Titel: Die New York-Trilogie Stadt aus Glas - Schlagschatten - Hinter verschlossenen Türen
Autor: Paul Auster
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2006
Seitenzahl: 268
Cover: © Rowohlt
Begonnen: 12.12.2023
Beendet: 16.12.2023
Pauls Austers "New York-Trilogie" umfasst drei sehr außergewöhnliche, auf sehr abstrakte Weise miteinander verknüpfte Geschichten, die sich so leicht keinem Genre zuordnen lassen und die den Leser bewusst herausfordern, einmal über den Tellerrand zu blicken.
"Stadt aus Glas" dreht sich um Quinn, der eigentlich Drtektivromane schreibt, dann aber in einen Fall hineingezogen wird, der gar kein richtiger Fall ist. Er observiert einen Mann, verschmilzt mit ihm und verliert sich dabei selbst. "Schlagschatten" ist die Geschichte von Blue, der von White den Auftrag bekommt, Black zu verfolgen und "Hinter verschlossenen Türen" erzählt von einem unbekannten Ich-Erzähler, der mit dem Verschwinden seines engsten Freundes konfrontiert wird.
Wer herkömmliche Krimis bevorzugt, wird mit Paul Auster sicherlich keine große Freude haben, denn er lässt sämtliche Rollen miteinander verschmelzen. Es gibt keinen Mörder/Täter und es gibt auch keinen Ermittler, auch wenn alle Charaktere meinen, Teil eines sehr verstrickten Falls zu sein. Als Leser habe ich mich irgendwann nicht mehr nur gefragt, wer hier denn nun der Verfolger und wer der Verfolgte ist, sondern auch, welche Rolle der Autor selbst in dem ganzen Durcheinander spielt. Denn Auster selbst greift immer mal wieder ein.
Für mich war dieses Buch ein ganz neues Leseerlebnis, auf das ich mich zu Beginn erst einmal einlassen musste, das aber einen ungemeinen Sog erzeugt und mich förmlich mitgerissen hat. Ich fühlte mich wie in einem Strudel, in dem ich dann letztendlich mitsamt der Charaktere gnadenlos untergehen musste. Für mich ein sehr außergewöhnlicher Autor, dem man unbedingt mal eine Chance geben sollte wenn man mal etwas ganz anderes lesen will!