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Mittwoch, 29. November 2023

[Rezension] Schlafes Bruder - Robert Schneider

 


Titel: Schlafes Bruder

Autor:  Robert Schneider

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2007
Seitenzahl: 204
Cover: © Reclam
Begonnen: 25.10.2023
Beendet: 30.10.2023


"Schlafes Bruder" erzählt die Lebens- und Leidensgeschichte eines genialen Musiker, der mit einem Makel zur Welt kommt und sich unsterblich in seine Cousine Elsbeth verliebt, an dieser unerwiederten Liebe und auch an der Gesellschaftlichen aber schließlich zerbricht.

Obwohl das Buch 1992 erschienen ist, besitzt es eine an das 19. Jahrhundert angelehnte Sprache, die es mir anfangs schwer gemacht hat, in die Geschichte einzutauchen. Der Autor erzählt und interpretiert  hier die gesamte Lebensgeschichte von Johannes Elias Alder, der in einem von Inzucht geprägten, sehr religiösen Bergdorf in Österreich aufwächst und aufgrund seiner gelben Augen früh als als abnormal angesehen wirst.

Elias ist ein spannender Charakter, denn er entwickelt eine große Liebe und auch Leidenschaft zur Musik, in die er seinen gesamten Schmerz hineinfließen lässt. Er muss in einem Dorf leben, in dem es für ihm kaum Möglichkeiten gibt, aus sich herauszubrechen und seine Genialität wirklich für Großes zu benutzen. So zeichnet sich sein Ende früh ab, ja, schwebt von Anfang an förmlich über ihn und sein gesamtes Tun. Auch seine Weggefährten wie beispielsweise sein guter Freund Peter, der heimlich in ihn verliebt ist, können ihm nicht helfen, seinen eigenen Weg zu finden.

Das Ende hat mich stark mitgenommen und zeigt perfekt, wie ein Mensch an dieser Welt und auch an der Gesellschaft, in der er aufwachsen muss, zugrunde geht. Hier hatte ich beim Lesen echt eine Gänsehaut und ich denke, ich werde noch lange an Elias und seine tragische Geschichte zurückdenken müssen!


Trotz anfänglicher Probleme, einen Zugang zu dieser Geschichte zu finden, muss ich sagen, dass dies ein wundervoll vielschichtiger Roman über einen genialen und sehr sensiblen Menschen ist, der an der Gesellschaft und der Liebe letztendlich zerbricht. 

Ich vergebe 4 von 5.



2 Kommentare:

  1. Hi Jessi!

    Das Buch hab ich nicht gelesen, aber ich hab die Verfilmung dazu gesehen, was allerdings schon ewig her ist. Ich erinnere mich auch leider kaum daran, nur dass es mir damals sehr düster und traurig erschien was da erzählt wurde. Schön dass es dich so mitreißen konnte, aber ich denke, dass wäre kein Buch für mich. Tragische Geschichten die so von Traurigkeit geprägt sind lese ich ja nicht so gerne.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Huhu Aleshanee

      Das Buch hatte so etwas von "Die Leiden des jungen Werther". Ich konnte das Bucg auch nicht so recht am Stück lesen und hatte als Nebenbuch dann noch etwas leichtes.

      Als Film werde ich ihn mir aber wohl nicht anschauen. Man weiß nach dem Buch irgendwie, was einen erwartet und im Winter bin ich auch echt immer melancholischer als eh schon.

      Liebe Grüße
      Jessi

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