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Freitag, 11. Februar 2022

[Rezension] Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit - Renate Feyl

 


Titel: Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit

Autor:  Renate Feyl

Genre: Roman
Erscheinungsjahr: 2005
Anzahl der Seiten: 320
Cover: © Diana Verlag

Begonnen: 26.01.2022
Beendet: 01.02.2022




Ich interessiere mich schon lange für Goethe und Schiller, weswegen mich dieser Roman, in den es um Schillers Schwägerin Caroline von Wolzogen geht, sehr angesprochen hat.

"Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit" beschäftigt sich hierbei auf sehr poetische und eindringliche Weise mit dem Leben der Caroline von Wolzogen. Wir erfahren, wie sie Schiller begegnet, wie es zu ihrer Scheidung kommt und wie steinig der Weg zu ihrer ersten eigenen Veröffentlichung ist. Gleichzeitig wird auch deutlich, wie schwer es für sie war, mit dem doch sehr obsessiv arbeitenden Schiller klarzukommen, der für sie anscheinend auch mehr als nur Freundschaft empfunden hat.

Diese Dreiecksbeziehung wird allerdings immer nur angedeutet, was ich aber als durchaus passend empfand. Dieses Buch ist nämlich keine nach Aufmerksamkeit gierende Erzählung, sondern ein sehr ehrlicher und dadurch auch ruhiger Einblick in das Leben einer Frau, die Schiller sehr geschätzt hat und gleichzeitig aber auch einen eigenen literarischen Weg finden wollte.

Beim Lesen dieses Romans wird deutlich, dass Caroline von Wolzogen sich zwar selbst verwirklichen wollte, sich aber gleichzeitig immer wieder für ihre Familie aufopfernd musste. Es verwundert wenig, dass sie es ist, die am Ende auch eine Biografie über Schiller geschrieben hat, mit der sie das Ansehen ihres Schwagers, aber auch ihr eigenes noch steigern konnte.

Die Sprache dieses Romans hat mir gut gefallen und sie tröstet auch etwas darüber hinweg, dass sich die Autorin oft nur von einem historischen Ereignis zum nächsten hangelt und vieles dabei etwas zu schnell abarbeitet. Ich habe nach der Lektüre dieses Buchs aber auf jeden Fall Lust auf Caroline von Wolzogens eigene Werke und auch ihre Schiller-Biografie bekommen, die sicherlich noch einmal andere Blickwinkel erschafft.



"Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit" ist ein interessanter Einblick in das Leben von Schillers Schwägerin Caroline von Wolzogen. Es ist allerdings auch ein Roman, der eher auf viele stille kleine Momente setzt, nicht spekuliert und so vor allem durch seine Sprache zu überzeugen weiß.

Ich vergebe 4 von 5.






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