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Mittwoch, 25. Mai 2022

[Rezension] Amok - Richard Bachman (Stephen King)

 


Titel: Amok

Autor:  Richard Bachman (Stephen King)

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1991
Anzahl der Seiten: 220
Cover: © Heyne

Begonnen: 09.05.2022
Beendet: 11.05.2022



Charlie wird mitten im Unterricht zum Direktor gerufen und als er danach zurück ins Klassenzimmer kehrt, erschießt er seine Lehrerin und nimmt seine Mitschüler als Geiseln. Dieses Ereignis sollte eigentlich Panik bei den Jugendlichen auslösen, doch plötzlich erkennen sie, dass sie Charlies Wut und Verzweiflung verstehen können ...

Bachman beziehungsweise King kommt in diesem Buch schnell zur Sache und konfrontiert den Leser direkt mit dem Beginn eines Amoklaufs, der sich aber schnell in eine ganz andere Richtung entwickelt. Die Schüler reagieren überraschend gelassen auf den Tod der Lehrerin und wollen begreifen, warum Charlie das alles getan hat. Dabei stellen sie fest, dass sie selbst ähnliche Probleme haben.

Die Jugendlichen öffnen sich nach und nach in diesem recht kurzen Roman, der bei mir ein gewisses "Breakfast-Club"-Gefühl" ausgelöst hat. Es geht - wie bei vielen Büchern von Stephen King - um das Erwachsenwerden. Dabei zeigt er schön auf, wie Menschen nach außen hin eine gewisse Rolle einnehmen müssen, obwohl es längst in ihnen brodelt. So wie bei Charlie, der nach dem doch sehr respektlosen Gespräch mit seinem Direktor die allerletzte Grenze überschreitet.

In "Amok" geht es vordergründig um Probleme, die wohl jeder junge Mensch kennt. Da sind die fehlende Liebe der Eltern und auch das Gefühl, unbedingt die ersten sexuellen Erfahrungen machen zu müssen. Es geht um den Druck auf junge Menschen, die noch gar nicht direkt wissen, wie ihr Leben aussehen soll. Dabei zeigt King, dass sich gewisse Ereignisse einprägen und einen irgendwann von innen heraus zerfressen.

Interessant ist hier der Täter Charlie, der auf den Leser durchaus sympathisch und vor allem sehr intelligent wirkt. Bis zum Ende stand ich auf seiner Seite und war überrascht, wohin dieser "Amoklauf" schließlich führt. King greift das Thema hier auf eine sehr interessante und intensive Weise auf, die definitiv zum Nachdenken anregt!



"Amok" war trotz der Kürze ein überaus intensives Leseerlebnis, das einen "Amoklauf" der ganz anderen Art beschreibt und aufzeigt, wie schwer das Erwachsenwerden sein kann ... Klare Empfehlung!

Ich vergebe 5 von 5.






4 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    und nun ist es schon gelesen und rezensiert, dabei hatte ich mich so darauf gefreut.

    Mir war Charlie auch sehr sympathisch. King hat es wirklich gekonnt dargestellt und uns da mitten rein gezogen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Huhu Nicole,

      Ja, es ging wie immer echt schnell vorbei. Es war aber auch ein recht kurzes Buch. Jetzt können wir uns ja auf den nächsten King freuen.

      Und ja, Charlie war echt gut dargestellt, ich werde sicher noch lange an ihn denken. Irgendwie war die Geschichte ja auch sehr aktuell wieder, wie man jetzt an dem Amoklauf sieht ...

      Liebe Grüße
      Jessi

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  2. Hi Jessi!

    Meine Rezension ist jetzt auch endlich da :D
    Ich fand die Themen, die hier aufgegriffen wurden, auch total interessant und wichtig, aber irgendwie halt auch sehr kurz. Ich weiß, dass King manchmal sehr ausschweifend ist, aber hier hätte mir etwas mehr doch besser gefallen. Grade auch zum Verstehen was am Ende passiert.
    Wichtig ist dass er zeigt, wie sehr manche Situationen und Erlebnisse uns unser Leben lang begleiten und beeinflussen. Niemand macht etwas aus dem nichts heraus, es steckt immer etwas dahinter.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanee :D

      Ja, wichtig und leider leider leider sehr aktuell, wie man an dem jüngsten Amoklauf sieht.
      Ich finde ja, King ja hier was ganz eigenes draus gemacht und zwing den Leser am Ende, noch lange darüber nachzudenken. Unsere Leserunde ist nun fast einen Monat her und ich denke echt immer noch an das Buch ;)

      Liebe Grüße
      Jessi

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