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Dienstag, 5. Oktober 2021

[Rezension] Ich bin du - Sarah Dessen

 


Titel: Ich bin du

Autor:  Sarah Dessen

Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 2005
Anzahl der Seiten: 352
Cover und Inhalsangabe: © Ravensburger Verlag

Begonnen: 03.09.2021
Beendet: 06.09.2021


"Nach dem Verschwinden ihrer Schwester ist für Caitlin nichts mehr, wie es war. Sie droht in dem Vakuum, das Cass hinterlassen hat, zu ertrinken.Erst als ihr Rogerson über den Weg läuft, hat sie das Gefühl, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Doch dann entpuppt sich diese Beziehung als entsetzlicher Albtraum."


"Ich bin du" von Sarah Dessen beginnt damit, dass Caitlyns Schwester Cass mit ihrem Freund durchbrennt. Von einer Sekunde auf die andere ist alles anders und Caitlyn, die sonst immer im Schatten ihrer "perfekten" Schwester stand, muss plötzlich die Familie zusammenhalten. 

Das Buch beginnt bereits sehr melancholisch. Anfangs dachte ich, es wurde um das Fortlaufen der Schwester gehen, doch tatsächlich dreht sich alles um Caitlyn, die nun den freien Platz ausfüllen muss. Dabei tut sie Vieles nur für ihre Mutter und es ist klar, dass dies nicht gut gehen kann. Als sie plötzlich einen Jungen kennenlernt, steht ihre Welt auf dem Kopf, denn Rogerson entpuppt sich leider als echter Albtraum ...

Ich mochte den sehr sensiblen Schreibstil der Autorin. Sarah Dessen gelingt es, tief in die Psyche ihrer Protagonistin einzutauchen. Sehr glaubhaft wird hier eine Jugendliche dargestellt, die den Wunsch verspürt, sich einfach selbst zu finden, dabei aber einige Fehler begeht. Das, was sich zwischen Rogerson und ihr entwickelt, ist von Anfang an keine echte Liebe und ich muss sagen, dass ich an einigen Stellen wirklich liebend gerne in das Buch gestiegen wäre, um sie von diesem Kerl wegzuzerren.

Die Autorin widmet sich hier einen sehr wichtigen Thema, nämlich der Gewalt in Beziehungen. Rogerson wird immer brutaler und Caitlyn hat sich irgendwann so sehr verloren, dass sie nicht mehr von ihm wegkommt. Obwohl die Geschichte sehr ruhig erzählt wird, ist sie doch sehr mitreißend, da der Leser mit Caitlyn mitleidet. Einen einzigen Kritikpunkt habe ich allerdings: ich hätte wirklich gerne noch mehr über Rogersons Hintergründe erfahren. Ein Detail wird zwar angedeutet, aber ich hätte es sehr spannend gefunden, wenn auch sein Innenleben näher beleuchtet worden wäre. Ansonsten ist "Ich bin du" aber ein lesenswertes Jugendbuch, das sehr anschaulich aufzeigt, wie Mädchen beziehungsweise Frauen in eine solch toxische Beziehung geraten.


"Ich bin du" ist die sehr melancholische Geschichte von einem Mädchen, das den Platz ihrer Schwester einnehmen muss und sich dabei nicht nur verliert, sondern auch in eine sehr schwierige Beziehung gerät. Lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.



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