Seiten

Donnerstag, 29. April 2021

[Rezension] Meine beste Freundin - Sarah Alderson


Titel:
 
Meine beste Freundin

Autor:  Sarah Alderson
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 21. April 2020
Anzahl der Seiten: 279
Cover und Inhalsangabe: © Goldmann Verlag

Begonnen: 26.03.2021
Beendet: 30.03.2021


"Seit Jahren hat die unscheinbare Lizzie nicht mehr an ihre ehrgeizige Kollegin Becca gedacht. Obwohl online befreundet, nahm Becca im wahren Leben kaum Notiz von ihr und verschwand nach einem schrecklichen Unfall schließlich ganz. Als Lizzie plötzlich ein Tinder-Date mit James, Beccas attraktivem Exfreund, vorgeschlagen wird, kann sie ihr Glück kaum fassen. Becca, die laut Facebook mittlerweile das perfekte Leben führt – Designstudio, erfolgreicher Ehemann, süßes Baby –, hätte doch sicher nichts dagegen. Doch mit Freunden wie Becca braucht Lizzie keine Feinde …"


Wir leben in einer Zeit, in der wir einen kleinen oder auch großen Teil unseres Lebens mit anderen, fremden Menschen übers Internet teilen. Dabei wird allerdings eine Scheinwelt errichtet, denn natürlich ist die echte Welt nicht ansatzweise so perfekt, wie es auf den sozialen Netzwerken oft aussieht ... Mit dieser Thematik beschäftigt sich auch "Meine beste Freundin" von Sarah Alderson. In dem Thriller geht es um Lizzie, die furchtbar eifersüchtig auf das Leben ihrer ehemaligen Kollegin Becca ist ... Doch ist dieses Leben wirklich so toll, wie es auf den Onlineprofilen scheint?

Becca ist, seit sie auf einer Weihnachtsfeier einen tragischen Unfall hatte, von der Bildfläche verschwunden. Da lernt Lizzie plötzlich Beccas Exfreund über Tinder kennen und stellt sich zeitgleich die Frage, was denn aus ihrer ehemaligen Kollegin wurde. Nach ein paar Mausklicks steht fest: Beccas Leben ist noch perfekter geworden. Sie hat einen tollen Job, einen neuen Mann und sogar eine kleine Tochter ...

Wirklich sympathisch ist in diesem Thriller niemand, aber das ist auch ganz passend. "Meine beste Freundin" zeigt sehr gut, was die anscheinend so "perfekte" Onlinewelt aus uns Menschen machen kann. Da ist auf der einen Seite die von Neid zerfressene Protagonistin, die sich viel mehr für Beccas Leben als für ihr eigenes interessiert und dann ist da die strahlende und angeblich immer glückliche Becca, die allerdings seit dem Unfall doch ein ganz anderer Mensch ist.

Sehr anschaulich zeigt die Autorin, was das Internet mit unserer Psyche tun kann. Sie zeigt auf, wie leicht wir uns alle doch von dieser Scheinwelt blenden lassen und wie leicht aus Neid doch echter Hass werden kann. "Meine beste Freundin" ist kein Schocker, weiß aber dennoch zu fesseln. Allerdings muss ich gestehen, dass ich relativ schnell wusste, wohin sich alles entwickeln wird. Lizzie und Becca empfand ich als sehr interessante Charaktere, die beide ihre Problemchen haben. Im letzten Drittel ließ die Geschichte für mich allerdings stark nach. Zum einen lag das sicher daran, dass sich das Ende schon früh abzeichnet, zum anderen aber auch daran, dass die polizeilichen "Ermittlungen" recht überflüssig und wenig glaubwürdig wirken. Wie die Autorin in ihrem Nachwort offenbart, wurde dieses Buch in nur sechs Wochen geschrieben und das ist, gerade am Ende auch spürbar ...


Neid, Eifersucht und Hass, all das begegnet uns tagtäglich im Internet und auch in diesem Thriller wird deutlich, wie gefährlich diese Scheinwelt sein kann, die auf vielen sozialen Netzwerken aufrecht erhalten wird ... Als Thriller etwas vorhersehbar, aber durch die zwei Frauen, die hier gegenener agieren, obwohl sie sich überhaupt nicht kennen, doch eine fesselnde Lektüre!

Ich vergebe 4 von 5.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Datenschutzerklärung
dieses Blogs.