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Freitag, 28. Februar 2014

[Abgebrochen] Siebenschön - Judith Winter

Seit einer Woche quäle ich mich mehr oder weniger durch "Siebenschön" von Judith Winter, einem Thrillerdebüt und bin heute zu dem Entschluss gekommen, dass es es abbreche und ich euch hier kurz erläutere, warum mir das Buch nicht gefallen hat. Da ich aber schon einige positive Rezensionen gelesen habe, ist es ganz allein meine Meinung, dem ein oder anderen wird das Buch mit Sicherheit gefallen.

Inhalt

Erschienen bei dtv
›Theo hat versagt.‹ Erstaunt blickt Christina Höffgen auf. Wer um Himmels willen ist Theo? Sie liest weiter. ›Du solltest Dich lieber beeilen. Die Adresse ist: Fordstraße 237. Ach übrigens: Ihr Name ist Jennifer.‹«Der rätselhafte Brief lässt Christina nicht mehr los. Gemeinsam mit ihrem Mann fährt sie zu der angegebenen Adresse, auch wenn sie nicht daran glaubt, dort tatsächlich eine Jennifer zu finden. Ein großer Irrtum. Die Abteilung für Kapitaldelikte der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main spannt die beiden Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou zusammen, um die bizarrste Mordserie aufzuklären, die die Stadt je erlebt hat. Unterschiedlich wie Tag und Nacht, misstrauen die beiden Frauen einander auf Anhieb. Doch wohl oder übel müssen sie sich zusammenraufen, denn bald jagen sie einen gewissenlosen Serienkiller, der seine Morde als grausige Themenwelten inszeniert.

Mein Meinung

Ich habe es fast bis zum Schluss geschafft, aber eben nur fast. Ich weiß also nicht wer der Täter ist bzw. wie es zur Auflösung kam. Komischerweise trauere ich dem Ende auch nicht nach, also ich möchte irgendwie nicht wirklich wissen, wie es ausgeht, was vielleicht daran liegt, das ich vorher schon abgeschalten habe.

Judith Winter hat in ihrem Debütroman eine Menge gewollt. Es gibt zwei Ermittlerinnen, die zusammen arbeiten müssen, obwohl sie sich nicht leiden können, alles aus der Sicht der Opfer und dann die Ermittlungsarbeiten, die sich für mich extrem in die Länge gezogen haben und das Buch twas langweilig gemacht haben.

Zu Beginn war ich eigentlich noch sehr begeistert, die Story und die Idee um den Serienkiller hat potenzial, aber leider wird das ganze Buch unnötig in die Länge gezogen. Einige von euch wissen sicher, dass ich kein großer Fan von Ermittlern in Büchern bin, vor allem wenn man dann die triste Ermittlungsarbeit begleiten muss. Hier ein Zeuge, hier ein Verdächtiger, der vernommen wird und die Story kommt nicht voran. Wo bleibt die Spannung?

Ja Spannung war da, in den kurzen Abschnitten zu den Opfern, aber leider wurde es nach 100 Seiten hier auch zuviel. Man kam mit den Namen nicht mehr hinterher und den Ermittlungsarbeiten auch nicht, obwohl alles zäh und mühsam etliche Male durchgekaut wurde. Was soll ich sagen? Psychologisch sicher ein sehr guter Thriller, doch es war für mich kein Page Turner, ich hätte ihn an jeder Stelle Problemlos abbrechen können.

Ich finde es sehr schade, dass das Buch unnötig in die Länge gezogen wurde, denn wie zuvor erwähnt, finde ich die Idee gut. Trotz alledem verzichte ich hier auf eine Bewertung des Buches, da ich es nicht zuende lesen konnte.


Donnerstag, 27. Februar 2014

Vierter Stock Herbsthaus - Oliver Susami

Wie nur die wenigstens von euch wissen interessiere ich mich auch privat sehr für das Paranormale. Ich schaue gerne Dokumentationen zu diesem Thema, lese gerne wahre Begebenheit über Geistererscheinungen und schaute auch gerne Filme, die sich um "Haunted Places" drehen. Durch Zufall bin ich nun auf "Vierter Stock Herbsthaus" von Oliver Susami gestoßen. Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, war klar, dass ich das Buch auf jeden Fall lesen musste. Es handelt sich hierbei um eine wahre Geschichte und das die ganze Sache für mich noch interessanter gemacht.#

Inhalt

Ein mehr als verlockendes Angebot: 65 Quadratmeter mit Balkon für lächerliche 200 Euro. Und dafür nichts weiter als jeden Tag einen Rundgang durch das alte, fast leerstehende Haus. Einmal täglich nachsehen, ob alle Türen geschlossen und alle Fenster intakt sind, ob kein Müll herumliegt und die Lichter funktionieren. 
Als Lena zusammen mit ihrer Lebensgefährtin die Hauswache in dem heruntergekommenen Gebäude übernimmt, das seine früheren Bewohner „Das Herbsthaus“ nannten, da ahnt sie nicht, dass ihr eine Begegnung mit etwas bevorsteht, das nach den Gesetzen der Vernunft nicht sein kann … nicht sein darf. 

Charaktere

Es ist an dieser Stelle etwas unfair echte Menschen zu beurteilen bzw. deren Charaktereigenschaften zu analysieren, weswegen ich mich hier kurz fassen möchte. Zum einen lernen wir unsere Protagonistin kennen. Lena, die gerade Medizin studiert und eine Lebensgefährtin namens Paula hat. Die Tatsache, dass alles so oder so ähnlich passiert ist, zeigt, dass vor allem Lena eine recht mutige, junge Frau ist. In ihrer Situation hätte ich mich mit Sicherheit anders verhalten und wäre schon nach ein paar Tagen wieder ausgezogen.

Ich muss gestehen, dass Paula mir beim Lesen nicht so sympatisch war, vor allem da sie ihre Partnerin nicht unterstützt, sondern sich lieber abwendet. Vielleicht hätte die ganze "Geschichte" anders geendet, wenn die beiden zusammengehalten hätten?

Schreibstil

Oliver Susami hat einen sehr flüssigen Schreibstil, den man sofort folgen kann. Die viele Dialoge treiben die Story voran und ich muss sagen, dass er es sehr gut schafft, eine enorme Spannung aufzubauen. Ich habe mir alles sehr gut bildlich vorstellen können, fast so, als würde ich kurz selbst in Lenas Rolle schlüpfen.

Meine Meinung

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und in einen fast schon magischen Bann gezogen. Die Geschichte fängt mit dem Schlaflabor schon sehr spannend an und man kann es kaum beiseite legen. Manchmal musste ich sogar weiterlesen, obwohl meine Augen eigentlich schon weh taten. 

Nur wenige Bücher haben es bis jetzt geschafft, dass ich mich wirklich "mittendrin" fühle. "Vierter Stock Herbsthaus" gehört au jeden Fall dazu. Beim Lesen  erschien mir das gesamte Haus real, ich konnte es förmlich riechen und ich habe mich gefühlt, als würde ich mit Lena zusammen diese unheimlichen Runden machen. (Die ich im Dunkeln wohl niemals allein gemacht hätte.)

Viele merkwürdige Dinge passieren und Lena findet nach und nach raus, was im Herbsthaus vor sich geht. Dies ist alles sehr spannend erzählt und ich muss gestehen, dass ich manchmal echt Angst hatte beim lesen. Die Einsamkeit eines fast verlassenden Hauses war greifbar und all die Dinge, die passiert sind, haben auch mich mitgenommen. Ich vermag hier natürlich nicht zu sagen, wie viel Wahrheit in der Geschichte liegt. (Mein Mann würde wieder einmal sagen, dass ich nicht alles glauben sollte!) Aber ich denke schon, dass sich die Geschichte so oder so ähnlich zugetragen hat, auch wenn das Ende sehr unheimlich und gleichzeitig traurig ist. 

Fazit

Ein unheimliches Buch, das den Leser in einen Bann zieht. Ein Must Read für mich.

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Freitag, 21. Februar 2014

Die Besessene - S.B. Hayes

Kommen wir wieder einmal zu einem Buch, das ich bereits in der vergangenen Woche angefangen hatte, aber kurz unterbrochen habe. Das Cover hatte mich sehr neugierig gemacht und auf der letzten Buchmesse hatte ich eine Leseprobe dazu mitgenommen. Nun habe ich es endlich geschafft, es zu lesen.

Inhalt

erschienen bei dtv
Wer ist die geheimnisvolle Genevieve, die wie aus dem Nichts in Katys Leben tritt und alles an sich reißen will, was Katy etwas bedeutet? Die sich kleidet wie Katy, deren beste Freundinnen umgarnt und selbst vor Katys Freund Merlin nicht haltmacht? Schnell ist klar: Genevieve scheint besessen von dem Gedanken, Katys Leben zu zerstören. Doch während Genevieve offenbar bestens über Katy Bescheid weiß, hat diese nicht die leiseste Ahnung, mit wem sie es zu tun hat. Sie beginnt nachzuforschen und stößt auf eine Wahrheit, die ihr Leben schlagartig verändert ...

Charaktere

Wir lernen gleich zu Beginn Katy kennen, die für mich auf den ersten 50 Seiten ziemlich blass erschien. Man erfährt recht wenig von ihr und wird ins kalte Wasser geschmissen, vor allem was die Beziehung zu Merlin betrifft, die für mich zu schnell in die Gänge kam. Dann, als Genevieve dazu stößt, nimmt die Story aber Fahrt auf. Warum will das Mädchen Katys Leben zerstören? Ihr alles nehmen, was ihr wichtig ist?

Merlin, mit dem Katy zu Beginn zusammen kommt, war mir recht unsympathisch. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass er schlecht einzuschätzen ist. Leider kommt die Liebe in dem Buch recht kurz, das was zwischen ihm und Katy ist, würde ich eher als oberflächliche Liebelei bezeichnen. Unverständlich ist auch, wie sich die Beziehung später mit ihm und Genevieve entwickelt, aber das kann ich der Autorin hier verzeihen, denn das Buch soll ganz klar kein Liebesroman sein.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass ich anhand des Covers mit einer völlig anderen Geschichte gerechnet habe. Ich dachte es wäre ein Jugendbuch mit einem Hauch Fantasy, in Wahrheit ist es ein Jugendthriller. Auch wenn oftmals über Hexerei oder Übernatürliche Fähigkeiten gesprochen wird, beides kommt in diesem Buch nicht vor, was ich aber nicht weiter schlimm finde.

Das Buch konnte mich letztendlich mitreißen, denn man wollte unbedingt wissen, was es mit Genevieve auf sich hat. Die Geschichte ist sehr spannend, doch leider erahnt man die letztendliche Auflösung schon ab etwa der Hälfte des Buches, weswegen die letzten Seiten mich nicht mehr fesseln konnten. Die Hinweise waren einfach zu eindeutig und unverständlich war für mich der plötzliche Wandel von Genevieve am Ende. Die Charaktere haben nicht mehr zu den Personen gepasst und es wirkte, als wollte die Autorin noch schnell ein passendes Ende finden. Die Story ist aber auf jeden Fall sehr spannend und hat eine Menge Potenzial, leider ist es etwas zu durchsichtig und man ahnt schnell, in welche Richtung sich das alles entwickelt.

Fazit

Ein guter, spannender Thriller für Jugendliche, leider mit einem zu vorhersehbaren Ende.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.



Mittwoch, 19. Februar 2014

Es wird keine Helden geben - Anna Seidl

Auch ich gehörte zu den glücklichen Gewinnern dieses Buches und habe es vor einigen Tagen zugesendet bekommen. Ich habe daraufhin mein aktuelles Buch beiseite geschoben und mich diesem hier gewidmet ;)
Auf unzähligen Blogs habe ich schon viele gute Bewertungen zu dem Buch gelesen und nun musste ich mir selbst ein Urteil bilden. Dieses findet ihr nun in dieser Rezension:

Inhalt

Erschienen bei Oetinger
Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?


Schreibstil

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, viele kurze Sätze, die aufeinander folgen und so Spannung erzeugen sollen. Ich muss gestehen, dass mir der Schreibstil zum Anfang hin, als der Amoklauf geschildert wurde, nicht so sehr gefallen hat. Es kamen kaum Emotionen rüber, es wirkte, als würde ich alles nur aus der Ferne beobachten und gar nicht dabei sein. Das ist wahrscheinlich auch beabsichtigt, um etwas nüchterner an das sensible Thema "Amoklauf" heranzutreten.

Charaktere

Miriams Leben ändert sich schlagartig, als ein Mitschüler einen Amoklauf begeht und dabei ihren Freund erschießt. Sie musste es mit ansehen und kommt mit dem Schmerz nicht mehr klar und verzieht sich in eine eigene Welt. Ich muss gestehen, dass ich mit Miriam nicht so recht warm wurde, sie ist zwar ein stinknormales Mädchen, aber manche Gedankengänge und Handlungen konnte ich nicht so recht verstehen. Auch in den Rückblicken in die Vergangenheit zeigt sich, dass sie ein typischer Mitläufer gewesen war. Aber aus Fehlern lernt man, oder?

Das Buch dreht sich vorwiegend um Miriam selbst, nach und nach lernen wir aber auch ihre Beziehung zu Tobi kennen, ihre Familie und ihre Freundinnen. Das alle hat mir in den Rückblicken sehr gut gefallen, auch wenn mir niemand so richtig sympatisch wurde.

Meine Meinung

Anna Seidl hat sich an ein sehr sensibles Thema gewagt und ich habe damit gerechnet, dass ich beim Lesen weinen muss, doch das war leider nicht der Fall. Mir kam die Geschichte etwas zu Oberflächlich vor, teilweise hat es an Emotionen gefehlt. Aber ich muss sagen, dass ich von Anfang an sehr gut in die Geschichte hinein kam. Der einfache Schreibstil erleichtert einen dies enorm.

Ich konnte Myriams Schmerz sehr gut verstehen, doch er hat mich nicht berührt, leider wurden mir Miriam, Tobi und ihre Freundinnen in den Rückblicken etwas unsympathisch, da man gesehen hat, wie sie selbst zu dem besagten Mitschüler waren. Ich weiß, dass Mobbing ein großes Thema ist, aber ich kann Menschen, die einfach blindlings mitmachen und sich nichts dabei denken, einfach nicht respektieren. Ich hatte deswegen kurzzeitig eine echte Wut auf Miriam, auch wenn sie durch die Aktion sehr menschlich dargestellt wurde.

Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht das Buch zu lesen, es hat einige recht traurige Stellen, die man noch hätte ausbauen können, aber das ist vermutlich auch Geschmackssache. Vielleicht hätte man den Amokläufer auch nicht so mit Klischees beladen sollen, aber ich denke, man sucht stets einen Grund, warum man einen anderen Menschen ausschließt und dieser bietet sich stets an. Wer einmal zur Schule gegangen ist, wird das leider auch sehr gut verstehen können.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich einige Stellen etwas unlogisch fand, wie zum Beispiel jene mit dem Urlaub und schließlich das plötzliche Ende, als wäre alles wieder in Ordnung. Sollte man wirklich einfach so weitermachen? Ich denke jeder würde in einer solchen Situation anders reagieren, von daher möchte ich Miriam hier jetzt nicht verurteilen.

Fazit

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber leider nur wenige Gefühle zulässt.

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten. 


Mittwoch, 12. Februar 2014

Die Deutschlehrerin - Judith W. Taschler

Hier komme ich nun zu einem eher ruhigen, aber dennoch überaus interessanten Buch, das einen recht nachdenklich stimmt. Ich habe es innerhalb von nur zwei Tagen gelesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte und würde es euch hier gerne vorstellen.

Inhalt

Mathildas große Liebe, Xaver, hat sie verlassen. Eines Tages, einfach so, hat er alle seine Sachen gepackt und ist grußlos verschwunden. Mathilda erleidet einen Nervenzusammenbruch und erholt sich nur langsam, da das Rätsel um Xavers Motive sie nicht loslässt. Nach über sechzehn Jahren scheint sie nun ihren Platz im Leben gefunden zu haben: Sie ist Deutschlehrerin in einer anderen Stadt, beliebt bei ihren Schülern, sie hat Freundinnen und ein eigenes Leben. Da taucht Xaver, inzwischen gefeierter Jugendbuchautor, plötzlich wieder auf, und die beiden rekapitulieren sowohl ihre Beziehung als auch deren Ende. Die Geburt von Xavers Sohn nur wenige Monate nach der Trennung, dessen Entführung und der nicht geklärte Verbleib des Jungen wird zum Angelpunkt der Begegnung der einstmals Liebenden. Immer weiter spinnen sie ihre Vorstellungen, Ängste und Fantasien, bis am Ende keiner mehr vom anderen weiß, ob er die Wahrheit sagt: Hat Mathilda Xavers Sohn entführt? Hat Xaver mehr mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun, als er zugibt?

Schreibstil

Der Scheibstil hat mir sehr gut gefallen, die einzelnen Kapitel sind sehr unterschiedlich gehalten. Zu Beginn erfährt man den Emailaustausch von Mathilda und Xaver, später dann auch Dialoge bei dem ersten Treffen, Geschichten die sich die beiden "ausgedacht" haben und Rückblicke aus der Vergangenheit. Sprachlich gesehen ist das Buch "Die Deutschlehrerin" ein absolutes Highlight.

Charaktere

Es dreht sich alles um Mathilda und Xaver, zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch durch etwas magisches verbunden sind. Mathilda erschien sehr schwach, obwohl sie ihr eigenes Leben doch recht gut unter Kontrolle hat. Sie scheint die Trennung von Xaver nicht verkraftet zu haben, trauert noch immer und kann nicht so recht mit dem Schmerz umgehen, ihn verloren zu haben.

Xaver ist der Typ Schriftsteller, den ich eigentlich gar nicht leiden kann, aber das war beabsichtigt von der Autorin. Am Anfang wirkt er recht unnahbar, verschlossen und sehr von sich überzeugt. Diese mühevoll errichtete Fassade bröckelt aber recht schnell und nach und nach kommen die Wahrheiten ans Licht.

Meine Meinung

Von der Beschreibung her würde man einen spannenden Liebesroman erwarten, doch mir fällt es schwer, dieses Buch in eine Schublade zu stecken. Es hat so viele Seite, wo viel Weisheit, das man es unmöglich einem einzigen Genre zuordnen kann. Klar geht es um Liebe und die Unberechenbarkeit des Lebens, aber auch um Schuld, Rache, Hass und Eifersucht. Es fesselt von der ersten Seite an, auch wenn man nach dem Emailverkehr erst einmal mit einer Liebesgeschichte rechnet.

Die Vergangenheit, die Xaver und Mathilda getrennt hat, ist noch präsent und verhindert, dass die beiden erneut zueinander finden. Lügen kommen ans Licht, während die Wahrheit für beide schwer einzugestehen ist. Lieber packen sie diese in Geschichten, um den Schmerz nicht an sich heranzulassen.

Das Ende ist sehr melancholisch, ich als Leser habe besonders Mathilda in mein Herz geschlossen und hätte ihr gewünscht, dass ihr Leben besser verlaufen wäre.

Fazit

Ein tolles Buch, das eine Gänsehaut verursacht. Absolutes MUST READ!

Ich vergebe 5 von 5 Käseratten.

Dienstag, 11. Februar 2014

Rachespiel - Arno Strobel

Auch ich habe mir gleich nach Erscheinen das Hörbuch zu Rachespiel geholt und war schon gespannt auf das neue Buch von Arno Strobel. Seit "Der Trakt" bin ich sehr begeistert von ihm und habe bereits "Der Sarg" (Leider etwas voraussehbar) und "Das Skript" (Hatte mir gar nicht gefallen) gelesen. "Rachespiel" hat sich allein vom Klappentext schon sehr spannend angehört. Leider fand ich das ARG, das Arno Strobel dazu veranstaltet hat etwas langweilig, weswegen ich nicht dauerhaft mitgemacht habe. Aber hier in meiner Rezension soll es nun nur um "Rachespiel" gehen.

Inhalt

Erschienen bei Fischer Taschenbuch
Frank Geissler glaubt an einen Scherz, als er die Website aufruft: Ein Mann, nackt, am Boden festgekettet, in Todesangst. Daneben ein Käfig voller Ratten, unruhig, ausgehungert.
Frank kann den Mann retten, heißt es. Aber nur wenn er Teil des »Spiels« wird und seine erste Aufgabe erfüllt. Angewidert schließt er die Website, doch kurz darauf ist der Mann tot. Und Frank beginnt zu zweifeln. Hätte er dem Unbekannten helfen können? Hätte er nicht sofort die Polizei informieren müssen? Aber es ist zu spät. Und nicht nur für den Toten. Auch Frank ist schon mittendrin. Mittendrin in einem Spiel, in dem er einer der Vier ist, einer der vier Kandidaten, für die es um alles geht. Um ihr eigenes Leben. Aber auch um das Leben aller, die ihnen etwas bedeuten … 

Charaktere

Zu Beginn lernen wir Frank kennen, der eine nette Familie und ein nettes Leben hat. Wie nicht anders zu erwarten droht dieses Leben aus den Fugen zu raten, als er einen Umschlag mit einem USB-Stick bekommt. Er wird Teil eines Spiels in dem es um Leben und Tod geht. Seine eigene, dunkle Vergangenheit wird nach und nach aufgedeckt und er findet sich schließlich mit 3 seiner Jugendfreunde in einem Bunker wieder. Hier soll er um sein Leben und das seiner Familie spielen, klar ist jedoch, dass sie nicht alle lebend wieder rauskommen.

Frank hat mir vom Charakter leider überhaupt nicht gefallen. Die gelegentliche Wutausbrüche und seine viel zu überhebliche Art haben mich leider nicht mitfühlen lassen. Klar, er war damals der Anführer einer Jugendgang gewesen, aber irgendwie erschien er mir auch im Erwachsenenalter nicht besonders reif.

Schreibstil

Von Arno Strobel ist man ja Spannung gewohnt. Leider hat auch hier in diesem Buch der Schreibstil etwas gelitten. Dinge werden so oft wiederholt, dass ich mich gefragt habe, ob der Autor angenommen hat, der Leser konnte Dinge vergessen. Fragen die sich Frank gestellt haben tauchten öfters auf, was für mich dann recht langweilig war. Ich muss zudem gestehen, dass ich für das Hörbuch über eine Woche gebraucht habe, da ich mehrmals eingeschlafen bin. Einige Passagen waren einfach sehr langatmig, da nichts passiert ist und Frank sich mal wieder tausend Fragen gestellt hat und versucht hat, etwas zu kombinieren. 

Meine Meinung

Der Plot gefällt mir außerordentlich gut. Die Idee mit dem Spiel ist sehr spannend und man hätte eine unwahrscheinlich tolle Geschichte daraus formen können. Meiner Meinung hat "Rachespiel" aber einige Schwächen. Wie oben erwähnt war es an einigen Stellen recht langatmig, mir hat dort der rote Faden gefehlt, es klang fast so, als hätte der Autor sich vorher keinen groben Plan gemacht. Manchmal klappt das ja, aber hier ist es meiner Meinung nach etwas misslungen.

Besonders gefallen haben mir die Szenen in der Vergangenheit. Man erfährt über etwas, was in Franks Teenagerzeit passiert ist. Etwas, das zugleich der Grund ist, warum die Freunde gefangen gehalten werden. Ich hätte mir eine geniale Auflösung gewünscht, mit einem überraschendem Ende, doch leider habe ich schon früh geahnt, wer der Täter ist. Leider war das auch schon in Arno Strobels "Der Sarg" der Fall gewesen.

Fazit

Schweren Herzens muss ich sagen, dass die Idee war unwahrscheinlich gut ist, das buch aber zu viele Längen aufweist. ich hoffe sehr, dass der nächste Thriller von Arno Strobel wieder ähnlich wie "Der Trakt" vor Spannung kaum auszuhalten ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt.

Ich vergebe 3 von 5 Käseratten.

Montag, 10. Februar 2014

Tote Mädchen schreiben keine Briefe - Gail Giles

Dieser recht kurze, aber dennoch interessante Thriller hat mich in den letzten Tagen begleitet. Sowohl das Cover, als auch der Klappentext haben mich von Anfang an angesprochen und so war es klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste.

Inhalt

Erschienen im Thienemann-Verlag
Sunnys Schwester Jazz ist tot, gestorben bei einem Wohnungsbrand. Doch Sunny trauert nicht. ihr kam es recht, dass ihre Schwester, die bei ihren Eltern stets im Mittelpunkt stand, tot sein soll. Dann taucht jedoch ein Brief auf und Jazz scheint noch am leben zu sein.... Schnell wird jedoch klar, dass es nicht Jazz ist, die nach hause zurückkehrt.

Schreibstil

Der Schreibstil ist recht einfach und nahezu perfekt für einen Jugendthriller. Er fesselt und bannt einen an das Buch.

Charaktere

Wir lernen erst einmal Sunny kennen, die sehr einsam zu sein scheint und kein echtes Leben führt. Sie kümmert sie um ihre Mutter, die den Tod von Jazz nicht verkraften konnte. Dem Leser wird klar, dass Sunny kein gutes Verhältnis zu ihrer Schwester hatte, sie scheint sogar froh zu sein, dass Jazz tot ist. Diese Eigenschaft von ihr fand ich sehr traurig, konnte sie aber ganz klar nachvollziehen. Die Eltern behandeln sie nicht wirklich liebevoll, weswegen sie zu dem Menschen geworden ist, der sie zum Anfang der Geschichte ist.

Jazz selbst lernen wir nicht kennen, eben nur die falsche Jazz, die von der Art her aber der echten Schwester sehr ähnlich sein soll. Die Spannung zwischen Sunny und Nicht-Jazz ist während des gesamten Buches greifbar.

Meine Meinung

Von der ersten Seite hat mich "Tote Mädchen schreiben keine Briefe" gefesselt. Besonders Sunny fand ich sehr sympatisch, weswegen ich mit ihr mitfühlen konnte. Klar, es ist eine extreme Situation in der sie steckt, doch es ist auch irgendwo verständlich. Psychologisch betrachtet sind alle Charaktere in dem Buch sehr gut ausgearbeitet, sie haben Leben in sich, viele Ecken und Kanten, wodurch alle sehr menschlich wirken.

Die Spannung steigert sich in dem gesamten Buch bis sie am Ende den Höhepunkt erreicht. Ich habe erst gedacht, dass das Ende bestimmt nur kurz aufgelöst wird, doch die Emotionen und Erklärungen haben mir dann sehr gut gefallen. Ich möchte hier nicht allzu viel verraten, denn das Ende ist, wie es sich für ein gutes Buch gehört, das Highlight dieses Buches.

Fazit

Ein toller Jugendthriller, der bestimmt auch Erwachsen gefällt.

Ich vergebe 5 von 5 Käseraten

Donnerstag, 6. Februar 2014

Traumstimmen - Jennifer Hauff

Erneut hatte ich das große Glück bei Lovelybooks an einer Leserunde teilnehmen zu dürfen. Ich mag es, mich mit anderen Menschen über Bücher auszutauschen und so neue Autoren kennenzulernen. Dieses Mal ging es um das Buch "Traumstimmen" von Jennifer Hauff.

Inhalt

Hanna wünscht sich nichts sehnlicher als ein normales Leben. Doch schon seit Jahren läuft sie von einem Psychologen zum nächsten. Der Grund: Immer wieder träumt sie von derselben Frau und spricht im Schlaf - und zwar mit einer fremden Stimme. Aus Angst, dass ihre Mitschüler ihr Geheimnis lüften, bleibt die 17-Jährige lieber allein. Selbst Joshua, in den sie sich unsterblich verliebt hat, hält sie auf Abstand.
Dabei setzt der alles daran, ihr näherzukommen. Nur mit Mühe lässt sie sich von ihren Eltern überreden, eine Traumexpertin aufzusuchen. Und tatsächlich, Frau Martin hat sofort eine Erklärung für das, was Hanna im Schlaf erlebt: Sie vermutet, dass das Mädchen von einer Verstorbenen heimgesucht wird, die noch etwas im Diesseits zu klären hat. Hanna glaubt Frau Martin kein Wort und flüchtet aus der Praxis.
Erst als sie Joshuas Einladung folgt und dabei eine unheimliche Begegnung in seinem Haus macht, ahnt sie, dass ihre neue Therapeutin recht haben könnte...

Charaktere

Zu Beginn des Buches lernen wir Hanna kennen, ein Mädchen, das eine große Last mit sich herum trägt. Während der ersten Kapitel hat sie mir noch sehr gut gefallen, ich konnte mich mit ihr identifizieren, doch nach und nach wurde klar, dass sie sich nicht so recht entwickelt während des Buches. Das schüchterne Mädchen, das sich vorwiegend von anderen führen lässt, ist beinahe durchwegs geblieben. Sie hat zudem einige Charakterzüge bekommen die ich nicht leiden konnte, wodurch sie mir immer unsympathischer wurde.

Wir lernen auch noch andere Charaktere kennen. Zum einen Joshua, der plötzlich einfach da ist und alles für sie tut, doch dann auch einen unverständlichen Wandel durchlebt und zum anderen Tim, der das gleiche Problem wie Hanna zu haben scheint. Hanna und Tim werden Freunde, wobei ich sagen muss, dass mir dies alles viel zu schnell ging.

Schreibstil

Ich dachte am Anfang, dass es sehr flüssig und schnell zu lesen ist, doch leider wurde es zum Ende hin immer zäher. Alle Geschehnisse werden schlag auf schlag erzählt, man kann als Leser keine Verbindung aufbauen, sondern fühlt sich wie jemand, der alles aus der Ferne beobachtet, obwohl er es gar nicht so recht möchte. Am Ende musste ich mich leider fast durch das Buch quälen.

Meine Meinung

Die Autorin hat auf jeden Fall ein gewisses Talent zum Schreiben und ihr Erstlingswerk hat einige interessante Ansätze. Nur leider konnte es mich nicht in den erhofften Bann ziehen, zumal von Urban Fantasy gesprochen wurde. Leider kommt das Hauptthema viel zu kurz. Man erfährt zwar einiges über die Träume und was es damit auf sich hat, aber viel zu oft rücken andere, viel zu unwichtige Dinge in den Vordergrund.

Hanna wirkte auf mich zu Beginn sehr sympatisch, weswegen ich es traurig fand, dass sie sich so zum Negativen entwickeln musste. Die Lügerei bezüglich Joshua ging für mich gar nicht und auch ihre Art hat sich im Grunde nicht verändert, obwohl sie eigentlich selbstbewusster hätte sein müssen. Ich muss gestehen, dass ich sie am Ende nur noch nervig fand.

Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen. Es wurde versucht einen roten Faden hineinzubringen, aber die Auflösung fand ich etwas weit hergeholt. Auch das recht offene Ende hat mich dann gestört, vor allem da die Autorin meinte, dass es wohl keine Fortsetzung gibt. Ich glaube, für mich war es ein Buch, dass ich schnell wieder vergessen werde.

Fazit

Ich fühle mich direkt etwas schlecht, dass Buch auf diese Weise bewerten zu müssen, aber ich denke, dass besonders Ehrlichkeit für junge Autoren sehr wichtig ist. Das Buch hat mir vielleicht nicht gefallen, aber anderen in der Leserunde wohl schon. Von daher kann ich nur euch nur raten, es selbst auszuprobieren und euch ein eigenes Bild darüber zu machen.

Ich vergebe 2 von 5 Käseratten.