[Rezension] Blumentod - Maria Langner

 

 Titel: Blumentod 

Autor:  Maria Langner

Genre: Roman

Erscheinungsjahr: 2019

Seitenzahl: 400

Cover: © Piper

Begonnen: 05.11.2023

Beendet: 09.11.2023

Amy, die sich eine neue Identität zugelegt und völlig überstürzt einen Soldaten geheiratet hat, wird plötzlich, als ihr Bild in einer Zeitung landet, mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Nicht nur ihre Ehe steht plötzlich auf dem Spiel, denn es scheint, als hätte es jemand auf ihr Leben abgesehen ... 

Maria Langner besitzt einen angenehmen Schreibstil und hat es geschafft, dass ich schon nach wenigen Seiten in dieser rätselhaften Geschichte abtauchen konnte. Sehr geschickt erzählt sie sowohl von der Gegenwart, in der es um Amy und ihre Lügen geht, als auch von der Vergangenheit, in der vor vielen Jahren die Mitglieder einer Gemeinschaft starben.

Die kurzen Kapitel und die Wechsel der Perspektiven sorgen für eine angenehme Spannung. Mit Amy konnte ich - trotz einer gewissen Naivität - direkt mitfühlen, denn sie sucht verzweifelt nach Liebe und Geborgenheit, gerät dann aber ausgerechnet an einen Mann wie Marco.

Marco selbst, der eigentlich noch hinter seiner attraktiven Exfreundin Janine her ist, war für mich ein extrem nerviger Charakter, denn er kam mir leider gar nicht wie ein Soldat, sondern vielmehr wie ein kleiner, sehr verweichlichter Junge vor. Die Autorin klammert sich, gerade was ihre männlichen Charaktere angeht, sehr an Klischees. So ist Marco ein ziemlich primitiver Kerl, der einfach nicht zu Amy passt und der Kommissar Benedikt, bei dem dauernd erwähnt wird, dass er auf jüngere Frauen abfährt, war auch nicht gerade die Sorte Mensch, die ich interessant fände.

Auch wenn es hier nur wenig Sympathieträger gab, hat mich die wendungsreiche Story doch gepackt. Gerade zum Ende hin überschlägt sich alles und ich war überrascht darüber, was die Autorin hier ein unerwartete Finale geschaffen hat. Auch wenn mir Marco hier in seiner Rolle nicht gefallen hat und ich Amy eine bessere Zukunft wünschen würde, hat mich "Blumentod" doch gut unterhalten. Ich bin auf jeden Fall auf weitere Bücher der Autorin gespannt!

"Blumentod" ist ein wendungsreicher Roman über die in der Vergangenheit liegenden Geschehnisse in einer Sekte und die Auswirkungen auf die Gegenwart, in der vergrabene Wahrheiten ans Licht kommen ... Einzig die - vorwiegend männlichen - Charaktere waren teilweise in ihrer primitiven Darstellung nur schwer zu ertragen.

Ich vergebe 4 von 5.