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Sonntag, 20. März 2022

[Rezension] Exponentialdrift - Andreas Eschbach

 


Titel: Exponentialdrift

Autor:  Andreas Eschbach

Genre: Roman, Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2015
Anzahl der Seiten: 264
Cover: © Bastei Lübbe

Begonnen: 03.03.2022
Beendet: 07.03.2022




Seit "Das Jesus Video" bin ich großer Fan von Andreas Eschbach und so war ich sehr gespannt auf "Exponentialdrift", ein eher experimentelles Werk, das einst in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als Fortsetzungsroman veröffentlicht wurde.

Die Ausgangslage könnte hierbei gar nicht spannender sein. Zu Beginn erwacht ein Mann aus einem bereits vier Jahre andauernden Koma. Er kann sich nicht mit sich selbst identifizieren und hat das Gefühl, dass er in Wirklichkeit ein Außerirdischer ist, der den Körper eines Menschen übernommen hat. Doch warum ist er auf die Erde gekommen? Und was hat es mit dem Begriff "Exponentialdrift" auf sich, der sich in seinen Kopf festgesetzt hat?

Die einzelnen Kapitel, die ja für die einzelnen Ausgaben der Zeitung vorgesehen waren, sind kurz und knackig. Sie enden mit sehr gemeinen Cliffhangern, die es schwer machen, den Roman wieder aus der Hand zu legen. Die Charaktere sind sehr einfach gezeichnet, was aber durchaus passend ist, denn schließlich verging ursprünglich immer eine Woche zwischen den einzelnen Fortsetzungen. Interessant fand ich, dass Peter Eisenhardt hier wieder in Erscheinung tritt, den wir ja schon aus "Das Jesus Video" kennen.

Ich war von Anfang an wirklich fasziniert, wie stark der Sog dieses Buches ist, denn natürlich will der Leser unbedingt wissen , ob in Bernhard Abels Körper wirklich ein Alien steckt und was die Bewohner eines anderen Planeten wohl mit unserer Erde vorhaben könnten. Der Autor baut sehr geschickt für die Zeit sehr aktuelle Ereignisse ein und zeigt so, welche Probleme es auf unserem Planeten gibt.

Wie Andreas Eschbach in seinem Nachwort schließlich selbst erkennt, ist es allerdings schwer, den Spannungsbogen wirklich bis zum Ende aufrecht zu erhalten. So lässt das Buch in der Mitte stark nach, die Cliffhanger wirken nicht mehr so recht und das Ende ist viel zu überstürzt erzählt, sodass doch einige Stränge keinen echten Abschluss finden.

Dennoch empfand ich diesen Fortsetzungsroman als sehr wirklich interessant, fesselnd und auch inspirierend. Es zeigt sich sehr schön, was in dieser kurzen Form funktioniert und was eher weniger. Die Story selbst hat mir hier auch gefallen, auch wenn das Ende zu abrupt kam und es spürbar ist, dass der Autor selbst die ganze Zeit nicht wusste, wohin die Reise denn gehen soll. Ein Buch, das definitiv anders ist als andere Werke von ihm, für mich aber durchaus lesenswert.




Mich hat dieser experimentelle Fortsetzungsroman in den Bann gezogen und inspiriert, auch wenn sich gerade beim Ende zeigt, wie schwer es ist, wirklich alle Fäden zu verknüpfen, wenn man als Autor nicht so recht weiß, wo die Reise denn hingehen soll!

Ich vergebe 4 von 5.







2 Kommentare:

  1. Hi Jessi!

    Ich kann mich an das Buch wirklich kaum noch erinnern, das ist schon soooo lange her! Aber das war eins der Bücher, das mich nicht so erreichen konnte. Ansonsten bin ich ja ein großer Eschbach Fan und liebe seine Geschichten :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanee :D

      Ich glaube, das Buch war auch für ihn mehr eine Art Experiment. Ein Fortsetzungsroman ist halt doch irgendwie was anderes als ein normales Buch, bei dem man halt die Figuren langsamer entwickeln kann.

      Ich weiß aber auch, was du meinst. Mich hat hier das Alien-Thema begeistert, ich bin ja eh großer Fan von Außerirdischen, finde aber irgendwie, dass es in Büchern zu selten benutzt wird.

      Liebe Grüße
      Jessi

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