Titel: Der Geist von Plyn
Autor: Daphne du Maurier
Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 1971
Anzahl der Seiten: 198
Cover und Inhalsangabe: © Heyne
Begonnen: 29.10.2021
Beendet: 01.11.2021
"Im Herbst 1830 heiratet Janet ihren Vetter Thomas Coombe, der im Seebad Plyn angesehener Werftbesitzer wird. Janets unstillbare Liebe zum Meer setzt sich in ihrem Sohn Joseph fort, dem späteren Kapitän des Schiffes "Janet Coombe". Josephs Sohn Christopher fehlt zwar diese starke Sehnsucht nach der See, aber bereits in seiner Tochter Jennifer erwacht das Erbe von Urgrossmutter Janet wieder. Die 100 Jahre umfassende Familiensaga ist in DuMauriers bevorzugter Grafschaft Cornwall angesiedelt."
Über Halloween habe ich mein drittes Buch von Daphne du Maurier gelesen. "Rebecca" war für mich ein großes Highlight, während ich mich mit der verwirrenden Geschichte in "Die Parasiten" etwas schwer getan habe. Allein vom Titel hätte ich bei "Der Geist von Plyn" eine angenehm gruselige Atmosphäre erwartet, doch im Grunde ist dieses Buch eher eine Familiensaga.
Es fängt alles mit Janet Coombe an, die viel lieber als Mann geboren und in die große Welt gezogen wäre. Immer wieder steht sie auf den Klippen und schaut aufs Meer. Sie sehnt sich nach der großen Welt, weiß aber, dass sie Plyn nie verlassen wird.
Ihr Mann lässt ein Schiff bauen, das ihren Namen trägt. Als Janet verstirbt, ist es ihr Sohn Joseph, der mit diesen Schiff in die weite Welt zieht. Er ist genauso ruhelos wie sie und ist irritiert, als sein eigener Sohn Christopher sich nicht für die Schifffahrt interessiert. Der Kreis schließt sich schließlich mit der Geschichte von Christophers Tochter, die nach Plyn, der Heimat ihrer Familie, zurückkehrt und herausfindet, dass ihr eigenes Glück dort verborgen liegt.
Auf ca. 200 Seiten wird in diesem Buch die Geschichte der Familie Coombe erzählt und dabei werden die vier Generationen näher beleuchtet. Dabei wird alles sehr schnell abgearbeitet. Die einzelnen Charakter verlieben sich, werden unglücklich, suchen ihr Glück in der weiten Welt und kehren schließlich immer wieder in ihre Heimat zurück. Der ruhelose Geist von Janet Coombe befindet sich dabei nicht nur in dem Schiff, sondern auch in ihren Nachkommen.
Zum Teil ist es eine sehr bittere Geschichte, denn natürlich findet kaum ein Charakter hier echtes Glück. Gefangen zwischen familiären Verpflichtungen und der eigenen Ruhelosigkeit irren sie ziellos umher. Kaum jemand kann sich wirklich verwirklichen, nur Jennifer am Ende scheint endlich "anzukommen".
Ich habe dieses Buch gerne gelesen, auch wenn mir Vieles zu schnell ging. Sobald man sich als Leser auf einen Charakter eingelassen hat, geht es auch schon mit der nächsten Generation weiter. Die Grundstimmung des Buches fand ich allerdings sehr passend und auch die Gedanken, die man sich nach dem Lesen wohl machen wird!