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Samstag, 19. Februar 2022

[Rezension] Der stille Herr Genardy - Petra Hammesfahr

 


Titel: Der stille Herr Genardy

Autor:  Petra Hammesfahr

Genre: Roman, Thriller
Erscheinungsjahr: 2001
Anzahl der Seiten: 334
Cover: © Rowohlt

Begonnen: 03.02.2022
Beendet: 07.02.2022





Auch in diesem Jahr möchte ich noch einige Bücher von Petra Hammesfahr lesen, da ich ihren Stil sehr gerne mag und begeistert von ihren intensiven psychologischen Betrachtungen bin.

"Der stille Herr Genardy" war hierbei ein Werk, das mich teilweise an meine Grenzen gebracht hat, denn es geht um Kindesmissbrauch. Die Geschichte besteht aus zwei Teilen. Im ersten erfahren wir, wie ein Mann sich einem Kind annähert und es schließlich in eine alte Gartenlaube lockt, in der das Grauen seinen Lauf nimmt. In einem anderen Strang und schließlich auch im zweiten Teil des Buches geht es um Sigrid, die seit Jahren schon sonderbare Träume hat, die den Tod einer ihr nahestehenden Person andeuten. Auch dieses mal hat sie wieder einen solchen Traum und kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse. Besonders, als sie einen neuen Mieter für die Wohnung in ihrem Haus findet, der augenscheinlich ein ganz stiller und netter Mann zu sein scheint ...

Die Charakterzeichnungen sind wieder einmal gelungen. Sehr eindringlich beschreibt die Autorin einen Mann, der sich zu Kindern hingezogen fühlt und sich immer wieder dazu hinreißen lässt, Grenzen zu überschreiten. Hier musste ich beim Lesen einige Male schlucken.

Auch Sigrid ist ein spannender Charakter, denn sie ist sowohl Mutter als auch selbst betroffen, hatte sie doch einen Mann mit ganz ähnlichen Fantasien. Ihre hellseherischen Träume fand ich hier zudem sehr passend.

Das Buch weiß von der ersten Seite an zu fesseln und mit dem Einzug des "stillen Herrn Genardy" ist durchgehend eine gewisse Bedrohung zu spüren. Als Leser hatte ich ein sehr beklemmendes Gefühl, besonders als Kinder anwesend waren. Hammesfahr selbst driftet zwar hin und wieder ab und kann vieles nicht ganz logisch aufgreifen, aber dennoch besitzt das Buch einen ungemeinen Sog und konfrontiert den Leser mit der Frage, in wie weit man Menschen gewisse Dinge überhaupt ansehen kann ...




Ein Mann, der sich zu kleinen Mädchen hingezogen fühlt trifft in diesen psychologischen Roman auf eine Mutter, die ihm schließlich auf die Spur kommt. Ein sehr eindringliches und fesselndes Werk!

Ich vergebe 5 von 5.






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