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Mittwoch, 14. Dezember 2016

[Rezension] Detox - C.L. Taylor

Titel: Detox
Autor: C.L. Taylor
Genre: Thriller
Verlag: Piper
Bereits gelesene Bücher der Autorin: keins
Cover und Inhaltsangabe © Piper

Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für das Rezensionsexemplar!



"Jane Hughes ist eine ganz normale Frau. Sie lebt in einem kleinen Haus, arbeitet in einem Tierheim und ist in einen netten Mann verliebt. Doch ihr Leben ist eine Lüge. Jane Hughes gibt es nicht. Ihre wahre Identität hat sie begraben, zusammen mit der Schuld und den Erinnerungen daran, was vor fünf Jahren in dem Wellness-Resort in Nepal geschah. Mit ihren drei besten Freundinnen wollte sie die Reise ihres Lebens machen – doch nur zwei von ihnen kamen lebend zurück. Jetzt will jemand Rache. Und wird nicht ruhen, bis er Janes Leben und alles, was sie liebt, zerstört hat."




"Detox" ist mir bereits im Verlagsprogramm von Piper aufgefallen. Zwar hört es sich in erster Linie wie eine typische Thrillergeschichte an, in der unser Protagonist von seiner Vergangenheit eingeholt wird, aber dennoch beinhaltet das Buch eine interessante Geschichte, die sich vor fünf Jahren in Nepal abgespielt hat und nun in der Gegenwart wieder präsent wird.

C.L. Taylors Schreibstil fand ich angenehm, allerdings muss ich hier erwähnen, dass "Detox" ein sehr ruhiger Thriller ist, der sich für mich als eingefleischter Thriller-Fan eher wie ein Roman gelesen hat. Richtige Spannung kommt erst zum Ende hin auf und auch die typischen Cliffhanger sucht man hier vergebens. Trotzdem besitzt das Buch einen gewissen Sog, vor allem durch die Geschichte von Ekanta Yatra und dem geheimnisvollen Detox!



- Jane, beziehungsweise Emma -

Wir begegnen unserer Protagonistin erst einmal in der Gegenwart. Sie arbeitet in einem Tierheim und muss sich mit einigen verzwickten Fällen rumschlagen. Jane, die früher Emma hieß und ihren Namen geändert hat, wird von ihrer Vergangenheit überrollt, als sie eine seltsame Nachricht bekommt und auch auf der Website des Tierheimes seltsame Posts auftauchen.

Ich muss sagen, dass mir die Sicht der Vergangenheit um Längen besser gefallen hat. Hier lernen wir Jane, beziehungsweise Emma kennen, die ihren eigenen Weg noch nicht gefunden hat und an Panikattacken leidet. Zusammen mit ihren Freundinnen Al, Leanne und Daisy reist sie nach Nepal, um dort endlich so richtig auszuspannen. Doch diese Reise soll ihr Leben verändern ...

Ich empfand Jane als tollen und tiefgründigen Charakter. Sie ist zerbrechlich, aber dennoch eine Kämpferin, die sich hier der eigenen Vergangenheit ein zweites Mal stellen muss.

- Al, Leanne und Daisy -

Hier haben wir die drei Freundinnen von Jane, obwohl ich das, was die drei verbindet, nicht wirklich Freundschaft nennen würde. Es ist jene schlechte Bindung, die Ekanta Yatra in Hinblick auf ein freies Leben untersagt.

Al empfand ich noch als halbwegs sympathisch. Leider waren mir Leanne und Daisy, obwohl sie sehr wichtig für die Geschichte sind, nicht ausreichend charakterisiert. Beide blieben in meiner Vorstellung recht eindimensional, was meiner Meinung nach das Ende ein wenig abschwächt!




"Detox" ist eine sehr ruhige Erzählung. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt und offenbart dem Leser nach und nach das Grauen, das sich in Ekanta Yatra abgespielt hat.

Im Klappentext wird Ekanta Yatra als Wellness-Resort bezeichnet, was vielleicht auf den ersten Blick tatsächlich stimmt. Nachdem Jane, beziehungsweise Emma, dort mit ihren Freundinnen angekommen ist, wird jedoch schnell klar, dass dies eine Kommune ist, die einen sehr eigentümlichen "Freiheitsgedanken" folgt. Theoretisch könnte man Ekanta Yatra als Sekte bezeichnen, als eine gesteigerte Form der Hippie-Bewegung.

Die Idee rund um diese Kommune in der Abgeschiedenheit Nepals hat mir ausgesprochen gut gefallen. Hier kommt einiges an Spannung auf, die allerdings von dem Gegenwartsstrang immer wieder kaputt gemacht wird. Leider muss ich hier sagen, dass die Autorin einiges an Potenzial verschenkt hat, denn die Gefahr in der Gegenwart war leider kaum spürbar.

Das Buch kommt ohne viele Tatverdächtige aus. Ich bin mir nicht sicher, ob das positiv oder negativ bewerten soll, denn die Autorin versucht krampfhaft, zwei Personen ins Zentrum der Verdächtigungen zu drängen. Es gelingt ihr nur teilweise. Meiner Meinung nach wäre das Buch besser gewesen, wenn sie sich nur auf den Vergangenheitsstrang konzentriert hätte. Hier hätte ein tieferer Einblick in diese Kommune mit Sicherheit dafür gesorgt, dass sich dieser Thriller/Roman von der Masse abhebt.

"Detox" ist definitiv kein schlechtes Buch. Ich habe es trotz meiner Kritik sehr gerne gelesen und die Geschichte von Ekanta Yatra hat mich begeistern können. Auch die Auflösung fand ich passend, auch wenn ich die Überraschungen, die C.L. Taylor in ihrer Danksagung erwähnt, ein wenig vermisst habe. Die Thematiken, die von der Autorin hier angesprochen werden, haben mich aber zum Nachdenken gebracht. Möchte nicht jeder Mensch sich von allem "Schlechten" lösen? Endlich den inneren Frieden finden? Sich von schlechten Beziehungen "entgiften"?




"Detox" ist zwar kein Thriller/Roman, der sich von der Masse abhebt, besitzt aber dennoch eine interessante Geschichte über eine Kommune in Nepal und einem Detox der anderen Art!

Ich vergebe 4 von 5 Käseratten.



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