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Sonntag, 12. Februar 2023

[Rezension] Madame Bovary - Gustave Flaubert

 


Titel: Madame Bovary

Autor:  Gustave Flaubert

Genre: Klassiker, Roman
Erscheinungsjahr: 2016
Seitenzahl: 383
Cover: © Reader’s Digest

Begonnen: 23.01.2023
Beendet: 26.01.2023


Nach dem frühen Tod seiner Frau verliebt sich der Arzt Charles Bovary in die schöne Emma und heiratet sie. Die Ehe könnte für beide angenehm sein, doch Emma beginnt schnell sich in dem Dorf und auch mit ihrem Mann zu langweilen. In den Romanen, die sie liest, wirkt das Leben und die Liebe so aufregend, doch die triste Realität holt sie schnell ein und macht sie krank. Bis sie sich dann in die erste Affäre stürzt ...

"Madame Bovary" war ein Klassiker, den ich schon lange lesen wollte, vor dem ich aber auch eine Menge Respekt hatte. Ich wusste im Vorfeld nur, dass der Autor zur damaligen Zeit mit der Geschichte der untreuen Arztgattin einen großen Skandal ausgelöst hat und den Roman nur zensiert veröffentlichen konnte. Überrascht hat mich, wie einfach sich diese Geschichte lesen lässt und wie treffend die damalige Gesellschaft beschrieben wird.

Sicherlich steht hier Emma im Fokus, auch wenn ihr Mann Charles ein weiterer Leidtragender ist, mit dem ich echt gelitten habe. Emma zeigt sehr schön, wie hart es früher für Frauen war, von denen einfach nur erwartet wurde, dass sie eine gute Ehefrau sind und ihren Pflichten nachkommen. Sie wirkt von Anfang an sehr depressiv und blüht im Grunde erst auf, als sie sich in Männer verliebt und heimlich etwas mit ihnen beginnt.

Froh war ich, dass es in diesem Roman nicht bloß ums körperliche Begehren, sondern um echte Gefühle geht. "Madame Bovary" besitzt jede Menge Tiefgang und hat mich beim Lesen zum Teil an Tolstois "Anna Karenina" erinnert. Dass die Geschichte von Emma hier tragisch enden muss, war von Anfang an klar, aber die letzten Seiten haben mich innerlich wirklich zerrissen! Für mich definitiv ein Klassiker, den man lesen sollte!



"Madame Bovary" ist ein Klassiker, der sich überraschend leicht lesen lässt, viel Tiefgang besitzt und sehr schön zeigt, was der gesellschaftliche Druck aus einem Menschen machen kann!

Ich vergebe 5 von 5.


7 Kommentare:

  1. Hallo Jessi,

    das ist ja toll, das dir die Madame Bovary so gut gefallen hat!

    Hier gestehe ich, dass ich mit dem Buch gar nicht zurecht kam. Es war für mich eine der langweiligsten Leseerfahrungen überhaupt. Die Geschichte hat mich einfach nicht angesprochen. Mit Jane Austen tue ich mir ebenfalls ziemlich schwer. Anscheinend komme ich mit Beziehungsdynamiken aus dieser Zeit nicht zurecht.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Huhu Nicole,

      Oh, das ist schade, vielleicht liegt es daran, dass du eher starke Frauenrollen präferierst? Madame Bovary ist ja doch sehr abhängig von den Männern und steht auch irgendwie freiwillig in ihren Schatten.

      Ich fand "Anna Karenina" übrigens nixh eine Spur intensiver, gerade was das Thema Ehebruch angeht.

      Jane Austen mochte ich als Jugendliche auch nicht, aber später habe ich mich echt in "Emma" verliebt. :)

      Liebe Grüße
      Jessi

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    2. Huhu Nicole :D

      Ja, irgendwie ist mir das bei dir schon aufgefallen, eventuell liegt es auch daran, dass man selbst eher Charaktere präferiert mit denen man sich identifizieren kann?
      Ich mag irgendwie gerne Frauen mit vielen Schwächen, vielleicht weil ich auch so ein Mensch bin ;D

      Liebe Grüße
      Jessi

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    3. Hallo Jessi,

      vielleicht. :D Schwächen mag ich aber auch. Es kommt halt drauf an, welche.

      Aber nein, in dir sehe ich überhaupt keinen schwachen Menschen, sondern genau das Gegenteil: Eine starke Persönlichkeit!

      Liebe Grüße
      Nicole

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    4. Huhu Nicole,

      Haha, ich glaube, ich halte mich eher für sehr schwach. XD Ich bewundere ja Leute, die so einen geregelten Alltag haben und eben alles an sich abbrechen lassen könne . Ich heule bei jeder Kleinigkeit und verliere den Mut. Aber ich glaube, gerade in Bücher findet man immer Menschen, die ähnlich ticken und die einen auch Mut machen, dass es vollkommen in Ordnung ist, dass man so ist, wie man ist.

      Auch wenn Madame Bovary das wohl nicht wirklich verstanden hat xD aber ich denke, auch aus ihrer Geschichte kann man viel lernen.

      Liebe Grüße
      Jessi

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    5. Hallo Jessi,

      ich denke, es gehört eine ausgeprägte Stärke dazu, wenn man sein Ding einfach durchzieht.

      Naja, zu einem geregelten Alltag gehört gar nicht so viel dazu. Es ist genau gleich, wie das, was du machst: Man zieht es einfach durch. Es ist nur eine andere Art von durchziehen. XD Jetzt werden wir schon sehr philosophisch. Weißt du, ein geregelter Alltag kann nicht nur belastend sondern auch stützend sein. Es gibt immer mehrere Perspektiven.

      Außerdem finde ich heulen nicht schwach. Es muss halt raus. Der eine heult, der andere putzt oder treibt Sport. XD Das hat für mich nichts mit Schwäche zutun sondern ist ein Ventil.

      Liebe Grüße
      Nicole

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    6. Huhu Nicole,

      Irgendwie ist das leben ja eh nur ein "durchziehen" und "das Beste draus machen" :D Von daher kann und sollte auch jeder selbst abwägen, was eben Priorität hat und auf was man gut verzichten kann! Und ja, es gibt immer mehrere Perspektiven und der Mensch sehnt sich eh meistens nach den Dingen, die er gerade nicht hat. Ist ja auch irgendwie "normal". ;)

      Und ja, so ein Ventil braucht jeder, nur manchmal hasse ich es echt, eine Heulsuse zu sein xD

      Liebe Grüße
      Jessi

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