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Samstag, 5. Februar 2022

[Rezension] Das Flüstern der Walfrau - Alonso Cueto

 


Titel: Das Flüstern der Walfrau

Autor:  Alonso Cueto

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2008
Anzahl der Seiten: 272
Cover: © Berlin Verlag

Begonnen: 20.01.2022
Beendet: 24.01.2022





In Buechern Leben <unzertrennlich369@gmail.com>
09:08 (vor 50 Minuten)
an mich

"Das Flüstern der Walfrau" war ein Buch, das mich von Anfang an stark bewegt und berührt hat, geht es hier doch um die bleibenden Schäden, die Mobbing, aber auch die fehlende Hilfe angeblicher Freunde anrichten kann. Verónica trifft nach vielen Jahren ihre alte Freundin Rebeca wieder, mit der sie sich während der Schulzeit gut verstanden hat. Allerdings konnten die beiden sich damals nur heimlich treffen, weil Rebeca sehr dick war und von allen anderen ausgegrenzt wurde. Verónica war zu jener Zeit einfach nur eine stille Beonachterin und gleichzeitig eine Mitläuferin, die sich nie für ihre Freundin eingesetzt hat.

Schnell wird beim Lesen klar, dass Rebeca es nach all den Jahren auf ein Treffen angelegt hat. Genauso deutlich zeichnet der Autor hier auch ein Bild zweier Menschen, die sich zwar mögen, aber gleichzeitig so tief verletzt haben, dass da auch ein gewisser Hass vorhanden ist. Sie nähern sich immer wieder an, doch entfernen sich ebenso schnell voneinander, da zu viele Dinge unausgesprochen bleiben.

In "Das Flüstern der Walfrau" geht es nicht nur um das Aufreißen alter Wunden, sondern auch um den Prozess der gemeinsamen Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Geschichte ist dabei sehr aufwühlend, zeigt der Autor hier doch sehr schön, dass es gewisse Ereignisse gibt, die man selbst nie vergisst. Weder Rebeca, die einen Menge Geld geerbt hat, noch Verònica, die nun einen guten Job, Familie und auch eine Affäre hat, wirken besonders glücklich. 

Die Charaktere sind gelungen, denn sowohl Rebeca als auch Verónica laden zum Analysieren ein. Durch den tiefgründigen Schreibstil hatte ich das Gefühl, beide Seiten verstehen zu können, auch wenn ich Verónica an einigen Stellen echt gerne wachgerüttelt hätte, denn sie verfällt doch immer wieder in jene Muster, die sie von ihrem Umfeld eingetrichtert bekommen hat. Für mich war das Buch ein echtes Highlight, das mich emotional stark berührt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Ein starkes Werk, das aufzeigt, dass nicht nur Mobbing Wunden hinterlässt, nein, auch der fehlende Mut, sich für Menschen einzusetzen und Hilfe zu leisten, kann letztendlich zu jeder Menge Schmerz, Wut und Hass führen ...



"Das Flüstern der Walfrau" war für mich ein großes Highlight, denn es zeigt sehr schonungslos und aufwühlend auf, welch große und vorallem bleibende Schäden durch Mobbing beziehungsweise die fehlende Hilfe entstehen können ... Ein Must-Read für Opfer, Täter und besonders für Mitläufer! 

Ich vergebe 5 von 5 mit Extratropfen.




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