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Dienstag, 1. November 2022

[Rezension] Flüsternde Hände - Sherryl Jordan

 


Titel: Flüsternde Hände

Autor:  Sherryl Jordan

Genre: Roman, Jugendbuch
Erscheinungsjahr: 2006
Seitenzahl: 382
Cover: © Carlsen

Begonnen: 29.09.2022
Beendet: 30.10.2022



Marnie muss mit gerade einmal 16 Jahren Lord Isak heiraten und mit ihm in ein kleines Haus ziehen. Nach zwei grauenvollen Tagen wird Marnie bereits Witwe und findet sich in einem ihr fremden Dorf wieder, in dem ihr alle die Schuld für den Tod ihres Mannes geben. Nur der Pfarrer des Ortes und der taubstumme Raven halten zu ihr, doch die beiden können nicht verhindern, dass Marnie der Hexerei angeklagt wird.

Das Cover des Buches hat mich eher auf eine jugendliche Geschichte eingestimmt, doch tatsächlich ist es eine Reise ins finstere Mittelalter und damit in eine Zeit, in der Frauen noch kaum Rechte besaßen und Menschen, die anders waren, ausgegrenzt und mitunter sogar getötet wurden.




Marnie ist eine starke Protagonistin, die sich in dieser Geschichte immer wieder beweisen muss. Ich mochte sie, konnte ihr Verhalten aber an einigen Stellen nicht ganz nachvollziehen. So war mir zum Beispiel unklar, warum sie unbedingt in dem Ort bleiben wollte, zu dem sie im Grunde nicht gehörte und wohl auch nach dem frühen Tod ihres Mannes nie gehören würde. Auch im späteren Verlauf konnte ich nicht verstehen, warum sie sich nicht einfach auf die Suche nach einem besseren Ort begibt.

Raven, der im Orte erst einmal nur Raver genannt wurde, was auf die unmenschlichen und zum Teil wütenden Laute zurückzuführen ist, die er immer wieder ausstößt, ist ein spannender Charakter. Ich mochte seine Beziehung zu Marnie und ihre "Handsprache", die sie entwickeln, um sich auszutauschen. Mein Lieblingscharakter war allerdings der Pfarrer mit seinem doch recht schrägen Humor. Er steht Marnie von Anfang an zur Seite. Ob es solche Geistlichen wie ihn früher wirklich gab, möchte ich allerdings bezweifeln.

"Flüsternde Hände" war ein Buch, das ich durch die einfache Sprache sehr schnell gelesen habe. Es geht um Ausgrenzung, um Vorurteile und gleichzeitig auch um die Stärke, die man aus Zusammenhalt schöpfen kann. Für meinen Geschmack hätte das Buch allerdings gerne noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Gerade zum Ende hin löst sich alles doch eine Spur zu einfach auf und das Happy End will nicht so recht zum düsteren Anfang passen ...


"Flüsternde Hände" ist eine düstere Geschichte über Anfeindungen, Ausgrenzungen und vorschnell Verurteilungen. Das Ende passt für mich allerdings nicht zum Anfang und an vielen Stellen hätte ich gewünscht, dass das Buxh noch mehr in die Tiefe geht ...

Ich vergebe 3 von 5.


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