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Dienstag, 14. September 2021

[Rezension] Das amerikanische Mädchen - Monika Fagerholm

 


Titel: Das amerikanische Mädchen

Autor:  Monika Fagerholm

Genre: Roman, Jugendthriller
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2008
Anzahl der Seiten: 528
Cover und Inhalsangabe: © Fahrenheit

Begonnen: 16.08.2021
Beendet: 19.08.2021


"Kurz nach ihrer Ankunft in Finnland ertrinkt die junge Eddie de Wire in einem Moorsee an der Küste. Ein Tod, der unter den dortigen Bewohnern schon bald zum Mythos wird. Wer war schuld am Tod des »amerikanischen Mädchens«? Wieso hat ihr Freund Björn sich am nächsten Tag erhängt? Und was hat Bengt, der ebenfalls in Eddie verliebt war, mit ihrem Tod zu tun? Der literarische Bestseller aus Finnland: Von der Presse gelobt, mit literarischen Preisen ausgezeichnet. Eddie de Wire ist 18 Jahre alt, als es sie von Coney Island in eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft inmitten der Moorlandschaft an der finnischen Küste verschlägt. Es ist 1969, und mit ihrem freien Verhalten zieht Eddie schon bald die Aufmerksamkeit des fünf Jahre jüngeren Bengt und des etwa gleichaltrigen Björn auf sich. Doch was sich schon bald zu einer ungewöhnlichen Mènage á trois entwickelt, nimmt ein tragisches Ende, als Eddie de Wire unter mysteriösen Umständen in einem nahe gelegenen Moorsee ertrinkt. Vor allem für Sandra und Doris, zwei Mädchen, die ihre Einsamkeit zu besten Freundinnen machte, wird Eddies Tod zu einem fast kriminalistischen Rätselspiel. Was haben Björn und Bengt mit ihrem Tod zu tun? Wieso wurde Eddie am Vorabend ihres Todes in einem weißen Jaguar gesehen? Was verbindet sie mit dem Verschwinden von Sandras Mutter Lorelei Lindberg? Je tiefer Sandra und Doris in die Legenden und Geschehnisse in ihrer kleinen Gemeinschaft eintauchen, desto offenkundiger wird, dass eigentlich alle in ihrem Umfeld auf magische Weise mit Eddie de Wire in Verbindung stehen …"



"Das amerikanische Mädchen" von Monika Fagerholm ist keine einfache Kost und ich wage am Anfang dieser Rezension zu behaupten, dass viele Leser, die einfach nur auf schnelle und gute Unterhaltung aus sind, das Buch schon nach einigen Seiten abbrechen werden. 

Die Autorin besitzt nämlich einen sehr unkonventionellen Schreibstil, der sehr undurchsichtig ist, Situationen nur schemenhaft beschreibt und den Leser auffordert, alles selbst zu interpretieren. Wie der Titel schon andeutet, geht es um das "amerikanische Mädchen" und doch geht es eigentlich kaum um sie. Als Leser erfahren wir schnell, dass sie ertrunken ist und alles auf einen Streit mit ihrem Freund hindeutet, der sich am nächsten Morgen erhängt. Doch steckt da vielleicht mehr dahinter?

Im Fokus der sehr poetischen und mit vielen Zitaten versehenden Geschichte stehen die beiden Freundinnen Doris und Sandra. Beide entwickeln verschiedene Spiele, um der Realität zu entfliehen. Es sind Spiele, die auch für den Leser nur schwer zu verstehen sind und in denen Lügen und Wahrheiten miteinander verschmelzen. Die beiden beschäftigten sich mit dem amerikanischen Mädchen und ihrem rätselhaften Tod, doch dabei werden noch mehr Geheimnisse offenbart, die beide in einen Abgrund reißen.

Zu Beginn des Lesens war ich der festen Überzeugung, hier einen echten Schatz entdeckt zu haben. Sprachlich ist dieses Buch sicherlich ein Meisterwerk. Der Stil erinnert mich etwas an den von Antonia Michaelis, allerdings muss ich auch ehrlich zugeben, dass mir dieser hier nun nach gut 300 Seiten zu anstrengend wurde. Ich wusste nicht genau, welche Fakten nun wichtig sein werden, was zu Lösung der vielen Rätsel beitragen wird und vor allem, wer auf welche Weise in die ganze Sache verwickelt ist.

Einen Teil der Auflösung präsentiert die Autorin bereits in diesem Buch, doch der große Knall fehlt am Ende. Bis zur letzten Seite bleiben etliche Fragen offen und erst im Nachwort erfährt der Leser dann, dass es wohl eine Fortsetzung geben soll, die allerdings nicht ins Deutsche übersetzt wurde und es wohl auch nicht mehr wird. Nun war ich nach dem Lesen verständlicherweise sehr enttäuscht und irgendwie auch frustriert ... Denn die Handlung und auch die Charakterbeschreibungen werden dem hochtrabenden Stil, der viel mehr Fragen aufwirft als beantwortet, leider nicht gerecht ...


Am Anfang dachte ich, hier einen echten Schatz entdeckt zu haben, denn stilistisch ist das Buch ein echtes Meisterwerk, doch leider steht die doch sehr undurchsichtige und leider auch etwas einfach gehaltene Auflösung im Kontrast zu diesem wundervoll unkonventionellen Schreibstil ... 

Ich vergebe 3 von 5.


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