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Samstag, 26. März 2022

[Rezension] Die gebundenen Füße - Kathryn Harrison

 



Titel: 
Die gebundenen Füße

Autor:  Kathryn Harrison

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2003
Anzahl der Seiten: 398
Cover: © List Taschenbuch

Begonnen: 08.03.2022
Beendet: 18.03.2022




"Die gebundenen Füße" erzählt die Geschichte mehrerer unterdrückter Frauen, die sich allesamt durchs Leben kämpfen müssen. Im Fokus steht hierbei Mays sehr tragische Lebensgeschichte. Ihre Großmutter brach ihr als Kind die Zehen, denn sogenannte "Lotosfüße" sollten ihren Heiratswert steigern. Doch May kommt als vierte Frau in eine Ehe, in der sie schließlich missbraucht wird. Nach einem missglückten Selbstmordversuch, beschließt May zu fliegen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen ...

Wir begleiten in diesem Buch neben May auch noch ihre Nichte Alice, die in einer anderen Zeit aufwächst und demnach auch ganz eigene Erfahrungen sammeln muss. Sie ist anders als ihre Tante und doch ähneln sie sich in ihrer Stärke und ihren Wünschen, das Leben auf eine ganz eigene Art und Weise zu führen. Alice gibt sich den Männern hin, braucht Führung, während May sich ein unabhängiges Leben aufbaut und eine Art Schutzpanzer um sich herum errichtet. Dabei schimmert ihre eigene Verletzlichkeit aber immer wieder durch.

Besonders bewegt hat mich zudem die Geschichte der lispelnden Eleanor, die ebenfalls sehr schön aufzeigt, dass Frauen unter vielen großen, aber auch kleinen Problemen leiden können. Die Frauenschicksale in diesem Buch berühren und mir gefiel die Botschaft, denn es geht darum, die eigenen Fehler zu erkennen und sie in etwas Positives zu verwandeln.

Die Geschichte selbst ist durch viele Zeit- und Perspektivenwechsel keine einfache Lektüre. Ich hatte zu Beginn auch einige Probleme, da ich Alices Geschichte als etwas zu füllend empfand. Ich mochte es dennoch sehr, die verschiedenen Frauen an verschiedenen Stationen ihrer Lebens zu treffen, zu sehen, wie sie mit den unterschiedlichen Arten von "Fesseln" umgehen und schließlich erkennen, dass es vollkommen in Ordnung ist, sich von gewissen Einflüssen - ob sie nun von einem Mann, der Familie oder der eigenen Kultur können - zu distanzieren ...



"Die gebundenen Füße" ist die tragische Lebensgeschichte mehrerer Frauen, die für ihre eigene Freiheit kämpfen müssen. Ein bewegendes Buch, auch wenn es gerade anfangs etwas anstrengend zu lesen ist ...

Ich vergebe 4 von 5.







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