Seiten

Donnerstag, 21. Oktober 2021

[Rezension] Jane Fairfax - Joan Aiken


Titel:
 
Jane Fairfax 

Autor:  Joan Aiken

Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1995
Anzahl der Seiten: 330
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes

Begonnen: 16.09.2021
Beendet: 21.09.2021


"Joan Aiken zeichnet die Jugendzeit der Jane Fairfax nach, die später zurück nach Hartford kommt und wieder zu einer "Rivalin" Emma's um Mr. Knightley wird - wenn auch nur kurzfristig. Gleichzeitig ist Gegenstand des Romans der Ursprung der Geschichte um Frank Churchill."



Ich habe mit "Die Kristallkrähe" bereits ein Buch von Joan Aiken gelesen. In "Jane Fairfax" begibt sich die Autorin aber in eine ganz andere, sehr literarische Richtung, denn hier erzählt sie die Geschichte einer Figur aus Jane Austens "Emma".

Von Anfang an war ich verblüfft, wie gut sie Jane Austens Stil doch einfängt. Sprachlich auf einem sehr hohen Niveau erfahren wir nun die ganze Geschichte von Jane Fairfax, die früh ihre Eltern verliert und ein eher einfaches Leben führt. Sie lernt schließlich als Kind die deutlich wohlhabenderen Woodhouses und damit auch Emma kennen. Doch Freunde wollen die beiden einfach nicht werden ...

Ich muss sagen, dass ich erst einmal geschockt war, wie negativ Emma hier doch dargestellt wird. Sie ist eifersüchtig, missgünstig und vor allem auch recht egoistisch. Je weiter die Geschichte allerdings voranschreitet, umso passender fand ich diese Vorgeschichte, denn Jane Austen hat ja selbst einst gesagt, dass Emma ein sehr schwieriger Charakter ist. Ich fand es toll, dass Joan Aiken hier den Mut besitzt, sie auch als Kind als wenig liebenswürdig und vollkommenen unsympathisch darzustellen.

Als Leser sehen wir nun, wie Jane ihren Weg findet, schließlich zu den Campells kommt und in der Tochter des Hauses eine treue Freundin findet. Diese Freundschaft zwischen Jane und Rachel fand ich bezaubernd und sie war für mich, neben der Geschichte rund um Frank Churchill ein großes Highlight, zumal Jane hier selbst animiert wird, der Liebe ihrer Freundin auf die Sprünge zu helfen. 

Die Liebesgeschichte, die auch noch mit vielen eigenen Ideen gewürzt wird, aus einer anderen Perspektive zu lesen, hat mir sehr gefallen. Ich habe tatsächlich mit Jane gelitten und war teilweise auch echt wütend auf Emma und Frank Churchill. Es ist doch etwas ganz anderes, plötzlich mit einem ganz anderen Charakter mitzufiebern und vor allem seine ganze Lebensgeschichte zu erfahren. Nach der Lektüre kann ich nur sagen: Jane Fairfax hat es verdient, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Ein tolles Werk!



Das Gegenstück zu Jane Austens "Emma" erzählt sprachlich und stilistisch perfekt die Geschichte der Jane Fairfax, die als arme Waise versucht, ihren Platz in dieser Welt zu finden. Sehr bezaubernd und mitreißend!

Ich vergebe 5 von 5.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.