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Samstag, 1. Mai 2021

[Rezension] Onkel Paul - Celia Fremlin

 


Titel:
 
Onkel Paul

Autor:  Celia Fremlin
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 1. Januar 1991
Anzahl der Seiten: 256
Cover und Inhalsangabe: © Diogenes Verlag

Begonnen: 29.03.2021
Beendet: 01.04.2021


"Zwei kleine Mädchen, die mit gespitzten Ohren und innerlich angespannt lauschten, um durch die geschlossene Tür ein paar Worte aufzufangen, einen Laut, der ihnen erklärte, warum Onkel Paul (wie sie ihn nannten) mit den dunklen, unverschämten Augen, dem fröhlichen, mitreißenden Lächeln aus ihrem Leben verschwinden sollte, ganz plötzlich und für immer..."


"Onkel Paul" war nach "Zwielicht" und "Gibt`s ein Baby das nicht schreit" nun mein drittes Buch von Celia Fremlin und ich bin nach wie vor von ihren Werken, die sich keinem bestimmten Genre zuordnen lassen, begeistert, bewahrt sie sich doch einen ganz eigenen Stil.

Auch dieses Werk wirkt von den allerersten Seite an sehr mysteriös. Meg wird von ihrer Schwester Isabel darüber informiert, dass ihre Halbschwester Mildred, bei der die beiden aufgewachsen sind und deswegen eher als "Tante" ansehen, mal wieder ihre Hilfe benötigt. Wobei wird gar nicht so schnell ersichtlich, hat sich Mildred doch gerade einfach nur von ihrem Mann getrennt und in einem Cottage in der Nähe von dem Ort, an dem Isabel gerade mit ihrer Familie Urlaub macht, einquartiert. Es handelt sich dabei um ein Cottage, das Mildred einst mit einem Mann namens Paul bewohnt hat ...

Der besagte und auch titelgebende Onkel Paul schwebt, einem Damoklesschwert gleich, über der gesamten Handlung. Häppchenweise offenbart die Autorin hier, was damals passiert ist. Dabei bleibt Paul aber weiterhin ein Phantom, über den der Leser selbst nicht allzu viel erfährt, dass den drei Frauen aber noch immer Angst einjagt ...

Ich wusste lange Zeit nicht, wohin sich denn die Geschichte entwickeln wird und wie genau die einzelnen Charaktere einzuschätzen sind. So ist da beispielsweise auch Megs "Freund" Freddy, der von Anfang an mit seiner schlagfertigen und selbstbewussten Art allen die Show stiehlt. Ihn fand ich von allen Personen tatsächlich am interessantesten.

Die Charaktere sind es, die Celia Fremlins Werke so einzigartig machen, agieren sie allesamt doch recht eigentümlich. Es war spannend zu sehen, wie sich Meg und Isabel langsam von ihrer Halbschwester anstecken lassen und schließlich ebenfalls glauben, dass Onkel Paul bei ihnen in der Nähe ist. Das Ende jedoch habe ich zum Teil schon erahnt, was aber sicherlich auch daran lag, dass ich Fremlin mittlerweile schon kennengelernt habe. Ich halte "Onkel Paul" dennoch für ein sehr starkes und auch heute noch lesenswertes Werk!

"Onkel Paul" ist ein sehr ungewöhnlicher Roman über drei (Halb-) Schwestern, die von den Schatten der Vergangenheit verfolgt werden und dabei die Wahrheit nicht sehen wollen. Lesenswert!

Ich vergebe 4 von 5.

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