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Samstag, 21. Januar 2023

[Rezension] Leise, leise im Wind - Patricia Highsmith

 


Titel: Leise, leise im Wind

Autor:  Patricia Highsmith

Genre: Kurzgeschichten
Erscheinungsjahr: 1982
Seitenzahl: 283
Cover: © Diogenes

Begonnen: 04.12.2023
Beendet: 09.01.2023



Leise, leise im Wind" ist eine Sammlung von 12 Kurzgeschichten, die von Patricia Highsmith zwischen 1971 und 1979 verfasst worden. Es sind kurze, aber sehr intensive Einblicke in Abgründe, Hoffnungen und in die vielen kleinen und manchmal auch großen menschlichen Fehler.

Die Sammlung beginnt mit der Geschichte eines Schriftstellers, der nach den ersten Absagen beschließt, seine Büchern nur noch für sich allein in seinem Kopf zu schreiben. Hier hatte ich sofort eine Gänsehaut, zeigt Highsmith doch sehr schön, dass es viele Arten von Zufriedenheit gibt. "Das Netzwerk" beschäftigt sich mit einer Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt und hilft, war für mich als Mensch, der sich nicht als Teil einer Gemeinschaft sehen möchte, nicht so einprägsam wie die Geschichte von dem Teich, der den Tod bringt.





"Man muss damit leben" sowie "Leise, leise im Wind" beschäftigten sich mit der Frage nach der eigenen Schuld und zeigen einen ganz unterschiedlichen Umgang damit. "Immer dieses gräßliche Aufstehen" ging mir echt nahe, denn hier geht es um ein überfordertes Paar, dass ihre Kinder misshandelt.

Gruselig und sehr ironisch ist "Woodrow Wilsons Krawatte", geht es doch hier um ein gruseligen Wachsfigurenkabinett und einen Mann, der seine ersten Morde begeht. Diese Geschichte war in diesem Band aufgrund des Endes mein Favorit.

"Auf die Insel" ist eine fast schon philosophische Reise, die auf den ersten Blick gar nicht zu Highsmiths Stil passen mag, während "Ein seltsamer Selbstmord" und "Der Babylöffel" ihren tiefgründigen Whydunit-Krimis sehr nahe kommen. "Glassplitter" erzählt von einer Gegend, in der Verbrecher das Sagen haben gegen die auch der Protagonist nicht ankommt und "Bitte nicht auf die Bäume schießen" könnte nicht aktueller sein, geht es doch darum, dass die Natur irgendwann zurückschlägt oder in diesem Fall eher schießt.

Nach wie vor bin ich begeistert über das Schaffenswerk von Patricia Highsmith, die mich hier mit allen Geschichten in den Bann ziehen konnte und mich zeitgleich auch inspiriert und motiviert hat. Ein wundervoller, tiefgründiger und sehr wertvoller Geschichtenband.



Patricia Highsmith zeigt auch mit diesen abwechslungsreichen und tiefgründigen Geschichten wieder ihr großes Talent. Sie ist und bleibt für mich im literarischen Bereich das größte Vorbild und eine tolle Inspiration.
Ich vergebe 5 von 5. 






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