohn eines schwäbischen Kaufmanns und einer schönen Sarazenin, werden die unmenschlichen Bilder für immer verfolgen. Bis ins Haus des reichen Jakob Fugger, der den Neffen seiner Frau aufnimmt und in seinem Hause erziehen lässt. Und später nach Florenz und Rom, wo er für Jakob Fugger arbeiten wird. Im Italien der Medici und Borgia, der Busspredigten eines Savonarola und der grenzsprengenden Kunst eines Michelangelo wird Richard gegen das Erbe seines eigenen Blutes kämpfen. Und er muss sich endgültig entscheiden zwischen Freundschaft und Liebe, zwischen dem Wunsch nach Rache und einem ungebundenen, vorurteilsfreien Leben."


Es war für mich Mal wieder an der Zeit in einen historischen Roman abzutauchen. Dabei fand ich die die ersten gut 100 Seiten von Tanja Kinkels "Die Puppenspieler" unfassbar stark, denn hier wird geschildert, wie der Klosterschüler Richard mit ansehen muss, wie seine Mutter der Hexerei beschuldigt wird und schließlich auf dem Scheiterhaufen landet.

Ich finde das Thema der Hexenverfolgungen sehr spannend, allerdings schlägt die Autorin hier letztendlich eine ganz andere Richtung ein. Richard kommt zu seiner Tante Sybille, die Ehefrau des reichen Kaufmanns Jakob Fugger ist. Dort wächst der Junge schließlich zu einem Mann heran, der verstehen muss, dass es gewisse "Puppenspieler" gibt, die alle Fäden in den Händen halten ...

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, denn er katapultiert zu Beginn direkt ins Geschehen. Allerdings gelingt es ihr meiner Ansicht nach nicht so gut, die historischen Fakten wirklich anschaulich und interessant einzubauen. So kam mir die Geschichte nach dem unfassbar starken Anfang wie eine Achterbahnfahrt vor. Es gab unglaublich zähe Abschnitte, durch die ich mich förmlich kämpfen musste, um dann mit einigen kurzen, aber sehr starken Momenten belohnt zu werden.

Mir ist wieder einmal aufgefallen, das ich persönliche Schilderungen interessanter finde als mit politischen Verstrickungen konfrontiert zu werden. So fand ich besonders die Geschichte der Medici hier sehr eintönig und ich hatte immer gehofft, dass es bald mit Richards eigenem Schicksal weitergeht. 

Richard ist auf jeden Fall ein Interessanter Charakter, der sich hier toll entwickelt, wenngleich er durch den Eintritt in die Familie Fugger aber natürlich auch sehr viele Möglichkeiten bekommt und er sich vieles nicht selbst erkämpfen musst. Die Liebesgeschichte selbst hätte es für mich nicht gebraucht, denn sie konnte mich leider nicht direkt abholen. Emotional berühren konnte mich das Buch leider nur am Anfang, denn irgendwann war ich nicht mehr vollkommen in der Geschichte drin. Ich halte "Die Puppenspieler" aber dennoch für einen lesenswerten und auch informativen Roman - auch wenn die Autorin selbst zugibt, einige historische Fakten verändert zu haben ...


Nach einem sehr starken und bewegenden Anfang wandelt sich dieser historische Roman in einen zwar sehr informative, stellenweise aber auch etwas zähe Geschichte, die mir persönlich zu viele Abstecher macht, um historische Ereignisse zu beleuchten, die nur indirekt etwas mit der Haupthandlung zu tun haben ...

Ich vergebe 3 von 5.



2 Kommentare:

  1. Huhu!

    Das ist ja schade! Ich hab den Roman auch gelesen, aber das ist sicher schon 20 Jahre her ... und ich hab echt keine Erinnerung daran. Ich weiß nur noch, dass er mir damals sehr gut gefallen hat. Ob das heute noch so wäre, kann ich nicht sagen ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanee :D

      Ich tue mich immer etwas schwer mit historischen Romanen, vor allen da die meisten sooo lang sind, da verliere ich, wenn mich ein gewisses Thema nicht so recht interessiert, schnell mal das Interesse. Ich hätte es bei dem Buch irgendwie besser gefunden, wenn es ausschließlich um das HExenverfolgungsthema gegangen werde und nicht noch so viele Abstecher gemacht werden ...

      Liebe Grüße
      Jessi

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